Foto: © Louis Vuitton – All rights reserved
Präsentiert in den einstigen Sommergemächern von Königin Anna von Österreich im Pariser Louvre, zelebrierte Louis Vuitton vor wenigen Tagen mit der Frühjahr/Sommer 2026 Kollektion die Intimität – verstanden als eine Kunstform des Lebens. Die Schau verankert sich tief in der Idee des Privaten, des Persönlichen, des Unabhängigen.
Geprägt ist die Kollektion von einer stilistischen Freiheit, die sich bewusst über klassische Erwartungen des „Indoor“-Wardrobes hinwegsetzt. Es geht um das Spiel mit Archetypen, um eine Garderobe, die nicht für den Blick der anderen entworfen wurde, sondern als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit verstanden werden will.
Dabei steht nicht nur die Kleidung im Fokus, sondern auch der Kontext: Die Inszenierung der Show durch Szenografin und Designerin Marie-Anne Derville verwandelte die historischen Räume des Louvre in ein zeitgenössisches Appartement. Mit Möbelstücken und Objekten aus unterschiedlichsten Epochen – darunter Arbeiten von Robert Wilson, Art-Déco-Stühle von Michel Dufet, Keramiken von Pierre-Adrien Dalpayrat und Dervilles eigene Entwürfe – entstand ein Ambiente, das französischen Geschmack vom 18. Jahrhundert bis heute spürbar macht.
Die Kollektion versteht Mode als ein Mittel, um Identität zu formulieren – leise, subtil, entschieden. Doch klickt euch einfach selbst durch eine Auswahl der Runway-Bilder:
In einer Saison, die von großen Premieren geprägt ist – mit Demna bei Gucci, Jonathan Anderson bei Dior und dem Debüt zahlreicher neuer Kreativdirektoren – bleibt die Frage: Fällt diese Louis-Vuitton-Show in ihrer Zurückgenommenheit noch auf? Oder ist sie gerade der sehnlichst gesuchte Ruhepol inmitten eines turbulenten Modeherbstes? Vielleicht ist aber genau diese stille Selbstsicherheit das mutigste Statement dieser Saison. We love.











