Foto: Courtesy of Groundies
Wie konnte das passieren? Halb Berlin und Hamburg läuft plötzlich in Barfußschuhen herum. Prenzlauer Berg? Barfuß. St. Georg? Ebenfalls. Selbst in Mitte und auf der Schanze, wo früher nur handgefertigte italienische Loafer als legitimes Fortbewegungsmittel galten, tapst man nun in funktionalem Schuhwerk durch Galerien und Cafés.
Vielleicht ist es eine Mischung aus post-pandemischem Gesundheitswahn, chronischer Outdoor-Sehnsucht und der schlichten Erkenntnis, dass sich ein Fuß, der nicht in zehn Millimeter Dämpfung ertrinkt, einfach besser anfühlt. Oder – weniger euphorisch – eine neue Mode, die sich als Gegenbewegung zu all dem klobigen Sneaker-Chaos versteht.
Mitten in diesen Trend hinein platziert der Freiburger Hersteller Groundies seine aktuellen Modelle für die Outdoor-Saison. Namen wie „All Terrain High 2.0“, „Springfield“ oder „Portland“ klingen ein wenig nach US-Nationalparks, sind aber erstaunlich urban.
Das Prinzip ist immer ähnlich: Dünne Sohlen, breite Zehenbox, keine Sprengung. Der Fuß soll „arbeiten“, der Körper in seine „natürliche Haltung“ zurückfinden, der Mensch quasi zur bewegungsökonomisch sinnvollen Urform seiner selbst werden – nur eben in Schuhgröße 42.

All Terrain 2.0; Foto: Courtesy of Groundies
Dass Barfußschuhe nicht mehr nur von Neo-Aussteigern getragen werden, sondern mittlerweile fester Bestandteil des urbanen Selbstoptimierungsarsenals sind, zeigt sich natürlich nicht nur in Berlin oder Hamburg. Groundies liefert den dazu passenden Materialmix: wasserdichtes Leder, atmungsaktive Membran, Sohlen mit Namen wie TrueSense®, die laut Beschreibung den Untergrund „sanft spürbar“ machen – als würde man auf einem sanft vibrierenden Waldweg spazieren.
Die neuen Modelle unterscheiden sich dabei weniger durch revolutionäres Design als durch Detailarbeit: Der „All Terrain 2.0“ ist der sportliche Typ für alle, die auf Wurzelpfaden joggen, „Springfield“ gibt sich robust-herbstlich, während der „Portland“ versucht, das Unmögliche zu schaffen – Outdoor-Funktionalität mit einem Hauch von Stil.
Es kommt natürlich immer auf einen Selbsttest an, aber wer lange genug auf dicken Sohlen gelaufen ist, lernt den Reiz des Bodenhaften womöglich zu schätzen.
