(Nicholas Daley x Fred Perry; Herbst-Winter 2020; Foto: Fred Perry)
Die Premiere bei Fred Perry hatte Nicholas Daley bereits im vergangenen Jahr, nun geht die Zusammenarbeit zwischen dem Musiker und dem britischen Label in die nächste Runde.
Seinen Abschluss machte Nicholas Daley übrigens vor sieben Jahren am legendären „Central Saint Martins College of Art and Design“, also an dem Ort, an dem schon John Galliano und Stella McCartney Modedesign studierten. 2015 startete er dann mit seinem eigenen, gleichnamigen Label.
Dass beide irgendwann zusammenfinden, lag nahe: Daley hinterfragt und reflektiert den Begriff des Multikulturalismus innerhalb der britischen Identität – da passt eine Marke wie Fred Perry, die für britische Kultur wie kaum ein anderes Label steht, perfekt als Kooperationspartner.
Die Inspiration für die Kollektion von Nicholas Daley lieferten dann auch zwei wichtige britischen Subkulturen, darunter Reggae und Punk, sowie einflussreiche Musiker wie John Lydon, The Slits, Lee Scratch Perry und der nigerianische Künstler Obongjayar, der auch gleich für das Lookbook von Bolade Banjo fotografiert wurde.
Für die Kollektion wurden subkulturelle Referenzen zu Schottenkaro, Karos und Plaids in lebhaften Farben gezogen. Nicholas Daley konnte im Archiv von Fred Perry aus dem Vollen schöpfen und entschied sich für Stoffe, die mit den Subkulturen der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre assoziiert werden und setzte sie in einem modernen Kontext.
Apropos Subkulturen – wegen der „Proud Boys“ nahm das Unternehmen das bei der rechten US-Männer-Bewegung sehr beliebte schwarz-gelbe Poloshirt vom US-amerikanischen und kanadischen Markt. „Es ist unglaublich frustrierend, dass sich diese Gruppe unser schwarz/gelb/gelbes Hemd und unseren Lorbeerkranz für ihre eigenen Zwecke untergraben hat“, wie es in der offiziellen Erklärung heißt. Eine nachvollziehbare Entscheidung.