Zeit des Verweilens – Meine Highlights 2010

Es ist die Zeit zwischen den Jahren und dort schaut jeder eigentlich mal kurz auf das Jahr zurück und erwischt sich dabei, schöne und blöde Erinnerungen Revue passieren zu lassen. So tue auch ich es.

2010 war ein sehr bewegtes Jahr was meinen Beruf betrifft und es haben sich viele neue Perspektiven aufgetan, eigentlich kann ich resümieren das ich ein glücklicher Mensch bin und es gibt doch so ein paar Sachen die mich besonders in diesem Jahr inspiriert haben, neben den Dingen die eigentlich schon lebenslang meinen Charakter ausmachen. Nun sind diese Dinge aber verschiedener Art und ich versuche mal den Bogen zu bekommen:
Mein modisch absoluter Lieblingskauf in diesem Jahr, schließlich ist diese ja auch ein Modeblog, waren die Mickey Mouse Turnschuhe von Jeremy Scott für adidas. Ich liebe sie sehr und wage es kaum sie zu tragen – sie werden mich sicherlich ein Leben lang begleiten – schließlich kommt Mickey ja niemals aus der Mode. Thomas hasst die Schuhe und meint ich mache mich lächerlich damit – seis drum. Die Dinger sind ja auch eher ein Dekorationsobjekt für die Wohnung als Alltagsschuhe.

Die schönste Kollektion was Mode betrifft war in diesem Jahr eindeutig für mich die Paris-Shanghei Art et Metiers Kollektion von Karl Lagerfeld für Chanel.

Sie war von der Handwerklichkeit unübertroffen, hat eine Traumwelt für mich geöffnet und war an Opulenz nicht zu überbieten. Der Schmuck und die Looks entsprachen genau dem Bild eines Europäers, der sich China vorstellt. Eine imaginäre Reise Coco Chanels begleitete die Kollektion und die Farbigkeit, die Materialien und Stickereien luden nicht nur zum Träumen ein, sondern symbolisieren auch auf deutliche Weise das China die Großmacht der Zukunft ist.
Karl setzte einen Meilenstein der Mode damit.

Manchmal wird einem ja klar, warum man für bestimmte Dinge eingenommen ist und es gibt sowas wie Sternstunden im eigenen Leben.
Drei dieser Sternstunden verlebte ich im Juli in Paris im Petit Palais. Die große Yves Saint Laurent Retrospektive mit allen seinen Creationen waren wie ein Besuch im Paradies für mich. Schließlich verdanke ich es YSL das ich mich irgendwann im zarten Alter mal begann, für Mode zu interessieren und hatte einen großen Teil seines Weges mitverfolgt. Warme Gefühle durchfuhren mich ebenso wie ein bisschen Wehmut, die Übermacht der Schönheit trieben mir die Tränen in die Augen – es ist wunderbar so etwas zu sehen und mir wurde klar was ich an Mode schon alles gesehen hatte in meinem Leben. Yves Saint Laurent hat mich tief geprägt und sein Farbempfinden seine Perfektheit und seine gnadenlos guten Materialien haben meine Anspruchsdenken und meinen Wertemaßstab tief geprägt. Für diese sStunden bin ich 2010 mit am meisten dankbar. Der Katalog ist super und auch wer die Ausstellung nicht gesehen hat, sollte die 40 Euro dafür ausgeben – es wird eines der wichtigsten Dokumente der Modegeschichte werden.

Persönlich war für mich der schönste und mich am inspirierendste Schritt 2010 war, dass ich im August angefangen habe, für Horstson zu schreiben.
Eigentlich wollte ich ja immer meinen Wissensschatz und die Erfahrungen, die ich in der Welt der Mode des Interieurs und der schönen Dinge gemacht habe und mache, weitergeben. Ich wusste nur nicht wie. Dann sprach mich ein sehr besonderer Mensch an, dessen Persönlichkeit mich sofort faszinierte – das war Horst. Er gibt mir die Möglichkeit wenn mir etwas auffällt,mir etwas einfällt oder ich etwas besonders schön finde darüber zu schreiben. Das macht mich sehr glücklich und ich bin ihm dankbar, das sein Medium mir hilft, mich auszudrücken. So hab ich etwas zitternd meinen ersten Artikel ihm rübergemailt: „Ein Amerikaner in Paris: Patrick Kelly“
Er fand ihn gut und der Bann war gebrochen. Danke Horst – es inspiriert und beflügelt mich und ist ein wunderbarer Teil meines Lebens geworden – Bonne Chance 2011 – es wird ein gutes Jahr ich weiß es und ich wünsche allen nur das beste – modisch wird’s ein Knaller ihr werdet sehen und es bei Horstson lesen.