Wo bleiben die Ma(r)nieren x Marni für H&M

Im Gegensatz zu meinem werten Kollegen Horst habe ich relativ wenig von der neuen Designkooperation von unserem schwedischen Lieblingshaus mitbekommen. Was vielleicht auch einfach daran liegt, dass ich seit meiner Studienzeit keine Zeit mehr habe mich vor 10 Uhr vor Kaufhäusern anzustellen. Aber schließlich hat man ja mittlerweile die Möglichkeit auch weit nach 20 Uhr noch einkaufen zu gehen.

Erstaunlicherweise (?) waren komplett leergeräumte Regale in der Männerecke der H&M Filiale Fehlanzeige. Ähnlich wie meine Begeisterung. Hatte man sich vorher Online und in der Vorschau über den Parka in dunkelblau, die dunkelblaue Tasche mit Ledereinsatz oder aber auf das Hemd mit schwarzem schmalen Kragen gefreut, wich diese Vorfreude schlagartig am Kleiderständer. Ok wir müssen uns an dieser Stelle nicht erneut darüber unterhalten, dass es nicht die Qualität ist, die H&M bei den Designkooperationen auszeichnet. Aber wenn mir beim Parka bereits beim Abnehmen vom Kleiderständer auffällt, dass sich aus den Schulternähten bereits die Fäden lösen und sich die Hemden wie Schmirgelpapier anfühlen, überlege ich mir die 149 bzw. 49,95 Euro für ein Designer-H&M-Kleidungsstück zweimal. Keine Ahnung wie die das wieder hinbekommen haben, aber im Onlineshop sah das wieder mal alles irgendwie edler aus. Einziger Trost was der blau gestreifte Kurzarmpullover aus Kaschmir, sowie der Mantel mit den Strickärmeln für 149 Euro. Diese waren aber natürlich in allen beliebten Größen ausverkauft.
Bleibt also die Frage: Hat sich Frau Castiglioni damit einen Gefallen getan? Wohl eher weniger mit der Männerkollektion. Bei den Frauen soll es sich ja durchaus gelohnt haben. Wir sind also gespannt wer als nächster dran ist. Ich wäre ja für „Dior Homme for H&M“. Da würde sich das preistechnisch wenigstens mal richtig lohnen.
Die Textilwirtschaft hatte heute auf ihrer Homepage übrigens als Header ein großes Bild aus Frankfurt am Main mit einer wahnsinnig langen Schlange vor dem H&M Store. Mir ist immernoch ein Rätsel, was Marni mit Frankfurt gemeinsam hat. Wahrscheinlich soviel wie H&M mit Qualität.