Düfte

Terre d’Hermès Eau Givrée: Frische muss nicht leicht sein

Bild: © Studio des Fleurs

Jahr für Jahr werden unzählige Düfte lanciert, die nicht selten so schnell verschwinden, wie sie erschienen sind. Neue Düfte, insbesondere solche von Designer-Labels und Popstars, haben meist eine Halbwertszeit im Bereich von Eintagsfliegen. Bei den Kreationen von Christine Nagel verhält es sich meist anders – einige Düfte, die die Parfümeurin ersann, wurden – wie zum Beispiel „For Her“ von Narciso Rodriguez – zum Klassiker und sind bis heute nahezu unverändert erhältlich. Andere Düfte wurden weiterentwickelt, wie beispielsweise Miss Dior Chérie – von den Duftnoten Popcorn und Erdbeer, die Christine Nagel meisterhaft 2005 komponierte, ist leider nicht mehr viel übrig.
Seit 2016 ist Christine Nagel nun die Hausparfümeurin von Hermès, als die Duftlegende Jean-Claude Ellena das Haus verließ und in Ruhestand ging.
Terre d’Hermès Eau Givrée ist schon der 18. Duft von Christine Nagel für das französische Luxushaus.

Auf der Suche nach einem neuen Duft zitiert Christine Nagel einen Bestseller des Hauses und entdeckt die ursprüngliche Frische der Terre-Linie, die nun schon seit 2006 bei Hermès besteht. „Mit dieser neuen Kreation wollte ich die verbreitete Annahme widerlegen, dass Frische mit einer gewissen Leichtigkeit gleichzustellen ist“, wie die Schweizerin erklärt. „Ich habe versucht, die intensive Frische von mit Eis bedeckter Erde zum Ausdruck zu bringen, die Verschmelzung zwischen diesen beiden Elementen, die für den Menschen die Quelle einer revitalisierenden und ursprünglichen Energie ist.“

Terre d’Hermès Eau Givrée spielt mit prägnanter Frische

Gedacht ist Terre d’Hermès Eau Givrée als Unisex-Duft. Die Duftrichtung beinhaltet würzige Essenzen, erdige Akkorde und auch sonst alles, was gute Düfte heute haben müssen. Zitronatzitrone ist für die Kopfnote – also das, was man zuerst riecht, was aber auch als Erstes verfliegt, wenn der Duft im Laufe des Tages schwächer wird – verantwortlich. Zu der ungewöhnlichen Ingredienz Zitronatzitrone griff Christine Nagel übrigens schon bei ihrer Kreation „Eau de Citron Noir“, doch zurück zu „Terre d’Hermès Eau Givrée“: Der Zitrusfrucht folgen Wacholderbeere und Szechuanpfeffer, die für das Prickeln auf der Haut sorgen. Unversehens beginnt dieser eisige Hauch einen Dialog mit dem Schlussakkord aus Mineral- und Holznoten, also dem, was den Träger – oder eben die Trägerin – durch den Tag begleitet.

Ob Terre d’Hermès Eau Givrée zum Klassiker avanciert? Wir werden es erleben. Doch die Düfte von Christine Nagel sind scheinbar für die Ewigkeit gemacht …