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Schuldig oder unschuldig?

dolce gabbanna
Bild: Screenshot Hamburger Abendblatt

„Designer Dolce und Gabbana müssen 20 Monate ins Gefängnis,“
kann man heute auf der Online-Seite des Hamburger Abendblattes lesen und – oh Wunder – in wirklich allerbester Stammtisch-Manier kann man seit gestern Abend auf Blogs in den Kommentaren etwas von Seife und anderen gleichermaßen wirren wie homophoben Gedanken lesen. Die Abstraktionskette ist ja auch logisch: Homosexuelle Verurteilte – Gefängnis – Sex. Das liegt ja regelrecht auf der Hand!

Losgelöst von derlei recht schlicht geratenen Fantasien stellt sich mir die Frage, ob Domenico Dolce und Stefano Gabbana nun wirklich ins Gefängnis müssen. So richtig klar ist mir das nämlich nicht – zumindest, nachdem ich einige Onlinemedien miteinander verglichen habe. So schreiben zwar alle Medien übereinstimmend von einer Strafe von 20 Monaten, die den Designern evtl. wegen Steuerhinterziehung „blüht“, nur wird in einigen Artikeln schlicht vergessen zu erwähnen, ob die Strafe auf Bewährung ausgesetzt wird oder nicht.
Auch über die Höhe des zu erwartenden Bußgeldes herrscht Uneinigkeit – so berichtet z.B. der Stern, dass „… die beiden Stardesigner ein Bußgeld von 500.000 Euro an den italienischen Fiskus zahlen [müssen]“, die Welt hingegen schreibt: „Das Gericht verhängte eine Strafzahlung von knapp 500 Millionen Euro an die italienische Steuerbehörde.“
Ein offizielles Statement gibt es seitens Dolce & Gabbana noch nicht.

  • peter
    20. Juni 2013 at 14:57

    Das Gefängnis Urteil ist doch noch gar nicht verhängt.Es können bis zu 20 monaten haft gegeben werde…sowas endet immer mit Bewährung und umfirmierung auf die Kaiman Inseln :-)))

  • Siegmar
    21. Juni 2013 at 10:18

    da kann sich das Boulevard wieder austoben, es werden die unglaubligsten Story gechrieben, ich würde Frauke Ludowig und Konsorten empfehlen, die priavten Telefonnr. aus ihren Smartphones zu löschen, Nummern die sie nie besessen haben, aber alles enge Freunde sind.
    Selbstverständlich gehörten sie verurteilt, wenn sie Steuern in Millionen Höhe veruntreut haben.

  • Daisydora
    21. Juni 2013 at 13:44

    Ich würde bei solchen Vergehen per Gesetz so unglaublich viel von dem Geld als Strafe einbehalten, dass der Großteil des Vermögens weg ist … das schreckt mehr ab, als das vage Risiko, doch keine Bewährungsstrafe zu bekommen …

    Und ich finde es auch schauerlich, wie der Boulevard, auch der auf Modeblogs mit kruden Berichten inkl. Collagen, reagiert.

    Generell stehe ich dem kritisch gegenüber, dass bei prominenten Tätern alles sofort in den Medien breitgetreten wird. Wenn schon, dann soltte auch jeder andere Steuersünder oder Versicherungsbetrüger das gleiche Risiko eingehen, damit an die Öffentlichkeit gezerrt zu werden.