Peter’s Cuttings – David Sims Couture Photos

Davis Sims; Links via Showstudio, rechts: Bruce Weber

Eigentlich gibt es hier ja jeden Montag eine längere Geschichte oder einen Einblick in besondere Facetten der Mode, da mich das Weihnachtsgeschäft fest im Griff hat und die Kollektionen für das nächste Jahr auch vorbereitet sein wollen, möchte ich euch heute einen kleinen Modeschatz vorstellen, der drei Eigenschaften, die ich sehr mag, vereinigt.

Der britische Photograph David Sims fiel mir Mitte der 90er Jahre erstmals auf und wurde im Laufe der Jahre einer meiner Lieblings-Fashionphotographen. Angefangen hat er für verschiedene britische Magazine und wurde dann schnell bei Vogue engagiert. Mehrere Jahre arbeitete er mit Exklusiv-Verträgen bei Harper’s‘ Bazaar und photographierte auch häufig für die amerikanische Ausgabe von Vogue. Sims schafft in seinen Produktionen Kontraste, die immer wieder überraschen und sein Stil variiert zwischen Verletzbarkeit und Härte. Seine Strecken sprechen mich immer wieder an.
Genau aus diesem Magazin ist auch die Strecke die mir besonders im Kopf geblieben ist und die ich zeitlos bezaubernd finde. Fashion Editor ist die wunderbare Grace Coddington, die das Editorial sie im Anschluss an die Haute Couture Woche für den Herbst Winter 2007 produziert hat.

Fotos: David Sims

Als Location wählte Coddington die Appartements von Mademoiselle Adelaide im französischen Schloss Versailles in der Nähe von Paris, Die Räume sind mit wunderbaren Wandpaneelen ausgestattet, die über und über im aufkommenden Louis XV. Stil bemalt und von unglaublich zarten Farben geprägt sind.
Genau dieser Decor schwebte ihr vor, um die Modelle von Jean Paul Gaultier, Chanel, Galliano für Dior und Valentino zu inszenieren. Opulent, romantisch und von einer unglaublichen Zerbrechlichkeit sollten die Kleider wie Träume von vergangenen Prinzessinnen wirken. Als Kontrast dazu die streng geometrisch, einheitliche Frisur und das moderne Make-Up von Peter Philipps geschminkt.

Fotos: David Sims

Es entstand eine märchenhaft schöne Strecke, die in der September Issue 2007 erschien und Couture von ihrer schönsten Seite zeigt. Mode soll ein Traum und eine Phantasie sein, die einlädt die Realität zu verlassen. Genau das haben Sims und Coddington geschafft.

Grace Coddington sieht ihre Arbeit als Fashion Editor so: „In einer Produktion wird er eigene Eindruck und die Vision von dem Thema und den Modellen wiedergegeben. Es ist wie ein Moment, der abbildet wie meine Sicht der Dinge ist.“

Auch wenn die Strecke von David Sims schon ein paar Jahre alt ist, verkörpert sie für mich sehr das, was Haute Couture ausmacht und ist auch ein schönes Beispiel für den Stil von ihm. Sims hat immer diese unwiederstehlich britische Eigenschaft der Eleganz – gekoppelt mit einem kleinen Schuss Punk und einem unmerklichen Bruch, der das besondere Etwas ausmacht. Ich freu‘ mich auf viele Produktionen von David Sims…