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Johanna Seelemann für „The Art of Raw“-Projekt

Bild: Courtesy of G-Star

Das Prinzip, aus Aus Altem Neues zu machen, ist nicht unbedingt neu, wobei immer wieder ungewöhnliche Wege eingeschlagen werden, Abfällen neues Leben einzuhauchen. Letztes Jahr rief beispielsweise G-Star RAW eine Kunstplattform ins Leben ins Leben, auf der Kreative ihre eigenen Kunstobjekte aus Denim-Resten herstellen.

Unter dem Namen „The Art of Raw“ bekamen internationale Designtalente die Möglichkeit, sich kreativ mit dem Werkstoff „Denim“ auszutoben. Den Anfang machte Teun Zwets, der Jeansabfälle Stück für Stück übereinander schichtete und mit einem Bindemittel laminiert hat. Das Ergebnis war mit dem Möbelstück ‚Denim Living‘ fast eine Eierlegende Wollmilchsau: Lampe, Schrank und Stuhl in einem. Es folgten die Designerin Athena Gronti, Lenny Stöpp, Nienke Sikkema, Bernard Heesen und der multidisziplinäre Designer Iwan Pol, der mit Denim und Beton experimentiert hat. Als neusten Streich gab G-Star Raw die Zusammenarbeit mit Johanna Seelemann bekannt. Die deutschen Designerin zeigt im Rahmen des „The Art of Raw“-Projektes ihre Interpretation moderner Büromöbel auf der Grundlage der ästhetischen und taktilen Erkundung von Raw Denim.

Johanna Seelemann gilt als ein großes Nachwuchstalent der zeitgenössischen Designszene. Nach ihrem Abschluss an der Design Academy Eindhoven im Jahr 2019 arbeitete sie für das renommierte Designduo Formafantasma, bevor sie ihr eigenes Studio gründete. Für die Zusammenarbeit mit G-Star ließ sich Seelemann von den verborgenen Produktionsprozessen des Materials inspirieren.
Der Hauptsitz von G-Star in Amsterdam, der von Rem Koolhaas‘ OMA entworfen wurde und die von Jean Prouvé designten Büromöbel lieferten ebenfalls strukturelle Einflüsse für die Stücke. ‚Potentials‘ versteht sich als eine ästhetische und taktile Erkundung des unbehandeltem Denim. Das Design wurde von der Absicht angetrieben, unbehandelte Denimreste als wesentliche DNA in allen Objekten zu verwenden und alle zusätzlichen Materialien auf ein unterstützendes Gerüst zu reduzieren. Als Kernprinzip wollte Johanna Seelemann den Stoff in seinem Rohzustand belassen: gewickelt und gefüllt, mit kleinen Schnitten und Nähten. Die Verwendung von dünnen Rahmen aus indigogefärbtem Eschenholz soll eine konstruktive Co-Abhängigkeit hervorrufen. Das Ergebnis ist eine fünfteilige Büromöbelserie, bestehend aus einem Raumteiler, einer Bodenmatte, einer Anlehnbank, einem niedrigen Hocker und einem Diener.