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Ice Cold: Die Geschichte des Schmucks der Rapper

LL COOL J; LL COOL J is one of the most influential rappers when it comes to hip-hop jewelry, wearing four-finger rings and dookie chains alongside some of the most iconic stylings in hip-hop history. Nameplate ring spelling “James,” his first name, double-layered gold rope chains, and Gruen gold nugget watch.
Janette Beckman, New York, 1988

Nicht kleckern, sondern klotzen – so oder so ähnlich könnte das Motto lauten, wenn es um den Schmuck von Rappern geht. Understatement sucht man vergebens. Das, was damals bei Run DMC und LL COOL J noch befremdlich auf den Betrachter wirkte, ist heute Trend, wie die die Kette „Bb 2.0“ von Balenciaga beweist.
Unter „Bling Bling“ ist dieser Look bekannt geworden. Es soll das Aufblitzen von Edelsteinen umschreiben und tauchte erstmals Anfang der 1990er-Jahre in dem Song Dolly My Baby von Jesse West auf und wurde im Laufe der Jahre von anderen Rappern aufgegriffen und bekannt gemacht.

Dass es aber überhaupt so weit gekommen ist, gleicht einem Wunder, immerhin galt lange Zeit Schmuck als feminin und Rapper taten alles darum, möglichst nicht feminin zu wirken. Vielleicht kommt daher auch die Masse an Ringen, Ketten und Diamanten: Eine Steigerung, die sich so deutlich vom Gängigen abgrenzt, dass es einen eigenen Look kreiert, so wie damals Zuhälter, die im Pelz gewandet für Aufsehen sorgten und ihren Wohlstand zur Schau stellen wollten: „Ich hab’s geschafft“, so die Botschaft, die sich gar nicht die Mühe macht, subtil zu sein.

Schmuck ist und bleibt eine Säule der Hip-Hop-Kultur – egal, ob es um diamantenbesetzte „Grillz“, überdimensionale „truck style“-Anhänger, „Bust down“-Rolex– und Patek-Phillippe-Uhren, oder eine Tiffany-Halskette geht. Der exzessive Bling ist das glitzernde Statement einer kollektiven Identität – kompromisslos, charismatisch und mit viel Street-Smartness.

Der Taschen Verlag widmet sich nun in „Ice Cold. A Hiphop Jewelry History“ diesem ganz besonderen Schmuck-Genre. Der Bildband umspannt die gesamte Geschichte des Hip-Hop-Schmucks von den 1980ern bis heute – es ist die fantastische Verbindung des Hip-Hop-Narrativs und seiner Visualisierung. Hunderte von ungewöhnlichen Fotos präsentieren alle wichtigen Hip-Hop-Künstler und feiern „Ice“ als den Ausdruck der Identität und Selbstdarstellung – und das ist durchaus amüsant:
Die Protzerei wirkt immer noch irritierend und zieht den Betrachter dennoch in den Bann. Das Buch hilft dabei, den Bling-Bling-Mythos ein stückweit zu dechiffrieren und dennoch das Geheimnis zu bewahren, warum zu viel des Guten ganz wunderbar sein kann. Vielleicht kommt das Buch gerade zur rechten Zeit.


Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry History; Bild: Taschen Verlag

Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry History
Vikki Tobak
Hardcover, 25 x 34 cm, 2,86 kg, 388 Seiten
€ 80
Das Buch ist im Taschen Verlag erschienen. Mehr Informationen finden sich hier: taschen.com