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Hart und unfair?

Was interessieren uns die Anderen … Hauptsache, uns geht es so gut, dass wir mehrmals im Monat Sushi an Stelle von Kartoffeln und Pasta mampfen können, die wir uns mitten auf das Sofa liefern lassen. Da sitzen wir dann mit unseren MacBooks und blubbern irgendwelchen belanglosen Text über die neueste Kollektion von … in unsere Blogs. Nicht, ohne vorher noch schnell auf facebook und Twitter der gelangweilten Welt vermeldet zu haben, wie lecker das Sushi ist.
Es geht mal wieder um das Leid, das die nach immer mehr billigen Klamotten der Textilketten gierende westliche Welt den Arbeitern und Arbeiterinnen in Bangladesh, China und sonst wo auf der Welt zufügt. Den Kindern, die in Usbekistan zur Baumwollernte gezwungen werden und anderen Kindern, die in Fabriken unter unwürdigsten Bedingungen schuften müssen und nicht zur Schule gehen können, damit sich unsere BlogleserInnen auf unsere ausdrückliche Empfehlung hin, noch einige an sich überflüssige Tops bei H&M, Zara und Co. holen, da sie leider erst sechzig ähnliche, die auch kaum etwas gekostet hatten, im Schrank haben.

Obwohl eigentlich schon alle nicht Analphabeten und Besitzer von TV-Geräten wissen sollten und könnten, welch unhaltbare Zustände im Bereich der Herstellung von Textilien herrschen, muss man uns in regelmäßigen Abständen aufrütteln, so wie montags, als eine Dokumentation in der ARD und Hart aber fair sich des misslichen Themas annahmen.
Ich konnte nur Hart aber fair im Stream auf der Website gucken, gehe aber davon aus, dass auch in der ARD-Doku, ohnehin sattsam Bekanntes dokumentiert wurde, was unter den BloggerInnen der facebook-Gruppe zu kontroversen Diskussionen geführt hatte. Man könnte auch Lagerbildung dazu sagen. Ganz ähnlich ist das ja auch Draußen.
Alle oder fast alle wissen gleichermaßen Bescheid. Und bei so himmelschreienden Missständen kommt es ja auch auf Detailgenauigkeit nicht wirklich an. Ob die hunderte Kilometer von ihren Familien entfernt zu fünft in einem kleinen Zimmer bei stickiger Luft dahinvegetierenden ArbeiterInnen in Bangladesh nun 32 oder 35 Euro im Monat verdienen, interessiert nicht. Tatsache ist, dass einmal Sushi von diesem Geld nur schwer zu bezahlen ist. Und wir das dem Anschein nach vollkommen in Ordnung finden, dass wir auf der Butterseite leben können, weil immer irgendwo Andere unseren Dreck wegmachen.
Atommüll, Hausmüll, Sondermüll, mit unserer Sperrmüllmentalität und einem ungesunden Egoismus und Geiz ruinieren wir die Umwelt, Menschen und mehr, während wir uns als Weltmeister der Mülltrennung, Erfinder der Sozialen Marktwirtschaft, als Retter primitiver Völker in der EU und außerhalb aufspielen. Wird irgendwo mehr gelogen?
Fühlt man sich tatsächlich gut bei Verwendung von Totschlagargumenten wie: Da könnte man ja gar nichts mehr kaufen, wenn …. also kann man es gleich sein lassen und so rücksichtslos weiter konsumieren wie davor,oder? Eher nicht. Wir müssen uns alle daran messen lassen, wie sehr wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alles mit Verantwortung für uns tun, aber gleichermaßen auch für alle Mitmenschen und Kreaturen auf Erden. Wie wir mit den Ressourcen umgehen, die uns ja auch nicht exklusiv gehören.
Es ist obszön, sich in dieser Frage dumm zu stellen. Und irgendwann hat man dann selbst die Suppe auszulöffeln.
Umso erfreulicher ist es, in jüngster Zeit regelmäßig auch in der BloggerInnen-Gruppe Anzeichen dafür anzutreffen, dass wir, die normalerweise am lautesten für die Textilketten trommeln, nun bei der Kehrtwende mithelfen wollen. Wir wollen unbequeme Fragen stellen, das was wir schon über Missstände wissen, zum Anlass dafür nehmen, die Textilgiganten dazu aufzufordern, fair zu produzieren. Dass das so nicht klappen wird, davon gehe ich aus. H&M rechnet auch noch mit der zweiten Stelle hinter dem Komma, als ginge es um den Treibstoffpreis und dessen vom Rohölkurs abhängigen Schwankungen …. ach ja, da werden wir ja auch angelogen. Aber zumindest macht es Sinn, uns mit höheren Preisen dazu zu bringen, nicht den ganzen Tag in der Gegend rum zu gurken. Es gibt da ja noch die Umwelt, eine Klimakatastrophe und die Tatsache der Endlichkeit des Erdöls auf Erden.
Es war schon mal leichter, sich richtig entscheiden oder unauffällig zwischen den Standpunkten hin und her zu pendeln. So frech ist ja heute kaum noch wer, offen ein zu bekennen: Es interessiert mich nicht, wie es den ArbeiterInnen geht, die meine Klamotten nähen, den Kindern, die Zwangsarbeit leisten. Letztere unbezahlt, versteht sich.
Dabei, und das wurde bei Hart aber fair ja durch Kirsten Brodde wieder thematisiert, der Anteil der Rohstoff- und Produktionskosten an einem T-Shirt, das H&M unter sechs Euro verkauft, ist so gering, dass sich eine Steigerung in dem Bereich auf den Verkaufspreis nur marginal, auf jeden Fall von uns locker zu verschmerzen, auswirken würde.
Heißt im Klartext, würde man die ArbeiterInnen etwas gerechter bezahlen, dann würde unser T-Shirt plötzlich 6,49 Euro an Stelle von 5,99 Euro. Wie schlimm. Würde man andere bedenkliche Zustände beim Rohstoffanbau und der Ernte sowie der Weiterverarbeitung verbessern, dann müssten wir für das T-Shirt ganz sicher 8 Euro bezahlen. Ich merke schon, bei solchen Preisen gefriert euch das Blut in den Adern. Die Chuzpe muss man erst mal haben, da noch wie eh und je weiter zu machen. Mit netten Initiativen wie der Conscious und einem Nachhaltigkeits-Bekenntnis auf der Website.
Da verwundert es nicht weiter, dass der H&M Konzernchef, Karl-Johan Persson, bei der Veröffentlichung der Bilanzzahlen, Umsatz und Gewinne sind leicht rückläufig, en Passant die gestiegenen Baumwollpreise für die Kosteninflation in der gesamten Modetextilien-Industrie, und damit für den Rückgang bei H&M, als Ursache ausgemacht haben wollte. Wer’s glaubt, wird selig.
Aber bei dem Textilgigant weiß man sich naturgemäß zu helfen und wird unseren Erdball in diesem Jahr mit weiteren 275 neuen H&M-Häusern vollpflastern. Je stärker die Anzeichen dafür werden, dass wir nicht mehr alles so hinnehmen wollen, desto mehr Filialen bekommen wir vor die Haustür gesetzt.

Ich bin überzeugt davon, dass bei regelmäßiger Information aller Konsumenten, über den viel zu unbeweglichen Standpunkt der Textilgiganten in dieser Frage, diese schon bald wesentlich aktiver um Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit im Verlaufe ihrer gesamten Produktions- und Verkaufskreisläufe bemüht sein müssten. Weil es sonst wirklich abwärts ginge. Ganz ähnlich wie bei Schlecker. Irgendwann ist die Schmerzgrenze der meisten Verbraucher überschritten.
Ganz in diesem Sinne hoffen wir, es bleibt nicht bei Lippenbekenntnissen, unsere Branche wird aktiv und setzt sich durch schonungslose Information der Blogleser aktiv dafür ein, dass die großen Ketten aktiv werden müssen, bis es die durch sie zu verantwortenden Missstände schlichtweg nicht mehr gibt.

Einem Textilarbeiter in Bangladesh darf es wegen uns nicht schlechter gehen, als einem in Deutschland. Von mir aus sollte man das Zeugs, das mit einer Art moderner Dritte-Welt-Sklavenarbeit hergestellt wurde, mit einem Einfuhrverbot belegen wie Pelze von Wildtieren und Krokodil-Lederhandtaschen.

Wann gibt es endlich ein Washingtoner Artenschutzübereinkommen für Menschen in der Dritten Welt und in den Schwellenländern?

  • Claudia Grande
    27. Januar 2012 at 12:04

    Ich freue mich zu lesen, daß diese Sendungen auch wahrgenommen werden und stelle mir selbst wieder beschämt die Frage, inwiefern ich selbst an diesen unhaltbaren Zuständen mit Schuld bin. Auch ich kaufe hin und wieder bei H&M, eben weil es billig ist. Die im Markencheck bestätigte „ordentliche Qualität“ der Produkte von H&M ist meiner Meinung nach völlig mißverständlich formuliert. Keiner kann sich darunter etwas vorstellen bzw. dieses Wort in irgendein Verhältnis setzen. Ordentlich im Vergleich zu was?
    DA ich im Moment nur sehr wenig Geld zur Verfügung habe, muß ich meinen Konsum eh schon einschränken, aber für die Zukunft würde mich auch die Alternative interessieren. Wo kann man „guten Gewissens einkaufen? Mich würde da auch mal die Situation bei den großer Designermarken interessieren. Es ist ja bekannt, daß Marc Jacobs z.B: größtenteils in China produzieren läßt. Ob das die Herstellungsbedingungen besser sind?
    Außerdem würde mich interessieren, welche Konsequenzen einzelne Blogger aus dieser Erkenntnis ziehen: Keine Berichte mehr über H&M? Keine Teilnahme mehr an deren Bloggerworkshops oder Pre-Shopping-Aktionen, wenn mal wieder eine Designer-Kollektion gelauncht wird?

  • Jana Goldberg
    27. Januar 2012 at 15:03

    Ich kriege beim obersten Bild Gänsehaut, zumal ich Mutter bin. Auf der anderen Seite hört man oft, dass ohne diesen Zuverdienst ganze Familien nicht überleben können. Da ernähren die älteren Geschwister die jüngeren und die Eltern liegen ja auch nicht auf der faulen Haut. Ausländische Industrielle schaffen in Asien einen Arbeitsmarkt. Einen unfairen und grausamen, aber die Alternative ist Hunger und Prostitution.
    Nach dem Vorbild der Zigaretten müsste man auf die Preisschilder schreiben, wo und wie das Produkt hergestellt ist und auf diese Art an das Konsumentengewissen appelieren.

  • Daisydora
    27. Januar 2012 at 15:10

    @Jana Goldberg

    Das glaube ich dir … und ich bin da ganz der Meinung von Kirsten Brodde, es ist sicher keine Lösung, alles wie Trigema bei uns im Land zu produzieren, aber man muss und kann die Leute auch gerecht bezahlen. Sicher ist es gut, dass dort Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden, aber es ist unethisch, die Leute nur auszubeuten.

    Ich kaufe konsequent nicht mehr bei den ganzen Fritzen, würde das aber auch sehr begrüßen, über den Herstellungsort genau informiert zu werden, so wie das bei Lebensmitteln ja auch durchgesetzt werden konnte. Da helfen aus meiner Sicht nur strenge Gesetze in Deutschland und Einfuhrverbote.

    Und wir können viel tun, als Verbraucher und als Schreiber …

  • Rene Schaller
    27. Januar 2012 at 15:18

    Jana, du lieferst genau das Argument, welches nicht weniger dämlich ist, wie das schon angeführte ‚Da dürfte man gar nichts mehr kaufen…‘. Ist es nicht genauso schlimm wie Prostitution, wenn Menschen zu Arbeitsklaven gemacht werden, nur für ein 5€ Shirt? In beiden Fällen verkaufen die Menschen ihren Körper, und beides ist gleich schlimm! Die Menschen werden genauso gezwungen sich zu prostituieren, nur geht es handelt es sich nicht (nur) um sexuelle Ausbeutung.

  • Sandra
    27. Januar 2012 at 15:19

    Und wo kann man denn mit gutem Gewissen einkaufen bzw. sich darüber schlau machen? Ich trage z.B. gerne Kleidung von flipflop, Sessun und sisley. Wo kann ich erfahren wie die bezahlen?

  • Sandra
    27. Januar 2012 at 15:52

    Ooops ich meinte Stefanel und nicht Sisley 😉 und ich würde gerne mehr über faire labels erfahren

  • Siegmar
    27. Januar 2012 at 17:43

    ich trenne konsequent Müll, ich achte darauf das das ich einkaufe( dieses so strapazierte Wort ) nachhaltig sind und fair gehandelt werden, beziehe mein Strom und Gas bei Öko-Anbieter und musste jetzt fest stellen das ich mir online ein paar Schuhe von Jil Sander gekauft wo das Label “ made in China “ ausweist.Ich war ab 1998 oft in Südchina und habe viele Produktionen gesehen ( Uhrenbranche )wo viele entsetzt gewesen werden, da werden von Hand Zifferblätter lackiert ohne jeden Schutz und das 1o-12 Std. am Tag von einer Person. Wen Du über einen Dolmetscher fragst ob die Menschen mit ihrem Job zufrieden sind, bekommst man einhellig die Antwort “ selbstverständlich, wir verdienen Geld und können unsere Familien versorgen „. Das ist eben die andere Seite, ob ich das persönlich gut finde oder nicht. Solange der Konsument nicht bereit ist mehr dafür zu zahlen, wird sich nichts ändern. Es geht um Gewinnmaximierung der Unternehmen und nicht um das Befinden eines Arbeiters. Wir werden es nie schaffen eine Solidarität mit den Menschen in Afrika, Asien od. Südamerika herzustellen, da bei uns, in der sogenannten 1. Welt überhaupt kein Interesse daran besteht diesen Menschen mit unserem Beitrag beim Kauf von Waren zu zeigen das ihre Arbeit geschätzt und damit bessser bezahlt wird. Dieses „Schnäppchen-denken “ ist mittlerweile zu einem Volkssport geworden. Es wird sich ja damit gebrüstet einen Artikel noch billiger bekommen zuhaben und da interessiert tatsächlich niemand mehr dafür, wo es herkommt und unter welchen Umständen der Artikel produziert wurde.

  • Jana Goldberg
    27. Januar 2012 at 18:31

    @Rene: Danke für das „damlich“, ich gebe mir Mühe ))
    Es war nicht wertend, sondern beschreibend. Wir sitzen hier auf unserem hohen Ross und glauben, dass wir arm sind, wenn wir keinen Plasmabildschirm besitzen. Die Menschen dort leiden Hunger und nehmen jede Arbeit an, die bezahlt wird. Und appropos „Da dürfte man gar nichts mehr kaufen“: Ich habe mir lange genug „Da darf man gar nichts mehr essen“ angehört und bin konsequenterweise Vegetarier geworden. Was soll das Reden darüber?

  • Rene Schaller
    27. Januar 2012 at 18:57

    An Jana: Ich habe nicht dich als dämlich bezeichnet, sondern dein Argument. Das ist ein kleiner und feiner Unterschied!

  • Daisydora
    27. Januar 2012 at 19:14

    @Jana Goldberg @Rene Schaller

    Ich habe aufgrund eurer Kommentare jetzt erst mal eine Stunde darüber nachgedacht, was schlimmer für die Frauen und Mädchen ist. Ich finde beides gleich schlimm, denn in der Prostitution werden sie ja auch nur ausgenutzt und nicht adäquat dafür bezahlt … und genau um den Punkt geht es ja. Und ich denke schon, wir können uns nicht damit beruhigen, dass diese Leute ansonsten gar keine Arbeit und nichts zu essen hätten. Denn de facto geht es denen ganz elend und sie müssen auch hungern, haben keine medizinische Versorgung, trotz Arbeit … also muss was geschehen und das müssen schon wir tun …

    @Siegmar

    Nicht jede verlängerte Werkbank muss zwangsläufig schlecht sein … aber das, was du meinst, kann ich gut nachvolziehen, diese Fallstricke lauern einfach überall. Da wird sich aber bestimmt in naher Zukunft etwas daran ändern, da ja einige der Schwellenländer in den Aufschwung kommen und dannn auch dort besser bezahlt werden muss. Ich weiß auch nicht von allen Labels, wie es da hinter dem Vorhang aussieht, aber ich kaufe so wenig Klamotten, seit Jahren keine bei den Ketten, so dass ich mich durch Vedrmeidung halbwegs über meine Wissenslücken rette …

    Ich denke schon, dass man mit massiver Aufklärung mehr Menschen bei uns dazu bringen könnte, solidarisch mit den Menschen in der Dritten Welt und den Schwellenländern zu sein. Du schaust drauf, und einige Menschen, die du kennst, tun das wahrscheinlich auch …. und ich kaufe bei uns seit einer Ewigkeit nur in Läden, die ihre Leute gut behandeln und bezahlen….

  • FrolleinSuzy
    28. Januar 2012 at 15:14

    Das es auch anders geht, regional produziert, sozial verträglich und trotzdem bezahlbar beweißt für mich immer noch am schönsten Manomama. http://manomama.de/ Obwohl die deutsche Förderlandschaft und Politik mit so etwas völlig überfordert scheint, die haben sich wohl an die Billigzulieferer zu sehr gewöhnt. Da hilft nur ständige Aufklärung und für sich selbst absolutes Kaufverbot in solchen Läden.

  • Rene Schaller
    28. Januar 2012 at 17:14

    Hier sind zwei Links, wo man Labels findet, die ökologisch einwandfreie und unter fairen Bedingungen hergestellte Mode machen:

    http://www.kirstenbrodde.de/?cat=11

    http://netzwerkfairemode.wordpress.com/2012/01/07/berlin-fashion-week-eco-guide-2012/

  • Carrie
    28. Januar 2012 at 17:26

    Ich habe den Beitrag leider nicht gesehen, finde es aber klasse das es Ihr das Thema hier aufgreift. Ich bemühe mich immer möglichst nicht bei H&M & Co. zu kaufen weil bei den Preisen kann es nicht nachhaltig produziert sein….aber wo fängt alles an und wo hört es auf ? Vieles wird in Ländern unter Bedingungen hergestellt, die wir uns alle wahrscheinlich gar nicht vorstellen können…..

  • parisoffice
    31. Januar 2012 at 15:10

    Ökologisch ist begrenzter Konsum. Was braucht man wirklich, was nicht. Ich habe gerade einen großen Artikel recherchiert über den Wasserverbrauch durch Jeans und diese ganze Bio-Cotton-Marketing ist einfach eine große Werbeblase. Biocotton verbraucht oft mehr Wasser als 08/15 Cotton und nur allein mit Bio-Cotton wird kein T-Shirt ökologisch.
    Politisch und umweltgerechtes Einkaufen bedeutet eben nicht, nur auf die Arbeitsbedingungen und BIo-Rohstoffe zu achten. Was ist mit der Herstellung? Was ist mit dem Transport? Warum soll ich mir z.B. American Apparell kaufen, die Öko-Bilanz dieser in den USA hergestellten Klamotten stimmt doch nur bei denen in der Heimat.Nicht bei uns.
    Sache ist, wer fragt, findet sein Glück. Z.B. Les fees bengales sind ein ordentliches Label. Tatsächlich sind bei den Luxusfirmen auch Hermès und Gucci ganz vorne dran. Die produzieren – die Taschen wenigstens – im eigenen Land mit Leder aus Züchtungen. Und ich habe H&M Pullis, die über 10 Jahre alt sind und augenscheinlich aus recycelter Wolle (kleine Knötchen überall). Die sind noch immer gut. Es genügt nicht, immer nur auf die Ketten zu schimpfen. Öklogie fängt ja bei jedem selbst an.

  • Daisydora
    31. Januar 2012 at 18:51

    @parisoffice

    Genau.Berge Klamotten einzukaufen, birgt immer auch das größere Risiko, mittelbar Menschen zu schaden. Dein Beispiel der Bio-Cotton Jeans finde ich gut. Die Dinger wird man ja bald auch bei Kik bekommen und damit ist auf Erden wirklich niemand geholfen. Ich sehe auch die gesamte Ablaufkette, so wie du. Und man kann sich, wie du richtig schreibst, nur durch fragen und Informationseinholung daran herantasten, möglichst wenig Mist mit zu verursachen. Aber wir Blogger können auf jeden Fall helfen. Und zwar besser, als wir das bisher getan haben.

    @Carrie

    Das sind leider nicht nur die Textilketten … wir wissen insgesamt zu wenig darüber, wer die Teile unter welchen Bedingungen herstellen musste, inkl. Rohstoffe ….