Eins vorweg: Man braucht schon eine gehörige Portion Mut, wenn man die Ausstellung von Tomás Saraceno in seiner Gesamtheit erleben möchte – zumindest sollte man weder Angst vor Spinnen noch vor Höhe haben. Da ich nur Angst vor Höhe habe, schien sich die Gefahr für mich in Grenzen zu halten und so konnte ich mir also neulich „in orbit“ anschauen, eine Rauminstallation aus Stahlnetzen im Düsseldorfer K21, die vom Kosmetikhersteller Schwarzkopf finanziell unterstützt wurde …
Die Stahlnetze der Installation sind insgesamt auf drei Ebenen, die miteinander verbunden sind, verteilt, und so ergibt sich eine Fläche von insgesamt 2.500 Quadratmetern, die man, wenn man mutig genug ist, erkunden kann. Zwischen den Ebenen wurden 6 „Sphären“, riesige, mit Luft gefüllte PVC-Bälle, platziert, die ein wenig wie überdimensionierte Regentropfen in einem Spinnennetz wirken.
In bis zu 25 Meter Höhe kann der Besucher dann über der Piazza des Düsseldorfer K21, neben dem K20 und dem Schmela-Haus einer der drei Orte, die die Kunstsammlung des Landes Nordrhein-Westfalen vereint, die Installation erleben. „Das Werk zu beschreiben, bedeutet die Menschen zu beschreiben, die es benutzen – und deren Gefühle“, erklärt Saraceno. Überhaupt empfehle ich, über seinen Schatten und in einem der bereitliegenden Overalls, die man tragen muss, zu springen und sich auf das Netz zu wagen und sich ein wenig wie das Opfer einer zu groß geratenen Spinne zu fühlen.
Inspirieren lassen hat sich Tomás Saraceno für „in orbit“ übrigens tatsächlich von Spinnen und so verwundert es nicht, dass er ihnen gleich einen eigenen Raum im K21 widmete:
In dem verdunkelten Raum stehen lediglich zwei Kuben aus einem Metallgestänge, die allerdings keine Seiten aus Glas haben. In den Kuben habe lebende Seidenspinnen und Opuntienspinnen ihre Netze gesponnen haben und ihr Werk erinnert tatsächlich an „in orbit“, nur dass die Spinnen vermutlich keine Höhenangst haben …
Tomás Saraceno “in orbit”
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen / K21
Ständehausstrasse 1
40217 Düsseldorf
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 10.00 – 18.00 Uhr
Samstag und Sonntag: 11.00 – 18.00 Uhr.
Jeden ersten Mittwoch im Monat von 10.00 bis 22.00 Uhr geöffnet
Die Ausstellung „in orbit“ läuft noch bis Herbst 2014.
(alle Bilder: Horstson)
Daisydora
24. März 2014 at 14:27Da schaue ich sicher hin, die Installation gefällt mir schon auf den Bildern … aber wenn ich das richtig verstanden habe, krabbeln oder laufen (wie heisst das eigentlich bei Spinnen genau) die Spinnen, wenn sie mal aus dem offenen Kubus raus wollen im Dunkeln fröhlich vor sich hin … ganz sicher nichts für mich …
Siegmar
25. März 2014 at 11:20wo soll man anfangen, Dieser Künstler ist grossartig und die Ausstellung in Düsseldof würde ich gerne sehen. Im Hamburger Bahnhof hatte er seine „Cloud Cities “ Ausstellung die hat viele sehr begeistert, Die Schwerpunkte der Ausstellung bildeten zwei große begehbare „Blasen“. Die erste Blase „schwebt“, durch Fixierungen mit Seilen, frei im Raum und war für die Besucher über eine Treppe zugänglich. Hier konnte man die Ausstellung aus dem Inneren der Sphäre betrachten, das Gefühl von Leichtigkeit fast fliegen war super.
Horst
25. März 2014 at 13:50@siegmar und @daisy kann den Besuch der Ausstellung wirklich empfehlen und man sollte allen Mut zusammennehmen, auch über das Netz zu kraxeln.
@daisy ja, die Spinnen sind „frei“, aber aus mir nicht bekannten Grund verlassen sie den Kubus nicht … Tschakka, Du schaffst es!! 😀
Daisydora
26. März 2014 at 11:16@Horst
Ja, ich werde es wagen, glaube das aber niemals, dass keine der Spinnen da rauskrabbelt und mal zwischendurch im Dunkeln an einem Bein hochkrabbelt … 😉