Foto: Courtesy of Hackett London
In einer Zeit, in der modisches Spektakel oft über Substanz triumphiert, ist es beinahe ein stilles Statement, wenn eine Marke wie Hackett sich – ohne Aufhebens, aber mit Nachdruck – ihrer Herkunft besinnt. Die Herbst/Winter-Kollektion 2025 führt Hackett zurück in die Savile Row Nº14, ins Herz britischer Schneiderkunst. Doch diese Rückkehr ist weniger ein nostalgischer Blick zurück als ein souveräner Schritt nach vorn.
David Gandy, die Verkörperung des zeitgenössischen britischen Gentlemans, führt als Markenbotschafter nicht nur durch die Kampagne, sondern durch eine Haltung. Gandy schlendert durch Mayfair mit jener mühelosen Eleganz, die nicht antrainiert, sondern verinnerlicht scheint. In kurzen filmischen Porträts kommentiert er die Kollektion selbst – und wird damit mehr zum Kurator als zum klassischen Model. Die Weste, der Mantel, der Rollkragenpullover aus Kaschmir: Klassiker, ja – aber mit zeitgemäßer Schärfung.

Foto: Courtesy of Hackett London
Die Kollektion bewegt sich mit Bedacht zwischen Land und Stadt, Formalität und Nonchalance. Die Silhouetten sind weich, aber strukturiert. Die Farbpalette ist zurückhaltend, aber vielschichtig – von Schwarz und Grau über Navy und Coffee bis hin zu einem erdigen Winterweiß, das sich nicht verstecken will. Besonders erwähnenswert: exklusive Loro Piana-Stoffe, eigens für Hackett gefertigt, in einem melierten Blau, das Understatement zur Tugend macht.
Dies ist keine Saison, die laut nach Aufmerksamkeit ruft. Vielmehr ist sie ein leiser Beweis dafür, dass wahre Eleganz keiner Erklärung bedarf. „Back to Our Roots“ ist bei Hackett kein Retro-Slogan, sondern ein Credo: dass Tradition nicht museal sein muss, sondern – wenn richtig verstanden – eine Zukunft hat. Und dass wahre Modernität dort beginnt, wo man seinen Ursprung kennt.
