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Wir machen alles … für ein paar McDollar’s mehr!

Einige der üblichen Verdächtigen der Deutschen Schauspieler-, Hipster und Publikumslieblings-Szene haben es getan: Sich für McDonald’s „zum Affen“ gemacht und damit (hoffentlich zumindest) viel Geld verdient aber auf jeden Fall Hohn, Spott und Häme der Burger essenden Verbraucher geerntet.
Ob sich hier gleich der Verdacht einer deutschlandweiten Burger-und-Pommes-Absatzkrise aufdrängt, weiß ich nicht. Habe lange keine Geschäftszahlen von McDonald’s vorgelegt bekommen. Aber wirklich gelungen und souverän wirkt der neueste „Testlauf“ einer Homegrown German Campaign für die Promotion 1+1 nicht gerade.

1+1 McDonald’s

Das Ergebnis der kreativen Anstrengungen der McDonald’s Werbeagentur Heye, die sich diesen Spot mit Testimonial-Schwemme ausgedacht hat, ist das, was ich qualvoll originell nenne. Auch wenn das Ansinnen des Neo-Marketingvorstands, Martin Nowicki, mit dieser Kampagne deutlich zu machen, dass bei 1+1 für jeden etwas dabei ist, als Ziel klarerweise erfüllt werden dürfte.

Wer zuerst viel Geld für Stars und Sternchen ausgibt und dann nicht dafür geliebt wird, hat was falsch gemacht. Und die Burger essenden Commercial Konsumenten lassen keine Zweifel darüber offen, dass sie es billig finden, an Stelle von Moritz Bleibtreu und Gefolge, ausgerechnet für Billigburger zu werben. Wobei das mutmaßlich angeschlagene Image des Konzerns in Sachen Nachhaltigkeit und Mitarbeiter- sowie Lieferantenumgang hier auch schon eine Rolle spielen dürfte.

Ist das künstliche Aufregung um die Werbeeinnahmen der Publikumslieblinge, oder haben die Nutzer von facebook und Co. ein Recht darauf, die käuflichen „Stars“ auf ihren facebook Seiten abzustrafen und McDonald’s dafür zu hassen? Oder gehört das heute schon zum guten Social Media Ton, sich über alles aufzuregen, wovon man doch keinen blassen Dunst hat?

Ich komme aus der Werbung und finde es im Prinzip OK, auch mal mit bekannten und beliebten Menschen für seine Produkte und Dienstleistungen zu werben. Ob es aber so viele und gerade diese sein müssen, da drängt sich mir schon das Bild von zum Fenster raus geschmissenem Geld auf, ohne zu wissen, wie viel jeder der Akteure dafür als Honorar erhalten hat. Und diese Idee der künstlich vergeistigten Monologe und Dialoge von auf eitel gebürsteten Schauspielern, hat einfach keinen Charme.

Aber Neid oder Wut in Richtung der Akteure, warum sollten solche Gefühle hochkommen? Wenn es um den Konzern beziehungsweise die Marke und deren Image geht, dann könnte man auch ohne besonderen Anlass dagegen argumentieren, so man gute Gründe findet, auf Missstände hinzuweisen. Dafür braucht es diesen Aufhänger nicht.
Der Shitstorm ist für mich geradezu lächerlich und durchschaubar: Da regen sich Leute auf, die mit Lust und Wonne bei jeder Gelegenheit in ihre Burger beißen (wer kauft denn das alles?); Menschen, die sich von Lebensstil-beeinflussenden Konzernen wie Apple, Google, Facebook & Co. aus der Ferne steuern und vor jeden noch so unsinnigen Karren spannen lassen und treudoof alles machen, was den Renditefantasien der Markenstrategen ebendort entspringt. Und ganz sicher würden gefühlte 109 von 100 dieser scharfen Kritiker nur zu gerne viel Geld damit verdienen, sich selbst in die Dienste von McDonald’s zu stellen ….

Um mich von dieser Art Anständigkeit und Nachhaltigkeits-Bewusstsein zu überzeugen, müsst ihr euch schon was Glaubwürdigeres überlegen, liebe einschlägige facebooker, die ihr euch auch sonst über alles und jedes künstlich aufregt, um dann selbst jedes angebissene Butterbrot zu posten und zur Diskussion zu stellen, dass neben euren iPads, iPhones und Rechnern herumliegt …

Was sagt ihr dazu, liebe LeserInnen?
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An das Ende setze ich noch eine Reminiszenz an einen der früheren Mc Donalds Werbestars: das Bild, in dem „uns“ Heidi in einen der saftigen Burger beisst … hmmmmmpf … soooo wird man reich und bleibt dabei schlank, fit und schön, oder?

  • Sven
    7. Juni 2013 at 10:19

    Mir ist „Mäckes“ egal, also berührt mich auch diese Kampagne auch nicht. Hätte nur nicht gedacht dass DIESE Schauspieler sich dafür hergeben.
    Bei „uns“ Heidi war es ja klar, die macht ja für Geld fast alles, davon abgesehen ist sie Model und so etwas Teil ihres Job´s ;))

  • Siegmar
    7. Juni 2013 at 13:28

    wie Sven schon meinte, grundsätzlich interessiert mich McD nicht, ich esse da 1x im Jahr einen mcrib, weil ich die Sauce toll finde. Das Leute wie Jürgen Vogel od. Bleibtreu da mitmachen find ich dämlich, gerade Vogel der sich für andere Kampagnen stark macht, ist durch sowas unglaubwürdig.

  • HappyFace313
    8. Juni 2013 at 00:01

    Diese 4 hätte ich nun wirklich in keiner McDoof Kampagne erwartet! Die Penunse scheint zu stimmen, andere Beweggründe kann ich mir kaum vorstellen. Nur würde ich mir wünschen, dass sie WIRKLICH mögen/essen/trinken, wofür sie hier stehen – nicht allein des schnöden Mammons wegen.
    Ich gebe mir McDo ungefähr 1 x im Monat. McCafé öfter – der Caffè Latte mit Soja-Milch ist echt gut!
    Schade, dass so wenig Menschen dazu stehen. Das ist wohl wie mit den BILD Lesern, oder?
    Herzliche Grüße 🙂

  • Daisydora
    8. Juni 2013 at 09:50

    @Sven

    Ich finde es immer wieder aufs Neue interessant, dass es bei Verbrauchern doch immer wieder zu derlei Reaktionen kommt, wenn sich „Menschen für Werbung“ hergeben … DIESE Schauspieler essen sicher auch etwas von Mäckes gegen Kohldampf und würden für Geld glaube ich noch ganz anderes machen … so wie die meisten Menschen rund um den Erdball auch …. Aber klar, bei Heidi stösst einem das weniger sauer auf, obwohl ich so eine Fitnessfanatikerin fast seltsamer als Testimonial finde. 🙂

    @Siegmar

    🙂 Ich finde die Sauce auch toll und bringe es auf zwei- bis dreimal im Jahr … Wie schon oben erwähnt, glaube ich allen Akteuren (auch Jürgen Vogel) in der Kampagne, dass sie regelmäßig bei Mc Donalds einfallen. Wer (von den jungen Leuten) außer Veganern und Frischkostfanatikern tut das denn nicht mehrmals im Jahr?

    @HappyFace313

    An Deiner und den anderen (leicht irritierten) Reaktionen kann man ablesen, wie sehr die mediale Überhöhung mancher Schauspieler im Lande greift. Für mich sind das ganz normale Leute wie Du und ich, die Döner, Big Macs und auch alles andere Fastfood munter durcheinander essen, wenn sie Lust drauf haben.

    Über den Vergleich mit den BILD Lesern musste ich schmunzeln. Ich lese sie in der Tat nicht, sehe das aber genau wie Du … dass man zu seinem Konsummuster stehen kann und sollle

    Herzliche Grüße 🙂

  • Sarah
    8. Juni 2013 at 11:41

    Geht das jetzt gegen die Spots (schien mit in den einleitenden Abschnitten so) oder gegen einen lächerlichen Shitstorm (von dem ich nichts mitbekommen habe und auch durch den Artikel wurde ich dahingehend nicht informiert). Der Post verwirrt mich leider, ich habe am Anfang beim Lesen anderes erwartet, als das was unten rauskam.

    Zu den Spots: Ich finde die eigentlich ganz nett. Werden meinen McDonalds Konsum jetzt nicht erhöhen, aber wo man sich genau über die Spots echauffieren könnte, sehe ich auch nicht.

  • Daisydora
    8. Juni 2013 at 11:54

    @Sarah

    Sorry, wenn daqs wieder zu viele Blickwinkel in einem Bericht sind 😉 Auf den Punkt gebracht: Ich finde die Spots nicht besonders gelungen, weil mir der Charme bei dieser Idee fehlt. Daran, dass diese Schauspieler, etc. da für Geld mitgemacht haben kann ich nichts Verwerfliches finden, da das für mich keine über jeden Zweifel erhabene Persönlichkeiten sind, die wirklich jeden Schritt wohl überlegt setzen müssen … aber an Stelle von Mc Donalds hätte ich das trotzdem anders gelöst, da der Schuss verbraucherseitig ja ganz offenbar nach hinten losging.

    Die Links zu den facebook Seiten der Akteure und Mc Donalds habe ich bewusst nicht eingefügt, da das Thema ohnehin rauf und runter in der aktuellen Tages- und Fachpresse kam und das für mich verschenkte Zeit ist, diesen Sturm im Wasserglas auf facebook auch noch zu verfolgen. Und ja, ich übe Kritik am künstlichen Aufregungsmanagement in den Sozialen Medien und finde die Kritiker größtenteils unglaubwürdig, da wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Krethi und Plethi selbst für weniger Geld noch ganz andere Sachen machen würden, als für Mc Donalds zu werben.

    Und ich weiss auch nicht, warum und wo man sich über diese Spots echauffieren könnte und sollte …

  • Debra P. Flynn
    8. Juni 2013 at 17:41

    beides furchtbar…wenn ein burger, wo fleisch gemüse drin ist, nur n euro kostet kann das ja nur müll sein…lieber bisschen mehr investieren und z.b bei vinzenmurr einen kaufen, schmeckt viiiiel besser&hält dich auch satt, genau das machen diese fast food ketten burger nämlich nicht.

  • Julius
    16. Juni 2013 at 11:18

    Au Wei. Es gibt ein paar Unternehmen, dazu gehört McDonals ebenso wie neulich diese BILD-Kampagnen, wo ein Schauspieler meiner Meinung nach jegliche Integrität verliert, wenn er für diese Werbung macht. Schade um die eigentlich liebgewonnenen Gesichter.