Milan Fashion Week

Wellcome To Balmoral Castle Mr. Browne – Moncler Gamme Bleue FW11/12

Im Jubeljahr der Windsors wollen es scheinbar auch einige Labels so richtig krachen lassen. Wenn man die Kollektion von Moncler Gamme Bleue so sieht, dann erwartet deren Designer Thom Browne erstens in diesen Tagen die Einladung von Prinz William und Kate Middleton und eine große Nachfrage nach den stets jagd- und reittauglichen Lieblingslooks der Windsors und ihrer Gäste aus aller Welt…… Wer erst gar nicht eingeladen ist zur Hochzeit des Jahres, dem bleibt immer noch ein spontaner Besuch beim verarmten Landadel, den man ohnehin in seiner Verwandtschaft haben sollte, weil die Leute so schön im Grünen Brandenburgs oder Mecklenburg-Vorpommerns auf ihren im Vergleich zu einer auch noch überteuerten Zweizimmerwohnung in Hamburg, bei Horst und Blomquist um die Ecke, äußerst weitläufigen Landsitzen, immerhin mietfrei wohnen. Ach ist das herrlich zu bestaunen!

Daisy hat ja ein sehr gestörtes Verhältnis zu Trachten, zu Reituniformen und Mode für die Jagd in Wald und Flur. Ganz ehrlich – diese Klamotten machen meistens älter und dicker, sind nie in Tintenblau, Blaugrau, Himbeerrot oder einem eleganten Petrol oder Schwarz zu bekommen und man sieht darin an schlechten Tagen wie ein verkleideter Depp aus…

Aber so einfach will ich es mir nicht machen, es soll ja schon professionell an die Kollektion herangegangen werden. Thom Browne hat schließlich schon einige Kollektionen für Moncler Gamme Bleue vorgelegt, die ich schlichtweg klasse fand. Diesmal werde ich leider nicht warm mit den meisten Outfits. Mir fehlt da absolut der Draht dazu, wohin beziehungsweise zu welchen Anlässen man die sehr prätentiösen Outfits tragen kann. Nicht mal die Models macht das schöner, was sie an ihren schmalen Körpern in Größe 46 oder 48 tragen. Bei den Jagd- und Wald-und-Wiesen-Outfits von mutigen Silhouetten und interessanten Proportionen zu sprechen, ist das Schmeichelhafteste, was mir dazu einfällt.

Um die Figur der Träger endgültig zu ruinieren, hält die Kollektion dann noch warm wattierte und mit dem für Barbourjacken typischen Steppmuster gearbeitete Hosen bereit, die man wahlweise in Waldmännleingrün oder elegant Schwarz-Weißem Pepitastöffchen zu den gesteppten Kastenjoppen oder wie Reitjacken geschnittenen Oberteilen kombinieren kann. Sieht über weite Strecken sehr nach Mutprobe aus. Wer von euch traut sich? Die wirklich süßen Corgies und das wie üblich ausgefallene Ambiente – eine Reithalle mit Rössern und Reitern – konnten am Gesamteindruck einer lustigen aber nicht alltagstauglichen Kollektion nichts verbessern. Aber am Ende gab es doch noch ein paar Basics, die jeder modische Mann gerne in seinem Kleiderschrank hätte: Normale Graue und Grüne Mäntel und vor allem wieder wunderschöne und sehr lange, klassische Schals mit dazu passenden Mützen…

Bilder: Style.com

  • peter kempe
    18. Januar 2011 at 10:32

    liebste daisy,
    die gesamtlooks wirken konstruirt und es ist natürlich auch sehr schwer für ein steppjacken unternehmen figurfreundlich dingezu machen:-)))aber das thema balmoral die tartans der jagdlook und viele einzelteile berauchen mich total meine welt.
    was ich allerdings nie verstehe ist kurze hosen im winter und kurz über lang look furchtbar!!!ich konnte auch nie den röcke über hosen look bei frauen verstehen.aus dem thema hätte mane cht was schönes machen können.
    ich entscheide mich für das rote gepaspelte sakko,die karo gamaschen und das beige sakko mit der schießschulter in braun:-)))

  • siegmarberlin
    18. Januar 2011 at 12:06

    ich wüsste wirklich keinen Anlass, wo ich “ sowas “ anziehen könnte. Sieht alles wirklich sehr kontruiert aus. Ich finde die meisten Sachen von Thom Browne eigentlich nicht tragbar, diese “ Hochwasserhosen “ und zu kurzen Pulli waaren noch nie mein Ding. Mein Punkt ist immer, ist sowas tatsächlich tragbar, soll ja nicht nur im Schrank liegen. Wirklich tragisch finde ich das auf dem Bild unten links, was soll das sein ?

  • Horst
    18. Januar 2011 at 13:41

    der anlass, ein teil dieser kollektion zu tragen fällt mir leider auch nicht ein. selbst für die jagd ist das alles too much.
    einige teile sind für den sommer super – die kurzen hosen mit schottenkaro sind doll! 🙂

  • itsallaboutchanel
    18. Januar 2011 at 18:04

    Die Beagles sind das einzig schöne, finde ich.

  • itsallaboutchanel
    18. Januar 2011 at 18:05

    Es stellt sich aber auch die Frage, ob Tiere in Modeschauen integriert werden sollen. Ich weiss nicht recht.

  • Daisydora
    18. Januar 2011 at 18:49

    … ich melde mich hier noch …. 🙂

  • Daisydora
    19. Januar 2011 at 00:38

    @Peter

    Ich habe nichts gegen schöne britische Stoffe, aber eben lieber in Form von Designs von Westwood oder Galliano .. da muss Schwung rein und die Stoffe auch mal diagonal verarbeitet werden … dieses pimpfige Adelszeugs ohne Form finde ich schrecklich … aber, wie Horst auch bemerkt hat, die kurzen Hosen sind OK .. bei dem Riten Sakko sitzt die Taille zu hoch, finde ich … das macht breite Hüften … aber entscheidend ist sicher, ob man das mit Grandezza und Würde tragen kann 🙂

    @Rob

    Die Location ist irgendwie qualvoll originell, aber ohne Reithalle oder Schloss gehen die Klamotten ja gar nicht …stell dir das bloss mal in Berlin Mitte beim Koreaner vor 🙂

    @itsallaboutchanel

    Sind also doch Beagles … ich dachte Corgies … der Auslauf in der Reithalle war tendenziell tiergerecht ….. man brauchte die Hunde, um die Lebenswelt so angezogener Menschen zu verdeutlichen …:-)

    @siegmarberlin

    Das ist alles pures Hüftgold, das zum Ausgleich dann auch noch die Beine verkürzt … mir jedenfalls auch viel zu aufgesetzt für ein normales Leben ohne Schloss und Ross 🙂

    @Horst

    Und was trägst du da für Oberteile dazu? 🙂