Was iss’n das mit diesem Walter Van Beirendonck-Fetisch bei dir, Horst?

Um für diesen Bericht fachlich halbwegs gerüstet zu sein, hat sich Daisy das Video der Walter Van Beirendonck Fashion-Show zur FW11 Kollektion schon fünfmal angesehen… und dabei festgestellt, dass die Kollektion absolut fantastisch ist! Ohne Wenn und Aber! Wenn ich Mann wäre, so würde ich im kommenden Winter definitiv ein Walter-Van-Beirendonck-Typ mit diesen Flickenhosen und -Sakkos sein. Man muss dafür ja nicht zwingend die tolle, athletische Figur, der schon rein genetisch sehr bevorzugten Models seiner Show haben. Ganz anders geht es mir da mit der aktuellen Kollektion. Und das, obwohl ich Mustermix und Karostoffe liebe und viele der Farben immer trage. Aber die Anlässe, zu denen man sowas tragen kann, wollen und wollen nicht vor meinem geistigen Auge erscheinen. Ebenso wenig, ob es denn besser ist, den WVB-Totallook knallhart durchzuziehen, auch wenn sich ständig Digicams zückende Menschentrauben um einen herum bilden, sobald man damit ins Freie geht, oder, ob man besser nur ein Stück zu Vorhandenem, das dezenter ist, trägt. Denn, und das ist die Crux, Daisy fühlt sich ja schon hingezogen zu den originellen Outfits, die so gar nichts Spießiges an sich haben. Und da ist ja noch die Tatsache, dass Horst ganz verschossen ist in die Klamotten von Walter Van Beirendonck, da muss also schon was Besonderes dran sein.

Am besten, ich frage euren Lieblingsblogger mal, was es mit seinem Fashion-Guru Van Beirendonck denn so auf sich hat… wann und wo und wozu man solche Klamotten als Mann am besten trägt. Und, welches denn nun sein Lieblingsoutfit aus dieser Kollektion ist.

So, lieber Horst, kannst du mir bitte mal erklären, warum du WVB-Fan bist, obwohl die Mannschaft gar nicht Fußball spielt … und, ob du dich getrauen würdest, das Outfit mit der großen Schleife am Hemd (oben) ins Büro anzuziehen …. Und dann habe ich noch ein Bilderrätsel für dich. So sieht WVB nämlich in zwanzig Jahren aus, wenn der Stern fragt: „Was wurde eigentlich aus Walter Van Beirendonck?“ Wer ist denn das auf dem Foto, bitte?

…angefangen hat das ganze Dilemma mit mir und Beirendonck irgendwann in den 90ern mit Walters Label „W&Lt“, das war sowas wie meine Ausgehuniform am Samstagabend und das gab‘s nicht an jeder Ecke, dafür aber bei Easy Rider auf der Reeperbahn. Ich mochte die Farben und das ganze Bunte und die vielen Blitze und so. Außerdem leuchtete eigentlich alles im Schwarzlicht und so konnte man mich sehen – das war sowieso oberste Devise für mich und da kamen mir die Klamotten gerade recht und ein Vermögen haben die auch gar nicht gekostet – also ganz anders als heute. Heute trage ich natürlich nicht mehr den Beirendonck-Komplettlook, aber wenn man punktuell etwas von ihm einsetzt sieht es immer noch super aus und die Teile aus den 90ern hüte ich wie einen kleinen Schatz.

Heute hat sich Walter Van Beirendonck natürlich viel weiter entwickelt aber er ist sich insofern auch treu geblieben: seine Mode unterhält und macht Spass. Und wenn es nicht der Komplettlook ist – ein paar Teile gehen immer. Bei den Beirendonck Shows gibt es übrigens immer ein paar (ab 50Jahre aufwärts) Damen und Herren im Komplettlook und es sieht fantastisch aus. Schade nur: Easy Rider gibt es nicht mehr, W&lt. auch nicht bzw. wurde es eine Zeit lang von Mustang in Eigenregie geführt, hatte aber nichts mehr mit Beirendonck zu tun und die gesamte Kollektion von Walter Van Beirendonck gibt’s ja eh nur in seinem Store in Antwerpen. Der Shop heißt übrigens „Walter“. 234,00EUR kostet Hin- und Rückfahrt mit der Bahn nach Antwerpen und wieder zurück nach Hamburg. Kann man eigentlich mal wieder machen….

Mein Lieblingslook aus der aktuellen Kollektion? Et voila:

Tragen würde ich von diesem Anzug immer nur ein Teil – schlicht kombiniert haut das hin.

Achja: Das auf dem „was wurde eigentlich aus“-Bild ist der Maler und Performance Künstler Hermann Nitsch. War nicht schwer, hatte zuerst gedacht es sei Vadder Abraham – aber der hatte ne andere Brille auf.

Bilder: style.com; Walter Vam Beirendonck