Was die Country Music Awards mit Deutschen Blogs zu tun haben.

Daisy fehlt nicht nur das Verständnis-Gen für Schlager und allzu simplen Pop, als geborene Großstadtpflanze kann ich mich auch in den Zauber von Countrymusik wenig bis gar nicht hineindenken. Das ändert aber nichts daran, dass ich auch die Akteure dieser Musikrichtung für ihr Können und die Professionalität bewundere, mit der sie es schaffen, ihr Publikum immer wieder mit Neuem – auch mal mit gänzlich Unerwartetem – zu begeistern. Nun weiß man ja, dass Amerikaner viel von Marketing verstehen und dass sie ihre daraus gewonnenen Erkenntnisse auch innovativ anzuwenden wissen, aber das führt noch nicht in direkter Linie zu der Idee, dass ein eingefleischter Country-Sänger mit einem Rapper singt und umgekehrt. Und genau das in unterschiedlichen Besetzungen und Kombinationen mit weiteren Musikrichtungen passiert aber ständig.

Aufgefallen ist mir das zum ersten Mal so richtig als 2004 Over and Over von Nelly und Tim Mc Graw gesungen herauskam. Nelly hatte ich zwar auf dem Schirm aber auch nicht im Fokus und von Tim Mc Graw kannte ich nur den Namen. Zu beobachten, dass zwei Künstler, die verschiedener nicht sein könnten, es glänzend schaffen, mit einem Song, den gute Songwriter schnell geschrieben haben, aus eins und eins drei oder sogar vier zu machen, einen großen Wurf für beide Künstler, das hat Daisy beeindruckt.
Ich habe mich gefragt, was dahinter stecken könnte und bin schnell auf den richtigen Trichter gekommen: Was kann man tun, um in einem Markt, der ohnehin immer übersättigt ist, weil es heute unglaublich viele sehr gute Musiker und Sänger aller Musikrichtungen gibt, das Publikum, die Kunden, wieder neu zu begeistern. Wer will schon immer mehr vom Gleichen kaufen? Warum sollen junge Fans von Country Music, die ja in den USA sowas wie die Schlagermusik Deutschlands ist, nur mit viel besseren Musikern, nicht auch Spaß daran finden, ihre Musik durch Künstler jüngerer Musikrichtungen auch mal neuer und mehr auf der Höhe der Zeit zu erleben?

Zum Glück haben Amerikaner da wenig Berührungsängste, weil am Ende nur zählt, was für das Publikum Neues dabei herausspringt. Und ihr habt es ja gesehen: Rihanna hat genauso auf den American Country Music Awards gesungen, wie Rockurgestein Steven Tyler, der es sich nicht nehmen ließ, mit der zuckersüßen Carrie Underwood den Aerosmith Hit Walk This Way zu singen. Genauso geht das. Wichtig ist nur das, was den Kunden Spaß macht, dem weltweiten Musikpublikum. Dafür lässt sich Rihanna schon mal vor Millionen von Zusehern von einem Stimmkraftwunder der Country Musik an die Wand pusten. Faszinierend für Daisy.
Und genau hier setzt einer meiner Wünsche für Deutsche Blogs an, für den ich den Blickwinkel der Leser einnehme: Es sollte ganz normal sein, dass gute Blogger auch mal für Leser anderer Blogs schreiben, dass gute Blogberichte neben dem eigenen Blog auch auf anderen Blogs veröffentlicht werden. Weil das im Sinne der Leser wäre. So schreibt jeder vor sich hin und viele Blogger schotten sich geradezu ängstlich wirkend nach Draußen ab; als ob die Leser nicht mündig genug wären, selbst darüber zu entscheiden, was sie auf wessen Blog von welchen Autoren geschrieben lesen wollen. Der Lerneffekt und ein Qualitätszugewinn bei allen Beteiligten wäre enorm. Aber ihr wisst, Daisy fantasiert ja schon gerne mal wirr vor sich hin. Das wird so bald nicht passieren, dass René Schaller einen Kulturbericht auf LesMads veröffentlicht und Blica den Horstsonians Modisches und Kritisches aus Wien berichtet. Jeder pusselt lieber vor sich hin. Und wenn sich Blogger jemals für andere Blogger und deren Publikum bzw. Leser öffnen sollten, dann ist sicher euer Lieblingsblogger Horst der allererste Innovator der Branche, dem eine Sensation gelingt: Jessica Weiß schreibt einen ironischen Bericht von der nächsten H&M Kaffeefahrt für Blogger nach New York für euch und Horsts Pariskorrespondent schreibt für all die modehungrigen LeserInnen auf LesMads mal was richtig Gescheites von der nächsten Chanel Runway Show…. Horst von Horstson featuring Jessica Weiss von LesMads – Horstson featuring Blica und so weiter. Total verrückt, fast schon irre, was Daisy manchmal einfällt, wenn sie darüber nachdenkt, was Lesern Spaß machen könnte. Keine Sorge, liebe BloggerInnen, dank eurer beharrlichen Innovationsverweigerung auf ganzer Linie bleibt für die Leser alles beim Alten… Wir sind ja so ne schnelle und hippe Branche, dass wir manchmal aufpassen müssen, nicht von Dolly Parton im pinkfarbenen Düsenjet mit Swarovski Steinchen überholt zu werden

Wie seht ihr das mit unserem branchenweiten Innovationsgeist eigentlich, liebe Leser?

Bilder: CMA Awards