Allgemein

Vorsicht Überraschungsei! x Moms Demand Action

In den USA darf Spielzeug nicht als Zugabe zu Süßkram oder anderem Essen abgegeben werden. Das kennt man von McDonalds und auch vom Überraschungsei, das dort eben nicht zu haben ist.
Und ganz sicher finden sich jede Menge Horrorgeschichten darüber, wie verzweifelte Eltern und Nannies bei Kinderärzten und in Notaufnahmen Stoßgebete zum Himmel aussenden, während die Docs die lieben Kleinen – wenn es gut läuft – wieder so weit bringen, ohne Fremdkörper in der Luftröhre atmen zu können. Das macht also schon Sinn und wurde ja auch bei uns diverse Male diskutiert.
Dass aber Dodge Balls, Überraschungseier und selbst das Märchenbuch Rotkäppchen (hat Wein im Korb) in den Schulen verboten sind, während Waffen weiterhin zum Selbstverständnis zu vieler Amerikaner des „A free man in a free country ….“ zählen, ist geradezu skurril.
Auf diesen Umstand weist nun die zur Zeit in den USA laufende Kampagne MOMS DEMAND ACTION for gun sense in america, hin. Die Aktivistinnen der Moms Demand Action wollen mit den haarsträubenden Gefahren-Vergleichen in der Kampagne erreichen, das Bewusstsein der Amerikaner dafür zu schaffen, beziehungsweise zu erweitern, Waffen, die in Jedermanns Hände (auch in die von Kindern und Jugendlichen) geraten können, als das anzusehen, was sie sind: Eine stete Gefahr für Menschen!

Dass wahrscheinlich auch Barack Obama leider nicht erreichen wird, dass hier landesweit neue Gesetze greifen, steht schon fest. Aber jede Verbesserung durch Einschränkungen, rettet hier wieder ein paar Leben. Und ich hoffe sehr, dass auch durch das Engagement Prominenter wie zum Beispiel dem Jim Carrey’s, sich immer mehr Amerikaner auch dann sicher fühlen, wenn sie keine Knarre in der Hinterhand haben.

Lippenbekenntnisse wie hier in dem Video machen niemand lebendig und verschieben die Lösung eines enormen Sicherheitsproblem nur immer weiter ins Nirwana.

Guckt mal, lauter mächtigste Männer der Welt …

How many more rounds, Part II

Dazu Moms Demand Action: „ … highlights the fruitless conversation our nation has had for decades about the need to establish new and stronger gun laws, despite the shooting tragedies our nation endures more and more frequently. In fact, not a single stronger federal gun law has been passed since the Columbine tragedy more than a decade ago. The video ends with the message, “How many more rounds are we going to let this go on for?”

Was sagt ihr zu der Kampagne, liebe LeserInnen? Kann man damit „A free man in a free country …“ hinter dem Ofen hervorlocken? Und wie schon gesagt, Vorsicht Überraschungsei!

  • Siegmar
    14. Mai 2013 at 10:18

    Die Kampagne finde ich sehr gut, mir als Europäer der amerikanische Freunde fehlt jeder Zugang, das jeder Waffen besitzen kann und selbst Waffen für Kinder entwickelt und verkauft werden. Ich habe schon versucht darüber mit einigen zu diskutieren, immer ohne Erfolg, übrigens genauso wie mit der staatlichen Krankenversicherung.Pervers waren doch Amokläufen die Kampagnen der Waffenindustrie und wenn solche Nationalhelden wie “ Charlton Heston “ als ehemaliger Präsident der National Rifle Association noch sich und die Waffenlobby öffentlich stark macht, wird es keine Chance für ein rigides Waffengesetz geben.

  • Daisydora
    14. Mai 2013 at 12:32

    Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich habe in US Medien schon oft Stimmen dagegen vernommen, nur ist das ein viel zu langsamer Prozess, als hingen am Waffengesetz und an der Todesstrafe Sicherheit, Recht und Ordnung von Gods own Country.

    Man wird sehen … vielleicht müssten ja mal die Kinder der Republikanischen Senatoren betroffen sein, die sich wieder dagegen gestellt haben.

  • Eveline
    14. Mai 2013 at 22:46

    Eine sehr sehr gute Kampagne. Aber so ein schwieriges Thema. Hier zwei Leseempfehlungen zum Thema von einem sehr schönen und sehr aufschlussreichen Blog (USA erklärt).
    http://usaerklaert.wordpress.com/2007/11/24/von-der-bedeutung-der-kommata-fur-das-us-waffenrecht/
    http://usaerklaert.wordpress.com/2008/12/13/das-massaker-von-bombay-und-us-waffengesetze/

  • Holger
    15. Mai 2013 at 07:10

    Wunderbare Kampagne. Sie zeigt herrlich die Widersprüche in der Kultur der USA. Ich bin nächste Woche wieder selbst dort und werde es am eigenen Leib spüren, wie widersinnig manches dort ist(wie bei uns übrigens auch…)

  • Daisydora
    15. Mai 2013 at 12:47

    @Eveline

    Vielen Dank für die Links. Klar ist das ein schwieriges Thema, wenn man einem Volk etwas wegnehmen will, das zur Identitätsstiftung beiträgt.

    @Holger

    Ganz sicher gibt es in jeder „Kultur“ Widersinniges und Widersprüchliches, so wie von Dior erwähnt. Ein Glück, dass Vieles davon nicht töten kann.