Allgemein

Trägt man das in Düsseldorf?


Fotograf: Thomas Robbin

Modisch gesehen befindet sich Düsseldorf nicht nur in der dicht besiedelten Mitte Deutschlands, es hat aus mir unerklärlichen Gründen modetechnisch gesehen einen ähnlichen Ruf, wie der FC Bayern im Fußball. Daran soll sich etwas ändern – drum habe ich hier eine kleine Klamotten-Auswahl zusammen gestellt, mit der wir der links- und rechtsrheinischen Geschmackssicherheit auf den Grund gehen wollen.

Aber im Grunde genommen sollt ihr nur einige weitere Teile aus den aktuellen Kollektionen begutachten und eure Meinung dazu sagen, wenn ihr mögt. Also los geht es. Und zwar mit einem stadtfeinen Tuxedo-Jackett in Weiß mit Schwarzem Schalkragen-Revers und Schwarz gepaspelten Tascheneingriffen. Der White and Black Velvet Tuxedo Blazer (oben links) aus der günstigeren D&G Kollektion von Dolce & Gabbana ist zwar eigentlich für abends und feinere Anlässe vorgesehen, aber mir gefällt sowas zu coolen Klamotten, tagsüber getragen auch gut. Nur zu Schwarzen und Weißen Sachen würde ich den nicht tragen. Das kann leicht nach Barpianist im Dienst aussehen.
Viel besser finde ich ganz tief Dunkelblaue Hosen und Hemden dazu, aber es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, das Jackett modern zu kombinieren. Zum Beispiel auch mit einem T-Shirt. Ich habe das Schwarz-Weiße Brush Stroke Print Cotton Shirt (oben rechts) von Balenciaga herausgesucht. Ich glaube, das funktioniert zu dem Jackett. Nun kommen aber die schönen Blauen Teile:

Das Navy Slim Fit City Shirt (links) von Costume National, das zusammen mit den schmalen Navy Cotton Twill Chinos (rechts) von D&G eine gute Kombination zu vielen Jacketts und Cardigans, aber eben auch zu dem Weißen Tuxedo-Jackett von D&G bildet.

Richtig schöne Jacketts in Petrol Blau findet man relativ selten in einer Kollektion. Stefano Pilati hat sich erfolgreich um diesen Mangel gekümmert und dabei kam ein – wie ich finde – tolles Jackett in Petrol heraus: Der Cotton Towelling Blazer (links) von Yves Saint Laurent, der neben der richtigen Farbe mit einem schmalen aber nicht engen Schnitt und dem innovativen, sehr flauschigen Baumwollmaterial überzeugt.
Dazu passt eine Flaschengrüne Hose, zum Beispiel die feinen Cotton Blend Piqué Trousers (rechts) von Jil Sander, deren Grünton mit einigen Farben wie Petrol und anderen, aber auch mit einem ganz dunklen Blau sehr gut kombiniert werden kann.

Dazu trägt man dann, wenn man mag, das in sich gemusterte, Grüne Hemd aus Baumwoll-Popeline von Givenchy. Oder auch eines der Key-Pieces aus der Burberry Prorsum-Kollektion, das T-Shirt mit den großen Grünen Kreisen (rechts).

Experimentierfreudig und modeaffin, wie wir den Düsseldorfer kennen, traut er sich aber auch über eine etwas gewagtere Kombination, die mir sprichwörtlich ins Auge gesprungen ist: Das Flower Pattern Knitted Cotton T-Shirt (links), eine Idee von Raf Simons, die wie ein Zitat auf Camouflage-Stoffe wirkt. Klar, sowas trägt man nicht einfach zu Khakis oder hellen Chinos oder Jeans. Nicht hier. Da dürfen es schon die Camouflage Print Tapered Cotton Trousers (rechts) von Beams Plus sein. Oder? Am besten, ihr stellt euch die Beiden zusammen mit dem Jackett von Yves Saint Laurent vor …

An den Füßen trägt man zu den Petrol und Grün Outfits die Flaschengrünen Vintage Achilles Panelled Leather and Suede Sneakers (links) von Common Projects mit Weißen Sohlen. Oder die tiefschwarzen Original Achilles Leather Low Top Sneakers, ebenfalls von Common Projekts, die ich zu den Blauen Teilen und dem Weißen Tuxedo-Jackett tragen würde …

Das war sie auch schon, meine kleine Düsseldorf-Kollektion, mit der man doch hoffentlich überall eine gute Figur macht, oder? Was sagt ihr dazu? Bin gespannt, ob da was für den einen oder anderen von euch dabei ist, liebe Leser …

  • Horst
    23. Februar 2012 at 18:45

    In meinem Geiste hätte ich den Düsseldorfer in BlingBling über die Kö geschickt 🙂
    So würde ich alles auch in HH anziehen und das ist schön das Du nicht so in Klischees denkst wie ich 😀

  • Stephan Berlin
    23. Februar 2012 at 20:09

    Was für ein charmanter Artikel!
    Ich lass auf Düsseldorf nichts kommen, auch wenn ich weder dort herkomme, noch dort wohne. Ich hab in meiner Berliner Küche ein Düsseldorf-Schild, das provoziert mehr als jedes Hakenkreuz!

  • Daisydora
    23. Februar 2012 at 23:42

    @Horst

    An dem Stereotyp mag ein Quäntchen Wahrheit dran sein, aber das nimmt sich glaube ich nicht viel mit anderen Städten … zumindest bei den Männern … 🙂

    @Stephan Berlin

    Dankeschön!
    Man muss sich die Freude gönnen, Gemeinplätze zu konterkarieren, das sehe ich auch so .. 🙂

  • siegmar
    24. Februar 2012 at 13:00

    Da ich gerade aus Düsseldorf zurück nach Berlin gekommen bin, muss ich sagen die Auswahl von Dir ist Klasse, leider habe ich niemand damit dort gesehen. Gesehen habe ich auf der „Kö“ das was Horst beschreibt.
    @ Stephan
    ich habe von meiner Schwester, die in Düsseldorf wohnt, einen Düsseldorfer “ Radschläger “ ( eines der Erkennungszeichen des Düsseldorfs ) eckt bei meinen Besuchern immer nur an.

  • peter kempe
    24. Februar 2012 at 13:53

    daisy wie köstlich und treffend ich liebe deine auswahlen immer!!toller artikel and very daisy!!!tausend dank!!

  • Daisydora
    24. Februar 2012 at 14:35

    @siegmarberlin

    Dankeschön …

    Klar gibt es das auch, aber ich habe dort regelmäßig sehr stilsichere Männer gesehen … Düsseldorf hat ja auch sehr viel internationales Publikum, viele gute gekleidete Japaner, Franzosen, Deutsche … lustig finde ioh die älteren modeaffinen Herrschaften auf der Kö, die gehen gerne Schwarz-in-Schwarz Hand-in-Hand im Partnerlook, sehen aus wie Loriot-Männchen, sehr süß … 🙂

    @peter kempe

    Vielen Dank, auch dir …. man braucht ja einen Aufhänger für all die Klamotten …. 🙂

    Jetzt kommen erst mal München und Sylt …

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    27. Februar 2012 at 10:28

    […] an diesem Tag nicht der einzige Berliner der sich “Panorama” anschauen wollte… 6) Was trägt eigentlich der Mann in Düsseldorf? Entgegen einiger Gerüchte kein Bling Bling – zumindest nach der Meinung von […]