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Kayne West

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Kanye West x adidas Originals YEEZY SEASON 1

Das Model mit dem viel zu starken Haaransatz sieht nicht glücklich aus in ihrem Strumpfhosen-Overall. Ich kann sie verstehen. Mir fällt auch partout kein Anlass ein, wo frau ein solches Teil tragen kann, außer vielleicht sie arbeitet als Tänzerin in einem Olivia Newton-John-Video.
Vielleicht ging es bei der Präsentation gestern auch gar nicht um schöne Mode, sondern um eine große Marketingmaßnahme von adidas, bei der eigentlich jeder angekarrt und in die Front Row platziert wurde, der für ordentlich Publicity sorgt: Beyoncé, Jay-Z, Kim Kardashian West, Rihanna, Drake, Justin Bieber, P. Diddy, Kris Jenner, Kendall Jenner, Khloe Kardashian, George Condo, Anna Wintour, Spike Jonze, Russell Simmons, Big Sean, Pete Wentz, Pusha T, A$AP Ferg, Steven Klein, 2Chainz, Cassie, Alexander Wang, Kehinde Wiley, Tom Sachs, Gia Coppola, Travis Scott, A-Trak, Jeanne Greenberg Rohatyn, Hailey Baldwin, um nur die zu nennen, die in der Pressemitteilung Platz gefunden haben, waren sicherlich total begeistert von „YEEZY SEASON 1“-Kollektion. Sie müssen das ja auch nicht tragen, was da im Skylight Clarkson Sq in New York über den Laufsteg geschickt wurde – oder sie werden dafür fürstlich entlohnt …

Würde nicht Kanye West seinen Namen für diese Kollektion hergeben, wäre sie sicher auch keine Erwähnung wert, aber so werfen wir dann doch mal einen Blick auf das, was es zu sehen gab. Grundgedanke war, eine Kollektion zu entwickeln, bei der man alle Teile miteinander kombinieren kann: „…wie Legos“, erkärte Kanye West. Und weiter: „Ich wollte etwas, das sich mit einer gewissen Leichtigkeit wie New York oder Paris oder Tokio oder Santa Barbara oder in Chicago anfühlt.“ – mich erinnert es eher an Hamburg Mümmelmannsberg als an Leichtigkeit der Metropolen, aber das nur am Rande.
Die Taille ist bei den Frauen durch die Reihe weg etwas zu hoch gerutscht oder gar nicht erahnbar – vielleicht ist es das, wie sich West unprätentiöse „moderne Jet-Set-Paare“ vorstellt, denn an eben diese richtet sich „YEEZY SEASON 1“. Was bei den Frauen das größte Problem war – die sehr körpernahen Overalls – vermisst man schon fast bei den Männern: So ist es eine Kollektion, die man schon tausendmal wesentlich besser gesehen hat.

Das, was man bei der Kollektion vermisst hat – Stil – vermisste man übrigens auch in der Front Row.

Ich bin mir nicht sicher, ob für die „YEEZY SEASON 1“-Kollektion das gleiche gilt, wie für den „Yeezy BOOST“ – dieser soll nämlich neue Denkweisen und Trends anstoßen. Ziel verfehlt.