Schön sein, wie Tom Ford – die neuen Smokings sind da

Das mit Tom Ford meine ich nicht wirklich so. Den meisten von uns ist diese Art auffallender Eleganz ja doch etwas zu viel. Aber ab und an kommen wir trotzdem in die Verlegenheit, zu sehr eleganten Veranstaltungen mit Dresscode eingeladen zu werden oder gar selbst zu so was einzuladen. Und da ist es bei der Häufung von Anlässen und somit Smoking suchenden Männern zum Jahresende hin schon besser, außerhalb der Hochsaison nach einem fabelhaft passenden Tuxedo zu suchen. Denn: Jetzt sind die neuen Smokings da.
Die sehen zwar nicht so anders aus, als Smokings nun mal aussehen, aber mancher hat ja ohnehin noch keinen oder ist aus seinem guten Stück schlichtweg in den Jahren raus gewachsen.

Los geht es mit den beiden deutlich taillierten Tuxedos von Gucci: Der Wool Shawl Collar Tuxedo (oben links) ist für eher schmalhüftige Männer gedacht. Er wird mit nur einem Knopf geschlossen, hat aber an den Ärmeln gleich fünf der eleganten, mit dem seidenen Reversstoff bezogene Knöpfe als modisches Statement an dem ansonsten klassischen Smoking mit Seitenstreif an der Hose. Etwas legerer und bequemer wirkt der Single Breasted Tuxedo (oben rechts) von Gucci, der wieder mit zwei Knöpfen geschlossen wird und dessen Revers mit schmalen Paspeln gearbeitet sind. Schön an den beiden Gucci Tuxedos: Die Taschenpatten.

Ebenfalls nur einen Knopf gibt es an dem tief Schwarzblauen Lanvin Single Breasted Navy Tuxedo (oben links), dessen Revers die typische, klassische breitere und nach oben hin spitz zulaufende Form haben. Schmale Tascheneingriffe und ein paar Knöpfe an den Ärmeln sind alles, was an zusätzlichen Effekten an dem sehr klassischen Retro-Smoking dran ist, den auch schon Frank Sinatra bei einem seiner Auftritte getragen haben könnte. Die gleiche Reversform, nur etwas schmaler gearbeitet, finden wir an dem ebenfalls nicht ganz Schwarzen sondern Schwarzblauen Navy Tuxedo von Richard James (oben rechts). Er ist schmal, schließt auf einen Knopf, hat Taschenpatten und den klassischen Seitenstreif an der Hose.

Der bequemste unter den rausgesuchten Smokings kommt von Yves Saint Laurent (oben links). Er ist wieder ganz Schwarz, wird mit zwei Knöpfen geschlossen, hat Taschenpatten und den klassischen, spitz zulaufenden Reverskragen. Das Modell kann man auch zehn Jahre im Schrank haben und immer wieder rausholen, wenn der Dresscode nach einem Tuxedo verlangt.
Ralph Lauren (oben rechts) hat in seiner Black Label Kollektion für ein Mittelding aus einem Smoking und einem sehr eleganten Abendanzug gesorgt – für alle unter euch, die sich immer wieder fragen, ob sich die Anschaffung eines teuren Tuxedos überhaupt lohnt, so selten, wie man sowas heute trägt. Ich halte das auch für eine gute und zurückhaltend wirkende Lösung, auch dann, wenn ihr euch im Smoking eher wie ein Oberkellner in Paris oder Wien fühlt.

Für die unter euch, die diesen Dresscode aber modisch voll auskosten wollen, habe ich noch zwei Vorschläge parat: Den schmalen Schwarzen Tuxedo von Dsquared (oben links), an dem mir der glänzende Effektbesatz an den Vorderteilen besonders gut gefällt. Der macht eine gute Figur, so ferne man schon eine halbwegs schmale Silhouette mitbringt; und der elegante, eher jung wirkende Smoking von Dior (oben rechts), dessen Schalkragen-Revers superschmal sind und damit die langgezogene, sehr schmale Silhouette des Schnittes noch extra dramatisieren.
So, nun aber genug der eleganten Verkleidungen. So oft trägt man sowas schließlich nicht, außer, der Klavierunterricht ab Vier hat geradewegs in einer Karriere als Konzertpianist geführt…. Was sagt ihr zu meinen Vorschlägen? Und wer von euch trägt überhaupt öfter mal Smoking?

Bilder: MrPorter