Rumble Fish 2011

Wer von euch kennt das auch?
Man sieht ein Bild aus einem alten Film und schon beginnt es in der Fantasie zu rattern, wie derselbe Film mit denselben Darstellern, die heute erst im Alter von damals wären, wohl wäre. So ging es Daisy mit einem Bild von Mickey Rourke und Matt Dillon in Rumble Fish aus dem Jahr 1983. Also zu einer Zeit, in der Mickey Rourke vor seinem Erfolg in 9 1/2 Wochen und allem, was danach gut oder schief und dann wieder gut lief, war. Und dem jungen Matt Dillon, der seine gesamte Karriere damals auch noch vor sich hatte. Sie waren die Brüder Rusty James und Motorradboy, der farbenblinde Grübler, den Mickey Rourke so intensiv gespielt hat, dass er heute dafür wahrscheinlich unter großem Applaus für einen Academy Award nominiert werden würde. Keine Ahnung, warum dieser Film des Regisseurs Francis Ford Coppola, den er nach dem Paten Teil eins und zwei und nach Aopcalypse Now als Fortsetzung zu The Outsiders gedreht hat, weniger Ruhm eingeheimst hat, als andere Genrefilme. Auch heute gäbe die Geschichte genügend Stoff für einen guten Film über Beziehungen zwischen jungen Männern, deren Probleme, Rituale, Gedanken und das Leben in irgendwelchen Suburbs ab…

Aber weil Daisy zwar gerne gute Filme guckt, aber das, was ich mir zu Filmen denke oder wild zusammen fantasiere, weit entfernt von einer auch noch so bescheidenen Filmkritik ist, will ich mich auf den modischen Aspekt meines Rumble Fish Remakes anno 2011 beschränken und tue jetzt mal so, als dürfte ich die gesamte Crew der Schauspieler für den Film einkleiden ….
Da kommt also cooles und szeniges in Schwarz oder besser gesagt wenig Farbe auf euch zu. Auch wenn es vielleicht nicht ganz die Klamotten geworden sind, in die Rusty und seine Gang und der Motorradboy freiwillig rein gesprungen wären. Schön und Schwarz sind sie allemal. Und ihr seid aus dem Alter ja ohnehin raus, in dem man sich auf der Straße haut…
Untenrum würde ich immer Schwarze oder Dunkelgraue Jeans zu allen Sakkos tragen, wenn ich dazugehören würde. Die habt ihr schon im Schrank oder wisst ohnehin, welche Marke euch am besten steht. Es geht bei Daisy also in der Hauptsache um die Sakkos, die Hemden und einige Stiefel oder Biker Boots.

Los geht es mit einem mit Silberapplikationen gepiercten Schwarzen Sakko von Maison Martin Margiela (links), das ordentlich was hermacht. Nicht weniger aufwändig ist der Zip-Trough-Wool-Blazer von Bottega Veneta (Mitte), der einen tollen, taillierten Schnitt hat und an den Innenseiten der Ärmel mit einem Effektabnäher versehen wurde, um ein für allemal festzuhalten, wer das tollste Sakko auf der Piste trägt. Wer es material- und schnitttechnisch raffiniert aber schlichter mag, dem könnte das schwarze Jeans-Sakko von Maison Martin Margiela (rechts) gut gefallen, dessen Raffinement aus einem verdeckten Einknopf-Verschluss und der Quernaht auf Taillienhöhe, in die richtige Tascheneingriffe hinein gearbeitet wurden, besteht.

Mehr als auf der Höhe der Zeit ist man in dem Sakko aus der Jil Sander Linie von Raf Simmons (links oben). Durch die auf beiden Seiten oberhalb der Taschenpatten applizierten Grauen Stoffstreifen bekommt das Sakko zwar sowas wie eine Jahreszahl, sieht aber so toll aus, dass man auch noch in einigen Jahren dran Freude haben könnte. Als Ausnahme von der Regel, dass Nachts ohnehin alle Katzen Schwarz sind, habe ich auch ein Mitternachtsdunkelblaues Sakko mit in die Auswahl genommen: Den Cotton Blend Blazer von Lanvin (rechts oben), an dem mich neben dem tadellosen Schnitt der Effektbesatz an den Reverskanten überzeugt hat. So ein gelungenes Sakko kann Mann definitiv gut tragen, naturgemäß auch im Scheinwerferlicht. Nur für den Fall, dass ihr bisher noch keine Schwarzen Hemden unter Schwarzen Sakkos probiert habt, kommen hier meine Vorschläge für den ersten oder Versuch oder die zweite Chance…

Das Schwarz in Schwarz kontrastierende Popeline Shirt von Marni (oben, 1.Reihe, links), ein schwarzes Baumwollhemd von Maison Martin Margiela (oben, 1.Reihe, rechts) mit feiner Lederbändchen-Applikation am Kragen und dem verdeckten Knopfverschluss und huch… – ausnahmsweise – zwei Hemden von Acne (oben, 2.Reihe), weil ich auch mal eine Marke empfehlen will, die auf Blogs anscheinend die Nummer eins ist. Quatsch, die beiden Hemden finde ich irgendwie gut zu den Sakkos. Möglicherweise kramt der Eine oder andere ja seinen Schmuck aus der Schatulle, weil der zu diesen Klamotten gut wirken könnte…. kommen wir also direkt zu den schon kurz angekündigten Schuhen, die mir zu den Outfits vorschweben.

Die hohen Lace Up Leather Biker Boots sind von Alexander Mc Queen (oben links). Etwas dandyesker aber durchaus bequem und pistentauglich sind die Cuban Heel Boots von Yves Saint Laurent (oben Mitte), die man auch zu normalen Anzügen tragen könnte. Als einfache und kostengünstige Variante eignen sich die ganz normalen Black Canvas Chucks (oben rechts) sehr gut als rabenschwarze Ergänzung, da bei diesem Modell auch die Gummiteile schwarz sind. Und ganz zuletzt kommen da noch die Side Zip Chelsea Boots von Paul Smith (links). So, das sollte erst mal reichen, für ein Remake… denn mehr Rabenschwarzes habe ich einfach nicht gefunden. Aber vielleicht findet ihr meine modische Fantasie zu Rusty James und dem Motorradboy ohnehin zu schick um damit auf die Piste zu gehen und im Dunkel der Nacht unter zu gehen.
Bin schon sehr gespannt auf eure Daisy-Modefantasiefilmkritik, und wie……

Gefunden bei Mr. Porter und Stylebop