Allgemein

RED Auction x Sotheby’s x Sir Jonathan Ive & Marc Newson

Sind hier auch echte Luxusbienen? Ich meine, mehr davon … samstags hatte mich einer unserer Leser dazu ermutigt, noch teurere „Klunker“ aus Dior’s Haute Joallerie zu den schwarzen Kleidern zu zeigen …
Nun gut, die Frage ist hier ja wohl eher rhetorisch gemeint – drum darf ich euch ohne Sauerstoffzelt die sündteuren Lot’s der RED Auction zeigen, die am 23. November by Ticket Only bei Sotheby’s stattfindet (Auction in New York 23 November 2013 7:00 PM EST)

Die Idee, eine Reihe der besten Designs und Innovationen unserer modernen Zeiten zugunsten von RED und dem Kampf gegen AIDS in Afrika zu versteigern, stammt von Jony Ive und Marc Newson. Kuratiert und zusammen mit Sotheby’s organsiert wurde die Auktion ebenfalls von den beiden Designern. Medienpartner ist, wie könnte es anders sein, wieder Mr. Bono.

Aber schaut am besten erst mal selbst, was Bono, Ive und Newson zu der Auktion und den Objekten zu sagen haben.

Designers Ive and Newson To Hold (RED) Auction in Support of Global Fund

RED ist mittlerweile eine der Marken unter den Social Funds, mit Fokus auf Aktivitäten im Kampf gegen AIDS in Afrika. So traurig und erschreckend das ist, es scheitert oft an den Kosten für die immer noch teuren Medikamente, dass mehr Menschen in Afrika trotz AIDS überleben.

Wer hier Gutes tun will, braucht aber sehr viel Geld … und dafür gibt es dann mehr als fabelhaftes, sehr schöne Sachen – zum Beispiel den „Cavale“ Saddle von Hermès (Lot #4), der zusammen mit dem französischen Springreiter Simon Delestre entwickelt beziehungsweise gestaltet wurde. Aus bestem Kalbsleder in Rot … gekennzeichnet mit einer fünfstelligen Registriernummer. Dafür erwartet man 100,000 bis 150,000 Dollar.
Oder ein schlichtes weißes Kofferset von Valextra (Lot #6), bestehend aus drei Teilen. Das Innenleben der Koffer ist nicht nur rot – sondern im Stil der RED Pieces gestaltet und naturgemäß war nur das feinste Material für Koffer (das dürfte Kalbsleder sein), gut genug für Valextra und den neuen Besitzer des Koffersets (25.000 bis 30.000 Dollar)

Man kann aber auch den von Sir Terence Conran gestifteten, getragenen, also echten Raumanzug namens „Zvezda“, erstehen, der 1990 auf einer Mission into Space der Soviet Space Agency getragen wurde. Das High-Tech-Material ist übrigens mit Gummi gefüttert (Lot #19, 50,000 bis 75,000 Dollar).

Wer mangels Trageanlass für so einen Raumanzug lieber was realistisches will, dem kann von Azzedine Alaïa geholfen werden. Sein Pink Couture Long Ruffle Dress (Lot #23, 50.000 bis 75.000 Dollar) ist zwar auch ganz schön happig im Preis, aber dafür bekommt man ein wunderschönes Couture-Modell, das davor (nur) einmal von Christy Turlington getragen wurde.
Aber weil wir ein Männerblog sind, kommen jetzt endlich all die Sachen für Männer, die es außer dem Hermès Sattel und dem Raumanzug noch in meine kleine Auswahl der 44 Lots der Auktion geschafft haben. Richtige Jungsspielzeuge sind das!

Was sagt ihr zu einer Replik von Jimmy’s Lambretta aus dem Film „Quadrophenia“ … signiert von Pete Townsend und Roger Daltrey? Mit so viel Chrom und rotem Leder. Produziert wurde das Bike (Lot #29) übrigens von David John Wyburn, United Kingdom. Dafür rechnen Ive und Newson mit 30.000 bis 50.000 Dollar.
Etwas mehr Komfort hat das Lot #31 zu bieten. Der legendäre Wally Byam, Airstream 16 Sport Travel Trailer, dessen Interieur und Räder speziell für die RED Auktion gestaltet wurden (50.000 bis 70.000 Dollar).

Aber auch für Betuchte, die es lieber zu Hause etwas schöner haben wollen, ist was dabei. Zum Beispiel ein Zweisitzer-Sofa (Lot #34) des Deutschen Designers Dieter Rams. Plus Lehn-, Lese- oder „Fernsehstuhl“ und Fußhocker … (die Dinger heißen bei solchen Designern aber sicher ganz anders …) aus Rams 620 Programm. Produziert wurden die Möbel bei Vitsoe in England. Und, das kommt danach nicht mehr vor, Dieter Rams hat die Rückseite des Stuhles signiert (20.000 bis 30.000 Dollar).

Man könnte hier ewig so weiter machen, so viele tolle Designs werden versteigert. Für Sportsfreunde ist ein gebrochenes und wieder repariertes und von Surflegende Kelly Slater, der darauf einige Mavericks geritten ist, signiertes Al Merrick Board (Channel Islands Surfboard) dabei … und so weiter (10.000 bis 15.000 Dollar).

An das Ende des Berichts setze ich das für mich schönste Teil: gestaltet von Marc Newson und Jony Ive (Lot #42). Das ist ein kleiner Tisch, zu dem sich Newson und Ive von Stanislav Lem inspierieren ließen, in oder besser gesagt auf dem dem sich eine Luxusausgabe von Norman Mailers Moonfire befindet ….

Hier der Original Text aus der Auktion: Marc Newson and Norman Mailer / A HARDCOVER COPY OF NORMAN MAILER’S MOONFIRE IN AN LEM-INSPIRED CASE / Accompanied by a framed print signed by Buzz Aldrin and a Lunar Rock in a presentation case designed and customised by Jony Ive and Marc Newson for the (RED) Auction 2013. Edition 01/01. Book: Hardcover, 14 3/8 x 17 3/8 inches (36.5 x 44 cm), 350 pages
Meteorite: NWA 2995, Lunar Feldspathic Fragmental Breccia, Algeria, 3 1/8 x 1 1/2 x 1/8 inches (7.8 x 3.9 x 0.2 cm); 6.57 grams / 2013 / Produced by TASCHEN (60.000 bis 80.000 Dollar).

Begutachtet können die Exponate hier werden: Exhibition at 1334 York Avenue; und das zu diesen Zeiten: Montag, 18. November, 10:00 AM – 5:00 PM, Dienstag, 19. November, 10:00 AM – 5:00 PM, Mittwoch, 20. November, 10:00 AM – 5:00 PM, Donnerstag, 21. November, 10:00 AM – 5:00 PM, Freitag, 22. November, 10:00 AM – 5:00 PM, Samstag, 23. November, 10:00 AM – 1:00 PM. Danach ist erst mal genug geguckt und um 19:00 Uhr New York Zeit geht es mit dem Bieten los.

  • Horst
    19. November 2013 at 12:32

    Ich bin großer Fan des Fiat 600 JOLLY, der Dieter Rams Stereoanlage (die wollte ich eh schon immer haben) und des Stormtrooper Helms! 🙂

  • Siegmar
    19. November 2013 at 12:42

    für die Möbel von Dieter Rams gebe ich auch meine Abneigung gegen Couches und Sessel auf, besitze ich bis heute nicht. Von Marc Newson mag ich sehr die Einrichtung die er für Claudia Skoda in ihrem 1. Berliner Laden entworfen hat.

  • Siegmar
    19. November 2013 at 14:17

    Liebe daisydora

    das Ding heißt auch bei D.Rams einfach nur “ Hocker „. bei Eams Lounge chair otoman, mir gefällt Hocker besser. Das Ding ist ja vielseitig verwendbar 🙂

  • Paul
    19. November 2013 at 17:32

    Bei den Damien Hirst Stühlen wäre ich dabei 🙂

  • monsieur_didier
    19. November 2013 at 18:36

    …die Einrichtung für Claudia Skodas Laden habe ich noch gesehen, kurz bevor das Ladenlokal geräumt wurde…
    die Sachen waren traumhaft…
    irgendwie sind mir die Dinge für die Auktion alle ein klein wenig zu teuer, aber ich finde es eine wirklich gelungene Aktion und da stört es mich auch nicht, wenn ich beim ersten Stückchen des Films eigentlich direkt wegschalten wollte, als Bono sprach…
    da mir das nötige Kleingeld für eins der Objekte fehlt werde ich mich auf eine Spende innerhalb unserer Firma beschränken, die Jahr für Jahr durchgeführt wird…
    allein dafür mag ich meinen Arbeitgeber sehr 😉

  • bernd
    19. November 2013 at 20:20

    toller beitrag, tolle aktion.
    wichtig ist, auf diese dinge hinzuweisen und solche aktionen
    durchzuführen. vor allem im kampf gegen aids.

    nicht ganz richtig ist, dass in afrika das geld fehlt. zwei meiner freunde haben im auftrag der vereinten nationen über ein jahr lang forschung betrieben, wie die geldflüsse laufen. es werden genügend gelder zu verfügung gestellt, nur das meiste davon „versickert“ irgendwo. mittlerweile sind aber selbst afrikanische dörfer recht gut versorgt, so dass die gefahr mehr und mehr eingedämmt worden ist, bzw. werden kann.
    ein sensibles und noch immer sehr unterschätztes thema auf das man nicht oft genug hinweisen kann. daher sind solche aktionen und auktionen auch sehr wichtig!

    dieter rams(ch) allerdings ist der grösste verbrecher des deutschen designs. scheusslich bis zum umfallen.
    🙂

  • PeterKempe
    19. November 2013 at 20:30

    Ich haette gern den Wohnwagen!

  • bernd
    19. November 2013 at 22:22

    ich hätte gerne die elvis zeichnung und den jasper morrison sessel.

  • blomquist
    20. November 2013 at 08:31

    Ich liebe den Motorroller!

  • Siegmar
    20. November 2013 at 11:31

    @ Bernd

    das ist aber fies ;-), Dieter Rams ist schon einer der ganz grossen deutschen Industrie-Designer und einige seiner Entwürfe sind einfach Klassiker vom Regal bis zum Plattenspieler. Selbstverständlich ist das alles eigener Geschmack 🙂

  • Jana H.
    20. November 2013 at 11:55

    Danke, toller Beitrag. Love Turlington, with and without the dress, she is great and I’m happy to still be able to see her around. The furniture is great, would suit me very much.

    Jana H.

    NO, I’m not into girls, but I admire beautiful women.

  • Daisydora
    20. November 2013 at 12:01

    @alle hier

    Vielen Dank, liebe Leute, für das Feedback … ich bin etwas sehr eingesetzt im Moment und kam daher gestern nicht dazu … aber das läuft ohne meine Beteiligung manchmal besser als mit 😉

    Möge dem einen oder anderen vergönnt sein, diesmal oder ein andermal sein Lieblingsobjekt zu bekommen … aber nur mal angucken ist ja auch schön 🙂

  • bernd
    20. November 2013 at 18:30

    @ siegmar

    Ich finde ihn ganz ganz schlimm. Im Freundeskreis heisst er bei uns „Dieter Ramsch“. Die Sachen sehen aus, wie aus der DDR. Es ist nicht sinnlich, einfach nur fies. kein Stück möchte ich haben. Nichts.
    Dazu muss ich aber sagen, dass ich immer diesen kleinen Wecker von ihm hatte, den ganz einfachen, in weiss. Ich hatte mir damals auf das (Plastik)-Glas vor dem Zifferblatt bei der 3, der 6, der 9 und der 12 einen kleinen Diamanten einsetzen lassen. Das sah enorm gut aus. Leider wurde mir der Wecker geklaut.
    Aber ansonsten finde ich ihn schlimm und wer ihn einmal erlebt hat, wie er in Kronberg in seiner gekachelten Hütte sitzt, mit all den Sachen um sich, dem kann er leid tun.
    Und ständig das Gejammer um Braun nervt auch. Und ich sehe auch nicht den Einfluss auf andere Designer.
    Ich denke, die Sachen, die er gemacht hat, waren in ihrer Zeit in Ordnung. Ich sehe aber keiner Relevanz in Hinblick, dass eine jüngere Generation noch damit leben sollte.
    Ich denke, es gab wesentlich wichtigere und bessere deutsche Designer.

    Aber, wie du richtig sagst, es ist eine Geschmacksache, wie immer im Leben und man sollte das nicht dogmatisch sehen.
    🙂