Milan Fashion Week

Project Runway Meets Massmarket Icon? – Calvin Klein Spring-Summer 2012

Was machen eigentlich Heidis Project Runway-Designer-Talente?

…das war mein erster Gedanke, als ich die Calvin Klein Kollektion für den Sommer des nächsten Jahres erst einmal in Gänze gesichtet hatte…
So mitten in der Mailänder Männermodewoche machten sich bei mir erste Verständnisprobleme über Kollektionsteile bemerkbar, die auf mich wie Erstlingswerke angehender Jungdesigner wirken. Auch in der von Calvin Klein Chefdesigner Italo Zucchelli geschaffenen Kollektion für das kommende Frühjahr gibt es neben den überrepräsentierten Tanktops, die man eigentlich nur in der Freizeit und zum Sport tragen kann, überweite Bermudas aus einer Art Latex, einem Material, das anscheinend überhaupt keine körpernahe Form annehmen will. Diese Idee will und will mir nicht einleuchten. Wann und wohin trägt man denn sowas, bitte? Und warum um alles in der Welt, soll man kniekurze Hosen kaufen, die einen nicht eben schöner machen?

Und dann gibt es da ja auch noch diese monströsen, überweiten und –langen Trainingshosen als Casual-Chic für die Straße…. Die kann man natürlich gut zum Unkraut jäten im Schrebergarten tragen, aber da reichen auch die verwaschenen Schluffishorts von vor drei Jahren. Und mich erinnert dieser Muckibuden-Look ehrlich gesagt an diese Meister Propper Muskelmänner, die sich nur noch im Passgang vorwärts bewegen können…

Eigentlich schade, dass diese mir etwas zu aufgesetzt-originellen Key Pieces den Eindruck einer ansonsten über die halbe Distanz ganz gut gelungenen Kollektion stören. Da sind schöne helle Farben, viel Weiß und Schwarz, drei bis fünf richtig schöne Anzüge, einer davon in sich gemustert und in Hellblau… Bei den schmalen Schnitten sitzt dann auch alles wieder perfekt, wie man das vom Meister des Fashion-Massmarkets gewohnt ist… obwohl dieser Pokal meinem Eindruck nach schon vor einigen Jahren an Marc Jacobs weiter ging.

In Summe macht sich bei mir der Eindruck breit, dass eine der amerikanischsten Marken der USA auf der Suche nach einem neuen Profil ist, das den heutigen Märkten aus jungen Streatwear präferierenden Menschen und junggebliebenen Mittirgendwas wieder Lust macht, Calvin Klein zu tragen. Ob der wirklich sehr nett und fröhlich wirkende Designer Italo Zucchelli der Mann dieser Stunde ist, kann ich nicht beurteilen…
Wie denkt ihr denn über diese Kollektion, liebe Leser?

Bilder: style.com

  • siegmarberlin
    23. Juni 2011 at 12:28

    diesmal bin ich ganz anderer Meinung, da sind schon schöne Teile dabei, die Trainingshosen müssen nicht sein, bei den sogenannten Avantgarde-Designer werden interessanterweise von den Modeblogg´s Traininghosen gefeieret. Es ist auch positiv festzustellen, das die Models wirklich fit und gut aussehen.

  • Horst
    23. Juni 2011 at 12:43

    ich bin da auch nicht der große fan von – die silhouette wirkt so unglaublich unförmig und am schlimmsten sind die mc hammer pump-hosen.

    aber ja – die models sehen fit aus aber selbst river viiperi (ganz oben rechts) sieht aus wie nen depp 😉

  • Daisydora
    23. Juni 2011 at 13:55

    @siegmarberlin

    Alles, das nicht nach verkorkster Sports-, Street- oder Clubwear aussieht, finde auch ich gelungen.

    Wenn man aber beachtet, wie gut die Kollektionen von Calvin Klein mal waren, und, dass Calvin Klein als Label ja kein Billigangebot ist, hoffe ich wieder auf deutlich kreativere Zeiten… Aber die beiden blauen Anzüge sind super ….

    Aber du hast recht, die Models hätte ich lobend erwähnen können … das Thema Männermodels bei den Schauen werde ich am Ende dieser in einen eigenen Bericht packen ….

    @Horst

    Da sind einige Teile drin, die garantiert nie im Handel landen, Aus meiner Sicht ist es verzichtbar, immer mehr Teile in die Designer-Schauen zu packen, die es dann am Ende gar nicht zu kaufen gibt, weil die von Beginn an nur als Hingucker oder Aufreger für die Presse und Blogs gemacht werden …

    🙂

  • siegmarberlin
    23. Juni 2011 at 14:15

    ich fande CK immer gut und sein Laden in der Madison Ave. NYC war für mich der Inbegriff von Minimalismus im Ladendesign. Leider wurde später, besonders CK jeans, zuviel verramscht, selbst bei Woolworth auf dem Wühltisch. Ich würde mir auch mehr Kreativität wünschen. Einen Artikel über die Models fände ich ganz spannend, man hat genügend merkwürdiges gesehen.

  • Daisydora
    23. Juni 2011 at 15:48

    @siegmarberlin

    Ja, da hat leider die Hauptmarke unter dem Ausverkauf mit CK Jeans, etc. gelitten. Und man braucht heute glaube ich unter den viel zu vielen Labels die es weltweit gibt, unbedingt einen Designer, der das stilistische Profil der Kollektion wieder hin zu Premium schärfen kann.

    Merkwürdiges trifft es gut…. ich finde es grausam, welche Models heute in den teueren Klamotten über die Runways schlurfen… Ich arbeite achon dran.

  • Epi
    29. Juni 2011 at 15:32

    Also bis auf die Nr. 6, 7 und 8 ist das alles einfach nur widerlich oder völlig uninteressant und verzichtbar! Na gut, die weißen Ensembles sind noch ganz annehmbar, aber sonst… Gute Güte!