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Patchwork Is Back In High Fashion – Dior Homme Spring/Summer 2014

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Bilder: Dior

Wenn es nach meinem geheimen System ginge, dann wären auch bei diesem Bericht meine höchstpersönlichen Lieblings-Outfits im Header; so wie ich mir ohnehin aus den Kollektionen die Rosinen heraus picke und euch die schönsten Outfits zu zeigen versuche.
Aber bei Dior gibt es auch diesmal unübersehbare Trafalgars, die nicht einfach übergangen werden dürfen, sagen Horst und Peter 🙂 … nur weil ich die Patchwork-Idee Kris van Assche’s erst auf den dritten Blick verstanden habe.
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Bilder: Dior

Mr. van Assche, wie ich ein glühender Fan der Art Basel, Miami Beach, hat es da wohl bei seinem letzten ausgiebigen Besuch ganz schwer erwischt. Jedenfalls scheint die innere Stimme unüberhörbar den Namen des Bildhauers und Objektkünstlers John Chamberlain gerufen zu haben, aber ohne, dass man einen der Patchwork-Anzüge oder Pullis direkt auf eines seiner bunten Objekte zurückführen könnte … es sind die Worte des Poeten Thomas Campion, „The sun must have his shade“, die Kris van Assche, so weiß es jedenfalls einer, der es wissen muss, Tim Blanks, zu berichten, zu „the opportunities of chance“, seinem Motto zur Kollektion, zu lesen auf der Einladung, inspiriert haben. Ihr merkt schon, selbst die Schaffung von Mottos zu Saisonkollektionen ist in der High-Fashion schon eine mittlere Doktorarbeit. Drum erzähle ich besser schnell was Unverfängliches zu den akkuraten Looks, ganz im Geiste Kris van Assches Verständnis der DNA von Dior Homme.
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Bilder: Dior
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Bilder: Dior

Die ätherischen Jungs aus der Großstadt, erwachsene Männer gibt es da generell keine unter den Models, kleiden sich akkurat, aber eben nicht in schmale Anzüge gehüllt, sondern nach der Imagination van Assches, Tuxedos on the Beach. Das erklärt, was heutzutage in High Fashion Kollektionen für Männer nicht mehr erklärt werden müsste: warum es auch in dieser Kollektion für Männer in Paris, Tokio, Istanbul, New York, Miami und so weiter ausreichend Shorts und kurze Hosen gibt, obwohl ….
Die Jungs sind dennoch ausnahmslos well dressed. Dior Homme ist pure Attitüde. Da landet man nicht als BOSS Mann aus purem Zufall und mal so zur Probe drin. Dafür wirken die Anzüge in ganz und gar unsommerlichem, dunklem Aubergine oder Oxblood-Red mit kurzen Jacketts und verdeckten Knopfleisten, auch gerne in kontrastierendem Schwarz, viel zu extravagant modisch und auf den ersten Blick einem teuren Label zu zu ordnen.
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Bilder: Dior

Aber die Looks mitten aus der Dior Homme DNA funktionieren perfekt, so lange man sich keine All American Surfeboys darin vorstellen muss, was auch frisurentechnisch ausgeschlossen werden sollte. Ganz besonders haben es mir die Schwarzen Outfits ganz zu Beginn (Nummern 1, 2, 3 und 5) und die Graublauen, ebenfalls mit kurzen Hose, so ziemlich am Ende aller Laufstegbilder (Nummern 17 und 18) angetan. So kann man sich in der Großstadt sehen und sich als Homme in Dior bewundern lassen.
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Bilder: Dior
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Bilder: Dior

Von den „Patchwork-Looks“ überzeugen mich die Königsblauen mit Pullis (Nummern 13 und 14) am meisten, aber das entscheidet am Ende ohnehin der männliche Verbraucher und seine Idee von sich selbst in Mode von Dior.
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Bilder: Dior
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Bilder: Dior

Geradezu lustig finde ich die Information, dass van Assche seine Musik von den Pet Shop Boys als Reminiszenz an „something that is fun and rigorous at the same time,“ ähnlich dem Geist der Kollektion, verstanden wissen wollte. Spaß ist bei Dior Homme offensichtlich ein ganz schön ernstes Business. Die Jungs machen jedenfalls keine Miene und verkaufen die Looks ganz in diesem Sinne.
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Bilder: Dior

Wer von euch outet sich als glühender Fan und verrät uns, in welchem Quartier von …… wir so ein Dior Homme Patchwork-Outfit oder einen der Beach-Tuxedos aus der Feder des großartigen Kris van Assche am lebenden Mann bewundern werden dürfen, liebe LeserInnen?

  • loewenherzblut
    4. Juli 2013 at 22:04

    Also ich dachte beim ersten Sichten am vergangenen Samstag, ich sähe eine bessere Jil-Sander-Kollektion. Und genau daher gefällt mir das Gezeigte ausgesprochen gut.

  • Daisydora
    5. Juli 2013 at 09:42

    @loewenherzblut

    Ja, das hat was, die Grundformen der Schnitte, erinnern sicher auch an Jil Sander …. aber es ist wie Du weißt eben so, dass selbst die besten Kreateure nichts mehr vollkommen Neues „erfinden“ können 🙂

  • Horst
    5. Juli 2013 at 11:27

    Sehr chic und erinnert wirklich ein wenig an Prada…