Deutschlands Modeblogs – ein Wachkomapatient mit Spaß am Leben!
Nun auch noch das … dies war mein erster Gedanke, als ich bei den Modepilotinnen davon las, dass Barbara Markert, für mich immer noch Parisoffice, nun projektbedingt eine Zeitlang nicht mehr regelmäßig auf dem Blog erscheint. Dann fragte ich Horst, ob er näheres wüsste und flüchtete in die Hoffnung, dass der Grund für den Zeitmangel zumindest ein Buch über Mode sein könnte ….
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„Blogger, bleib bei deinen Leisten …“, schrieb Florian Siebeck im FAZ-Modemagazin und knöpfte sich ein paar Blogger-Bücher vor. Auch ein grausames Kapitel, wenn man nicht gerade Barbara M. heißt und was von Mode versteht … eigentlich wollen BloggerInnen damit ihre Expertise beweisen, auf deren verzweifelter Suche ich gerade bin.
Deutschland kann Fußball und vieles, ist aber trotz großer Modesöhne und -töchter noch immer keine Modenation – und nirgends merkt man das deutlicher, als an den Modeblogs: ein stilistisches Krisengebiet!!!
Zumindest dann, wenn man unter Modeblog das versteht, was Onlineplattformen über die Taktgeber der Mode, also High-Fashion-Labels und die Haute Couture zu berichten wissen, gerne aus vielen Blickwinkeln betrachtet; … dann sind eine ganze Reihe der exponierten BloggerInnen der Republik emsig damit beschäftigt, „Mode für Massen“, also die Konfektion der Vertikalen zu promoten; nebst ausgewählten Jubel-Depechen zur Mercedes Benz Fashion Week in Berlin, man schafft sich gerne seine Local Heroes und bringt Berichte zu ausgewählten Labels, wenn auch nur in Spurenelementen … Es ist wirklich keine Schande, nichts über Mode zu wissen, aber wer immer nur so tut, als ob da Expertise vorhanden wäre, wird Mode und ihre wahren Macher vermutlich nie verstehen.
Parlez Vous Haute Couture? – Do You Speak High Fashion? Peter brauche ich das nicht zu fragen. Die Nähe zur Couture ist bekannt und die zu Paris und seinen Modesalons und Maisons sowieso. Aber so von Kopf bis Fuß couturefiziert oder ähnlich davon erfasst, sind gerade mal eine handvoll Blogautoren, die Modepilotinnen, der großartige Siems, sein Mann und das Team (ich bin ein großer Fan von Natasha Binar) … und noch ein paar handverlesene Blogautoren vom Fach oder einfach mit Leidenschaft für das High-Fashion-Handwerk … und danach reißt der Themenfaden einfach ab, setzt sich aber scheinbar fort in der berlinweiten Modeblogwelt der Wannabees und deren Postulaten. Da dreht sich die Modewelt, wie es den Damen und Herren BloggerInen gefällt, praktischerweise immer um den eigenen Nabel.
Davon ausdrücklich ausgenommen: der Branchenführer, LesMads, da wird in aller Regel sehr solide und seriös nur das gemacht, was man auch wirklich beherrscht. Ein Vorgehen, das ich sehr schätze. Man macht sich einfach total zum Affen, wenn man Miuccia Prada „Mut zur Hässlichkeit“ attestiert, weil man selbst nichts von Mode versteht.
Das soll aber hier nicht zum Abgesang auf das Modeblog-Entwicklungsland Deutschland verkommen. Davon würde nichts besser und anderswo sind die exponierten BloggerInnen auch nicht eben besser im Thema verortet. Oder gibt es hier jemand, der schon mal Berichte zu selbst gesetzten Themen und den Kollektionen der High-Fashion und Haute Couture bei Elin Kling, bei Brianboy, bei Susie Bubble, bei Leandra Medine, bei Scott Schuman und seiner besseren Häfte, der Branchenprima Garance Doré oder gar bei Chiara Ferragni, gelesen hat? Das sind alles mehr oder weniger bunte Online-Bilderbücher, mal mit modischem Mehrwert und zu Themenfragen oder Stilbündeln wie bei Scott Schuman und Garance Doré, mal nur noch vollkommen dröge aber stellenweise sehr hübsch anzuschauende Selbstvermarktungsplattformen in Heavy Rotation, wie bei Chaira, Elin, Brianboy und Hanneli … man geht stramm auf die Dreißig zu oder ist schon drüber, die Modelkarriere wollte partout nicht klappen und nun ist man eben Bloggerstarlet geworden.
Wo bleibt da die Mode, wo bleiben kreative Ideen für Berichte, etwas abseits der Interessen an Goodies, der Pflege der eigenen „Bloggermarke“ und der naheliegenden Erwartung daran, der schnöde Mammon möge geradzu herabregnen auf die Bloggerstarlets? Streng genommen und mit etwas Galgenhumor betrachtet, müssten die Leser dieser Blogs dafür entlohnt werden, regelmäßig reinzuschauen in das „gähnende Nichts aus keinen Modenachrichten“, um das jeweilige Outfit der Bloggerin oder des Bloggers zu beklatschen … So viel zum Yellow Press Department unter den „Modeblogs“ …
Den besten Beitrag zum Ist-Zustand der Branche hatte 2013 Siems Luckwaldt gebracht. Sein Bericht „Ewige Klassenfahrt mit Freibier – Offene Worte zum Phänomen Modeblog“, ein Follow Up zu seinem Beitrag zum Thema anlässlich des Luxury Business Day, bei dem der Blogzine-Macher und Journalist offen ausgesprochen hatte, was er sich ursprünglich von der Existenz und dem Tagesgeschäft der Modeblogs erwartet hatte … und, ja nun, dass diese Erwartungen bisher nicht oder nur in Spurenelementen eingetroffen sind … dieser Bericht und dessen Chronologie der dahinter liegenden Informationen, allesamt Fakten und keine Hirngespinste, hatte Wellen geschlagen. Die deutsche Bloggerin liebt es nicht, wenn man sich kritisch mit ihrer Art der Auffassung von Content auseinandersetzt. Wenn „Sie“ es denn könnte, würde „Sie“ derlei böses Treiben bei lebenslangem Berufsverbot der Kritiker glatt verbieten lassen … aber, das kann „Sie“ ja auch nicht. Ich erinnere mich noch mit einer Mischung aus Schaudern und purem Vergnügen an den einseitig „zahnlosen“ Schlagabtausch, den sich eine Bloggerin mit Horst lieferte, nachdem er den Link nebst kurzem Text auf f……. vor- und zur Diskussion gestellt hatte. Einsicht und neue Erkenntnisse können eben nur der oder die gewinnen, die mit dem nötigen Maß an … und so weiter … und zwecklos, sich mit Horst zu solchen großen Themen anzulegen, außer, man blickt zumindest in Ansätzen durch, hat gute Argumente und kann die bitte auch klar formulieren.
Was ist zu tun? Da muss endlich mehr richtige Mode rein in die Modeblogs! Nichts ist spannender, als davon zu berichten, was hinter den Machern der Labels steckt. Wie alles begann. Wer wen warum und wie beeinflusste oder das gerade tut. Wer die wirklich wichtigen Taktgeber waren und heute sind. Wann hat das mit der Mode für „alle“ eigentlich begonnen und was inspiriert Createure und deren Teams. Wie laufen die Prozesse der Kollektionserstellung in den Teams rund um die Creative oder Artistic Directors der Labels ab und wo liegen da die Unterschiede zwischen der High-Fashion und deren Luxusmarken und solider Mode – nur zum Beispiel, aus deutschen Landen. Wie entwickelt sich die Luxusmode weiter, was wird aus der Haute Couture?
Und weil wir wissen, dass man zuallererst immer bei sich selbst beginnt, machen wir das Jahr 2014 zum großen Jahr der Mode und deren Macher auf Horstson. Da kommen jede Menge Portraits und Hintergrundberichte, die den Spaß an der Mode, den ihr, liebe LeserInnen, und wir, Horst und meine Schreiberkollegen schon immer an Mode als Gesellschafts- und Kulturphänomen hatten, so die sehr simple Strategie, noch ein Quäntchen vermehren oder vergrößern könnten. Mal sehen.
Wer Mode liebt, soll Mode bekommen!
Einige der ungefähr 50 bis 60 Portraits, die 2014 kommen (inklusive Re-Posts mit Edits von Peters Cuttings, in denen Monsieur Kempe schon eine Reihe der Größten der Haute Couture und der High-Fashion vorgestellt hatte: Marc Jacobs, John Galliano, Paul Poiret, Main Bocher, Pierre Balmain, Hubert De Givenchy, Jeanne Lanvin, Dries van Noten, Helmut Lang, Roy Halston, Emanuel Ungaro, Franco Moschino, Tom Ford, Calvin Klein, Elsa Schiaparelli, Raf Simons, Vivienne Westwood, Alber Elbaz, Valentino Garavani, Jean Paul Gaultier, Yves Saint Laurent, Emilio Pucci, Hedi Slimane, Donna Karan, Nina Ricci, Miuccia Prada, Christian Dior, André Courrèges, Mary Quant, Madeleine Vionnet, Alexander McQueen, Pierre Balmain, Gianni Versace, Jil Sander, Christian Lacroix, Coco Chanel, Christobal Balenciaga, Issey Miyake, Oscar De La Renta, Giorgio Armani, Kenzo Takada, Azzedine Alaïa, Rei Kawakubo, Thierry Mugler, Martin Margiela, Domenico Dolce & Stefano Gabbana, Stella McCartney, Hussein Chalayan, Yohji Yamamoto, Karl Lagerfeld, Ralph Lauren, Diane von Fürstenberg und noch ein paar der neueren Könner wie Kim Allen, Lukas Ossendrijver, Kris van Assche … to be continued …
Was sich sonst noch auf Horstson tut in den zwölf Monaten des Jahres 2014, darüber gibt euch der Bericht „Zukunftsmusik“ einen kleinen Überblick.
Ich sage das an dieser Stelle stellvertretend für Horst und meine Schreiberkollegen, dass wir uns sehr auf das Jahr der Mode auf Horstson freuen … und, dass wir hoffen, damit und mit dem, was sonst noch kommt, euren Geschmack und die Erwartungen an den Modeblog Horstson zu treffen … liebe LeserInnen!
HappyFace313
1. Januar 2014 at 19:54Herrlich, freue mich schon sehr auf diese Berichte!
Frohes Neues Jahr und viele gute Ideen für 2014 🙂
Liebe Grüße 🙂
Sybille
2. Januar 2014 at 09:18Toll! Ich bin gespannt!
So fängt 2014 gut an.
Viele Grüße
Sybille
Siegmar
2. Januar 2014 at 11:14ein sehr guter Anfang 2014 bei Horstson, solche Artikel liebe ich am morgen des 1. Arbeitstages. Ich sehr gespannt und das Vivienne Westwood und Andreas Kronthaler für Vogue-Foto ist ganz toll.
allen ein wunderbares 2014.
Daisydora
2. Januar 2014 at 13:17@HappyFace313
Dir auch ein Frohes Neues und schön, dass Du wieder dabei bist und unser Programm erst mal magst 🙂
@Sybille
Vielen Dank!
Wir geben uns Mühe … 🙂
Viele Grüße und ein Gutes Jahr!
Daisy
@Siegmar
Merci, Siegmar!
Wünsche auch Dir, gut ins neue Jahr gerutscht zu sein und ein wunderbares 2014 🙂 … ja, ich mag das Foto von Annie Leibovitz auch (sieht etwas nach „Alte Meister“ aus …
Mary
3. Januar 2014 at 16:14Hört sich wunderbar an, ich freue mich sehr drauf!
Massi
3. Januar 2014 at 20:44Tja … ist unbestritten leider eine ganze Menge wahres dran. Jedoch ist natürlich die bloggende Zunft n Deutschland auch nur ein Abbild der übrigen Gesellschaft und die schneidet modetechnisch im Vergleich ja auch eher „nicht so gut“ ab, dies kann mensch dann ja mit der Fääschen Wieck in Bärlin usw. einfach weiterführen. Klar macht es Spasz dort dabei zu sein und ist auch in gewisser Weise witzig oder gar ein wenig inspirierend, am Ende aber doch eher ein Tummelplatz sich selbstfeiernder Hedonisten.
Naja, freue mich auf Eure Portraits und wünsche allen ein erfolgreiches und gesundes 2014!
Daisydora
4. Januar 2014 at 09:52@Mary
Freut mich, dass Dir unsere Pläne gefallen!
@Massi
Da ist schon was dran …. an dem mit dem Abbikld der Gesellschaft. Wobei das auch etwas sympathisches hat, wenn Menschen sich nicht groß um Mode kümmern, einfach tragen, was sie wollen. Aber in Modemagazinen wird ja auch nicht das modische „Elend“ sondern der Idealzustand oder was wirklich ispirierendes abgebildet … und da müssen Blogs eben auch hin.
Wir werden uns gerne Mühe geben. Danke Dir!
🙂
Zukunftsmusik! | Horstson
4. Januar 2014 at 12:44[…] Horstson, liebe LeserInnen, widmen wir uns 2014 neben dem schon angekündigten Schwerpunkt „Mode“ diesen weiteren Themen und Zielen: Horst, soll und wird ganz der Alte bleiben, der mit […]