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Nachgefragt bei … Canyon Bikes / Teil 2 des Interviews

Zukunftsvisionen, jede Menge Wettkampfgeist und Fahrradkäufe per Mausklick – Vor ein paar Tagen flatterte eine Einladung zum Probefahren und persönlichen Austausch mit dem Koblenzer Fahrradunternehmen Canyon in mein Mailfach. „Man, das ist doch mal eine einmalige Chance“, dachte ich mir, und sagte schneller zu, als man es in digitalen Lichtgeschwindigkeiten überhaupt nachvollziehen kann. Extra dick aufgetragen und mit „Rennraderprobt“-Vermerk – schließlich sollte jeder wissen, dass ich tip top trainiert hatte und echter Profi werden möchte. Plötzlich fand ich mich beim Fitness-Brunch wieder und war klein mit Hut. Ich war beeindruckt und irgendwie auch eingeschüchtert. Warum? Weil beim gemeinsamen Essen waschechte Sportredakteure bzw. fachversierte Fahrradpros anwesend waren und die hatten – ganz im Gegensatz zu mir – wirklich Ahnung! Auf Seiten Canyon hatte uns Thorsten Lewandowski eingeladen, er ist als Global Communications Manager tätig und begleitete uns beim Probefahren der Fitness Bike-Modelle um die Alster. Zusätzlich durfte ich dem Fahrradfreund allerlei neugierige Fragen stellen, Teil 1 des Interviews mit Thorsten gibt es hier zum Nachlesen, heute folgt der zweite Streich…

Du hattest im ersten Teil unseres Gesprächs bereits angesprochen, dass Canyon seine Räder nur im Direktvertrieb über den hauseigenen Online-Store vertreibt: Wie kommt diese Entscheidung bei Euern Kunden an? Entstehen beim Fahrradkauf per Mausklick Hemmschwellen?
Die Entscheidung für den Weg des Direktvertriebs ist bereits vor vielen, vielen Jahren gefallen. Ich hatte ja erwähnt, dass unser Gründer Roman Arnold 1996 seine ersten Räder über einen Katalog verkauft hat und – für damalige Verhältnisse sehr schnell – in den Vertrieb per Internet eingestiegen ist. Damals war der hauseigene Online-Shop von Canyon natürlich ein absolutes Novum. Heute, in Zeiten von Amazon und Co. sieht das schon anders aus. Es gibt natürlich immer Kunden, die sich fragen: Bekomme ich ausreichend Informationen auf der Website gestellt bzw. kann ich mich vorab schlau machen über die Produkte? Diese Gedanken sind natürlich äußerst wichtig und es ist völlig legitim, dass man sich solche Fragen vor einem Kauf stellt! Insofern ist deine zweite Frage mit einem Ja zu beantworten, es liegt bei manchen Canyon-Interessenten eine gewisse Hemmschwelle vor. Das sind meist Kunden, die in ihrem Alltag gegebenenfalls noch nicht viel mit Fahrrädern „am Hut haben“. Bei denen der Gedanke beim Bestellen mitschwingt, ob man sich denn nun das Passende ausgesucht hat. Wir wissen das natürlich und deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dass der Canyon-Online-Auftritt so informativ und vielseitig wie möglich gestaltet ist. Unsere costumer journey – wie man es heute so passend nennt – funktioniert glücklicherweise so gut, dass viele der Interessenten vor einem Kauf keine offenen Fragen mehr haben.

Wie beugt Ihr dem vor?
Zum einen verfügt unsere Website über einen sehr verlässlichen Product Finder, der direkte Vergleiche der unterschiedlichen Modelle ermöglicht. Man kann sich auf diese Weise einen guten Überblick verschaffen. Dazu haben wir jede Menge FAQ`s auf unserer Seite, auch das ist ungemein wichtig für unsere Kunden. Zusätzlich bieten unseren Mitarbeitern Hilfe und Unterstützung via „how to“-Videos an. In den Beiträgen werden verschiedenste Dinge veranschaulicht dargestellt: Wie mache ich den Lenker gerade? Wie setze ich das Rad richtig ein? Solche Fragen werden schrittweise erklärt und beantwortet. Natürlich bieten wir auch persönlichen Kontakt an, unsere Kollegen sind am Telefon, per Chat oder Emailkontakt erreichbar. Auf diese Weise kann man sich, ähnlich wie beim Fachhändler, persönlich beraten lassen. Mit diesem vielseitigen Angebot sind unsere Kunden gut aufgestellt und können sich vorab umfangreich Informationen einholen. Wer dazu noch probesitzen mag, kann gerne in unserem Koblenzer Verkaufsraum im Canyon Home vorbeischauen.

Aus Recherchezwecken habe ich vorab mal bei Familie und Freunden nachgehorcht und gefragt, ob sie Canyon kennen. Bei vielen Radversierten kam ein „mais oui“ als Antwort heraus und bei ähnlich vielen „Das sind doch die mit den vielen Profis unter Vertrag“: Das ist vermutlich nicht ganz unwichtig für Euch, oder?
Selbstverständlich. Wir sind ungemein stolz darauf, dass Canyon so eng mit einer Profi-Historie verbunden ist. Sowohl auf der Straße, als auch beim Mountainbike haben wir unfassbare Talente am Start. Athleten, die auf Canyon setzen und damit einen Sieg nach dem anderen einfahren. Zuletzt hat Richard Carapaz auf dem Canyon Ultimate CF SLX Geschichte geschrieben. Er hat im spanischen Team Movistar den Giro d’Italia gewonnen, das war unglaublich. Das macht einen als Fahrradunternehmen schon mächtig stolz. Wir freuen uns riesig, dass das Rad zu uns nach Koblenz kommt und wir es in einer Vitrine ausstellen werden. Movistar und Katusha Alpecin sind zwei Teams, die Canyon auf der Straße fahren und immer wieder große Preise gewinnen.
Mit Canyon Sram Racing und nochmals Movistar haben wir zudem zwei äußerst erfolgreiche Frauenteams am Start, das ist echt alles spannend zu verfolgen. Auch und gerade der Bereich Triathlon ist für uns ein großes Thema und wir haben sehr bekannte Namen, die für uns fahren: Patrick Lange. Er ist zweimal auf Hawaii Weltmeister geworden und hat dabei auf Canyon gesetzt, das ist der absolute Wahnsinn. Davor konnte Jan Frodeno mit dem Modell Speedmax CF SLX beim Ironman siegen. Dann wären natürlich Daniela Bleymehl und Laura Sämmler zu nennen bzw. viele andere talentierte Athleten…

Als Laie scheint mir das eine große Anzahl an erfolgreichen Athleten, so viel steht fest…
Mathieu van der Poel ist ein weiterer Name, der dir vielleicht etwas sagt. Er geistert gerade weltweit durch die Medien und ist wahrscheinlich der Name, den man aktuell am meisten mit Canyon verbindet: Der 24-jährige Niederländer kommt ursprünglich aus dem Querfeldeinrennen – dem Cyclocross-Bereich – wo er als Holländischer Meister, Europa- und Weltmeister Erfolge feiert. Mathieu ist jedoch so vielseitig begabt, dass er auch unfassbar erfolgreich Mountainbike/ Cross Country fährt und hier vor kurzem seinen ersten Weltcupsieg gewann. Diese enorme Bandbreite an Erfolgen beweist, dass van der Poel alle Spielarten des Radfahrens beherrscht – bei Canyon sind wir unglaublich stolz, seinen Weg begleiten zu können.

Stichwort „Medien“, die hattest Du angesprochen: Welchen Stellenwert nehmen Plattformen wie Instagram bei Canyon ein?
Das ist natürlich ein großes Thema für uns und auf Facebook, Twitter oder eben Instagram sind wir sehr aktiv bzw. stark eingebunden. Wir sind über jeden Kanal dankbar, der uns einen direkten Austausch mit unserer Community ermöglicht. Auf der einen Seite geht es uns dabei – aus Kommunikationssicht – um das Aussenden von Nachrichten: Was gibt es Neues bei Canyon, womit beschäftigen wir uns gerade? Was machen unsere Profis? Wir haben ein breitgefächertes Portfolio an verschiedensten Fahrradmodellen, das gilt es nach außen zu kommunizieren.

Klingt nachvollziehbar…
Auf der anderen Seite – als Unternehmen sollte man diesen Aspekt niemals unterschätzen – nutzen wir diese Plattformen, um zuzuhören und ansprechbar zu sein. Wir wollen Feedback erhalten, wollen wissen, was unsere Community beschäftigt: Was läuft gut, woran können wir arbeiten? Dadurch, dass unser Vertriebsmodell ganz im Zeichen von „direct-to-consumer“ steht, ist ein reger und direkter Austausch ungemein wichtig für Canyon. Nur so kann man langfristig wachsen, nur so kann man Feedback in zukünftige Projekte mit einfließen lassen.
Dasselbe gilt für die Zusammenarbeit mit unseren Profis: Wir setzen uns regelmäßig mit ihnen zusammen, hören genau zu und wollen erfahren, welche Anforderungen sie an unsere Radmodelle haben. Wir versuchen zudem viel „offline“ auf möglichst vielen Events und Wettkämpfen vor Ort zu sein: Dienen als Ansprechpartner, haben ein offenes Ohr für unsere Kunden. Es ist essentiell, Feedback zu erhalten und zuzuhören – nur so können wir zukünftig besser werden.

Der Aspekt der Zukunftseinbindung ist für Euch bestimmt von hoher Relevanz, oder?
Selbstverständlich, für ein Unternehmen wie Canyon ist das zwingend notwendig. Unsere Entwickler und Designer verfügen diesbezüglich über enorm viele Freiheiten und sollen ihre Gedanken zur Zukunft des Radfahrens immer gestalten bzw. umsetzen können. Es geht darum, dass sie sich Dinge ausdenken, Ideen fassen und diese entwickeln können. Klar, manche sind primär für die Schublade gedacht, jedoch lernen wir auch durch Tüfteleien immens viel über Innovationen und Entwicklungen.

Zu dem Thema möchte ich an dieser Stelle bitte mehr erfahren!
Beim Radfahren werden uns in Zukunft zwei wichtige Themen beschäftigen, vielmehr werden sie uns enorm beeinflussen und die Arbeit bei Canyon prägen: Die Bereiche Integration und Digitalisierung. Ein Blick auf hochwertig gefertigte Fahrräder genügt, denn man sieht mittlerweile immer häufiger Cockpits – der Lenker ist dabei mit dem Vorbau vereint, das Eine in dem Anderen integriert. Beim Modell Roadlite kann man das ganz gut erkennen. Zukünftig wird bei Canyon verstärkt daran gearbeitet, dass man keine Kabel und Züge mehr einsehen kann. Möglicherweise werden Brems- und Schalteinheit komplett in den Lenker integriert. Mit dem Commuter haben wir z.B. ein Modell, bei dem die gesamte Lichtanlage im Lenker eingebaut wird. Das Thema Systemintegration wird immer wichtiger, als Außenstehender ist das gerade beim E-Bike gut erkennbar: Man möchte das Rad filigraner erscheinen lassen, die Optik spielt schließlich eine entscheidende Rolle. Als Hersteller versucht man demnach Motor, Antriebseinheit und Batterie bestmöglich im Rahmen zu integrieren.

Du sprichst auch von Digitalisierung, inwiefern spielt sie beim Radfahren eine Rolle?
Das ist der zweite wichtige Themenschwerpunkt für die Zukunft: Wir sind beim Fahren immer häufiger mit App via Smartphone ausgerüstet oder haben Garmin auf dem Lenker sitzen. Es werden Zeiten und Routen aufgezeichnet, das Tracking wird nicht selten bei Strava hochgeladen. Dahingehend überlegt man natürlich auch, wie man als Fahrradhersteller mitwirken kann. Bei Canyon machen wir uns natürlich Gedanken über solche digitalen Komponenten, zukünftig könnte man Räder mit unseren Service-Clouds vernetzen. Auf diese Weise könnten wir mitunter Auskunft darüber geben, wann die nächste Wartungsarbeit ansteht. Muss die Kette auf Vordermann gebracht, der Reifen gewechselt werden? Wir könnten unseren Kunden gezielt die Aufgabe abnehmen, sich mit dem ganzen Drumherum zu beschäftigen. Am Ende soll sich schließlich auf das Fahrerlebnis konzentriert werden, darum geht es ja schließlich…

Das klingt verdächtig nach einem guten Abschlusssatz. Eine letzte Frage hätte ich jedoch noch: Wo seht ihr euch mit Canyon in zehn Jahren?
Wir haben mit dem Vorhaben angefangen, das beste Fahrrad der Welt zu bauen. Das ist uns ganz gut gelungen, wie ich finde. Mittlerweile haben wir noch ein weiteres großes Ziel vor Augen: Das beste Fahrradunternehmen der Welt zu werden. Das ist natürlich vielschichtig interpretierbar und sei als Vorhaben von mir in den Raum gestellt. Runtergebrochen geht es natürlich darum, dass Canyon wirtschaftlich weiter wachsen soll und wir weiterhin soviel Spaß bei unserer Arbeit haben. Schrittweise erschließen wir uns neue Märkte, das werden wir in den nächsten Jahren so weiterführen. Aktuell konzentrieren wir uns dabei auf die USA, da besteht noch Wachstumspotential und wir würden vor Ort gerne größer werden.

Ich bin gespannt…
Mit meiner „das beste Fahrradunternehmen der Welt werden“-Antwort möchte ich keinesfalls arrogant klingen oder das Gefühl vermitteln, dass die ganze Menschheit fortan nur noch Canyon-Räder fahren soll. Das wäre zwar schön, ist aber gewiss kein gestecktes Ziel. Spaß beiseite: Wenn wir dazu beitragen könnten, dass mehr Menschen Freude am Fahrradfahren hätten, dann wäre das ziemlich genial. Wir wollen unsere Begeisterung teilen und Spaß am Rad wecken. Das ist ein wichtiges Thema bei Canyon und man kann das auch im ganzen Unternehmen spüren, diese Passion fürs Rad. Fahrradfahren ist aus so vielen verschiedenen Perspektiven eine gute Idee. Sei es aus Gesundheits- und Umweltgründen, der Aspekt der urbanen Mobilität spielt eine große Rolle. Es gibt so viele Ansatzpunkte, wo man besten Gewissens sagen kann: „Das Fahrrad ist besser als…“. Und genau dabei wollen wir helfen.

Vielen Dank für das Gespräch!