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Modelmania bei Isabel Marant für Hennes & Mauritz

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Links: Daria Werbowy, rechts: Milla Jovovich; Bild: H&M

Diese Überschrift untertreibt maßlos! Denn genau genommen sind das tatsächlich lauter ganz fabelhafte Topmodels, keine It-Models oder all solche, die man uns sonst als die Besten der Besten verkaufen will.
Bei Daria Werbowy, Iselin Steiro, Alek Wek, Malgosia Bela, Lou Doillon, Milla Jovovich, Devon Aoki, Sam Rollinson und Saskia De Brauw … besteht kein Zweifel, dass Hennes & Mauritz nach dem Einsatz von Gisele Bundchen und Doutzen Kroes, die in der „Normalware“ der Saison abgelichtet wurden, nun auch bei der Kollaborations-Kollektion auf Nummer sicher geht. Ich freue mich natürlich, einige der besten Models der Welt nun einige Wochen an jeder Straßenecke zu sehen, musste aber schon schmunzeln, weil H&M damit indirekt auch eingesteht, dass man mal wieder mit einer Designer-Kooperation auch im Verkauf zwingend erfolgreich sein will.
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Links: Daria Werbowy, rechts: Milla Jovovich; Bild: H&M
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Links: Devon Aoki, rechts: Alek Wek; Bild: H&M

So viele teure Models nimmt man nur dann, wenn es nötig ist … und nötig ist es dann, wenn der Imagetransfer von High-Fashion Models dafür garantieren soll, über deren hochwertige Anmutung aus den Anzeigen für Luxuslabels, die manchmal sogar gleichzeitig laufen, der eigenen Marke eine bessere Reputation und Absatzschwung zu verschaffen. Was in aller Regel funktioniert.
Ich möchte mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, hier zu behaupten, dass die Teile von Isabel Marant anders womöglich in den Regalen kleben bleiben könnten, dafür kenne ich die Kollektion und deren Preise noch nicht so genau, aber man überlässt gewiss nichts dem Zufall; um so mehr, als Marant bei der breiten Masse noch keine Größe sein dürfte … und all die süßen kleinen Modebloggerinnen können halt nicht alles aufkaufen. Möglicherweise hat die smarte Designerin das mit den Topmodels gleich mit in den Vertrag schreiben lassen … auch in diesem Fall, ein sehr kluger Zug, Madame Marant!
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Lou Doillon; Bild: H&M
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Links: Malgosia Bela, rechts: Saskia De Brauw; Bild: H&M

Was sagt ihr dazu, liebe LeserInnen? Ist das mit den eleganten Topmodels relativ egal, weil Isabel Marant für H&M ohnehin auch ohne solches Cast-Gedöns gut laufen wird (ab 14.11.2013), oder seht ihr das ähnlich wie ich?

Übrigens, Gisele Bundchen, die mir in der Hennes & Mauritz „Normalware“ (Menschenskinder, was für ein grässliches Zeugs!) fast ein wenig leid tat, ist in der aktuellen Ausgabe der französischen VOGUE in Haute Couture zu bewundern. So geht das mit dem Imagetransfer! … oder so was kommt von so was!

Fotografiert, auf H&M bezogen, im Stile von Rankin, hat die Freisteller aus dem Studio oder im Studio übrigens Karim Sadli. Sehr sauber gemacht!

Alle Bilder H&M

  • monsieur_didier
    8. November 2013 at 10:36

    …wie heißt es so schön: „…mit Speck fängt man Mäuse…“
    aber der Spot mit Milla Jovovich ließ mich eher gruseln…
    die Klamotten (sorry für die Verwendung des despektierlichen Wortes) ließen mich ebenfalls gruseln…

  • Daisydora
    8. November 2013 at 13:01

    @Monsieur_Didier

    Ja, genau … 🙂 .. Du bringst es auf den Punkt. Ich liebe ja Milla und all diese Models … aber die Klamotten sehe ich auch sehr ambivalent … würde ich aber ohnehin nicht kaufen, weil H&M mir noch immer viel zu schwammig ist, wenn es um Nachhaltigkeit und Ethik geht (sei froh, dass wir hier nicht zeigen, was bei einem BloggerInnen Shooting mit Isabel Marant for H&M für Ergebnisse erzielt wurden … das ist nämlich pure Komik!)

  • Siegmar
    8. November 2013 at 16:25

    die Models sind alle toll, die Klamotten halt eben das Produkt der Kooperation. Bei den meisten Kooperationen war die Qualität schon besser als bei den “ normalen “ H&M Klamotten, aber eben auch nur H&M. Den Standard den H&M bei COS angelegt hat, sowie jetzt & other stories ist höher als bei jeder Koop. Wenn ich die begeisterungstürme bei den verehrten Bloggerin sehe, fällt mir wahrlich nichts mehr ein, nur ein Bsp. von Style Hype. “ Die Kollektion verströmt die Leichtigkeit und den geschmackvollen Sinn für Dekor, mit denen Isabel Marant eine begeisterte Anhängerschaft gewonnen hat. Nun werden dank der bahnbrechenden Kooperation mit H&M diese Kleidungsstücke erstmalig einem breiteren Publikum jeden Alters zugänglich gemacht. Mit ihrem energischen Geist und der vollständigen Abwesenheit stilistischer Dogmen ist sie eine Huldigung an das Individuum.“ Sowas macht mich fassungslos.

  • Daisydora
    8. November 2013 at 16:35

    @Siegmar

    Ja, Marant befindet sich kurz vor der heiligsprechung … habe gerade im Stern die zwei Seiten zur Kollaboriation gelesen, pure Werbung für H&M, als redaktioneller Artikel über Isabel Marant verbrämt. Mich würde interessieren, ob es dafür Geld gab und wenn ja, wie viel der Stern dafür nimmt.

    Marant als Designerin ist absolut OK und eine Bereicherung der Szene, die Sachen sehen zum Teil ganz originell aus … aber die Crux ist das, dass ganz normale Frauen darin eben nur so aussehen, wie die BloggerInnen, die man darin bewundern kann … und die sehen einfach gruselig aus, weil marant nach einem bestimmten coolen Typ und ganz bestimmtem Styling vom Scheietl bis zur Sohle verlangt … Drum hat man ja diese Models genommen. Die Kostprobe von style Hype ist göttlich! 🙂

  • bernd
    8. November 2013 at 20:57

    Jedes Jahr das gleiche Gejammer bei euch, wenn es um die H&M Koop geht. Aber jedes Jahr ist es euch doch eine Erwähnung wert.
    Ich finde es nach wie vor gut. Die Kampagne ist toll. die Kollektion hat ein paar gute Sachen drin. die Qualität ist, wie sie ist. Bei anderen ist die Qualität auch nicht so toll, das interessiert keinen.
    Würde Chanel oder LV mit dem Models werben, würdet ihr euch kaum einkriegen vor Glück. Nur H&M eben geht nicht. Da muss was fieses dahinter stecken, das geht nicht anders…

    Es ist schade. Freut euch doch einfach mal, wenn ihr was gutes findet, kauft es. Selbst ein dicker Hintern sollte euch den Spass nicht verderben. Geht hin, probiert was an und gut ist. Gram raus, Freude rein!
    🙂

  • Horst
    8. November 2013 at 21:05

    @bernd Jeden Tag das gleiche Gejammer von Dir über Inhalte bei uns, und doch sind wir Dir jeden Tag zumindest einen Kommentar wert.
    Das find ich auch schade. Gram raus, Freude rein …
    Aber schön das Du bemerkt hast, dass wir unsere Linie treu bleiben und H&M kritisch beäugen, das machen nämlich leider zu wenige.

  • HappyFace313
    8. November 2013 at 21:15

    Auf die Stücke bin ich in Natura gespannt, denn an Models sieht alles gut aus (wenn man’s mag). Meistens haben die Stücke nicht gehalten, was die Werbung versprochen hatte und ich habe alles wieder retourniert oder bin erst gar nicht zu H&M gegangen.
    Ich finde immer noch, dass die 1. Kooperation mit Karl Lagerfeld die Beste war.
    Schönes Wochenende! 🙂

  • Karina Venger
    8. November 2013 at 22:41

    Die Kleider und Schuhe von IM sind der Wahnsinn. Sie passen auch nach Weihnachten und am Stand mit 5 Kilo weniger. Die Schuhe wurden von meinem Schuster des Vertrauens sehr gelobt wegen der Qualität und Verarbeitung. Ich fahre viel Rad und laufe durch Berlin nur in IM, da kein anderer Schuh das mitmacht! Aber diese H&M Geschichte ist nur traurig! Ich habe gelesen, das IM damit ihren Fans die sich ihre Kleider nicht leisten können, etwas zurückgeben will…diese Aussage passt zur Madame Marant, sie ist eine Gute, was die H&M Geschichte nicht sympathischer macht. Daisy, ich glaube wir denke beide an den gleichen unfreiwillig komischen Blogger Auftritt 🙂 Ein Grund mehr großen Abstand von dem Wahnsinn zu nehmen. Zumal die Teile relativ pricy sind und ich lieber empfehle auf den Sale bei den bekannten Onlineshops zu warten. So schön Daria ist…liebe Damen, spart eurer Geld auf ein ECHTES Marant Teil. Peace Out.

  • claude
    9. November 2013 at 11:20

    Marant ist Mode für 1,80 groß und 47 kg schwere Amazonen.
    Sieht auf Bildern immer toll aus.

  • claude
    9. November 2013 at 11:22

    …ah zu schnell „senden“ gedrückt.

    Was ich sagen wollte, dieser BOHO, Easy Parisienne Chiic, den die verkauft ist wahrlich nichts Neues. Aber ob H&M mit ein paar „Supermodels“ dieses Gefühl weiter verkaufen kann?

  • Daisydora
    9. November 2013 at 13:29

    @Bernd

    Schön, dass Du wieder so aktiv mitmachst, Du hast mir schon gefehlt 🙂

    Ich komme aus der Werbung und dem Marketing und verstehe was von Mode, lege auf Nachhaltigkeit und Ethik großen wert, egal ob es um Schweine und Massentierhaltung geht, oder um Menschen … drum freue ich mich über die gute Werbung (ich denke, das sollte man da heraus lesen), darf mich aber alles andere betreffend, weiter als irgendwelche SchnullibloggerInnen aus dem Fenster lehnen, die von Mode keine blassen Schimmer haben und überdies auf jedem 100 € Schein von H&M einen doppelten Rittberger springen, weil sie zwar vegan essen, ihnen die jungen Männer und Frauen in den Fabriken aber sonst wo vorbei gehen, die auch diese Teile genäht haben.

    Und sonst: Nichts gegen Isabel Marant, im Gegenteil, es war gut für ihre Bekanntheit, das hier zu machen und sie ist als Designerin über jeden Zweifel erhaben, auch wenn ihre Mode stark segmentiert,. Aber auf richtigen Modeblogs, bei aller Freude, darf man auch sagen, dass „Normalfrauen“ in so manchen Teilen des Schweden leider nicht wie Gisele Bundchen oder Malgosia Bela aussehen dürften, sondern, als hätten sie sich etwas aus der Altkleidersammlung gefischt. Ganz subjektiv betrachtet, darf ich das feststellen, und warum: weil ich es kann! Und unsere Leser würden sich wundern, wenn hier mit den Wölfen geheult würde …

    @Karina Venger

    Vielen Dank für die Kurz-Expertise zu Isabel Marant. Es ist immer viel wert, wenn wir von Lesern erfahren, wie Designerware im Praxistest ist. Und ich mag den Look von IM Mode an sich sehr …

    🙂 oh ja, davon gehe ich aus, dass Du an die selben Fotodokumente denkst 😉 … ich sage das ohne Häme, weil ja nicht jeder weiß oder das Auge hat, das man braucht, um zu sehen, wie sehr anders normale Frauen in „günstigen“ Ausgaben von Originalen wirken. Das Ansinnen von Madame Marant in Ehren, aber die Teile sind ja, wie Du richtig sagst pricy, und wenn man nicht der Typ dafür ist, sieht das sehr bemüht aus und wie gewollt und nicht gekonnt. was soll ich noch sagen: ein toller und ehrlicher Tip einer Leserin mit Durchblick!

    @Claude

    Das mit den Amazonen unterschreibe ich … vielleicht gehen auch noch 55 Kilo, aber klein und nicht die besten Proportionen, mit einer Figur aus der Realität, sieht das ganz, ganz anders und eher enttäuschend aus … wir sind mit Dir und den anderen Lesern gespannt, ich vermute schon, dass diese Kollektion wieder besesr läuft. Siehe Kampagnenbilder 😉

  • Daisydora
    9. November 2013 at 13:33

    @HappyFace 313

    Erst mal auch Dir ein schönes Wochenende 🙂 … in wenigen Tagen wissen wir da alle zusammen mehr. Aber da hat sicher auch jeder so seinen Kollaboriations-Favoriten … ich hätte die gepunktete Weste aus der Kollektion von Rei Kawakubo auch fast gekauft 😉

  • Jana H.
    10. November 2013 at 22:46

    Yeah!! Milla forever!! And this asian looking girl, she has been the smallest model ever to be that successfull. Why don’t they discover me with my size?? I don’t have her face I guess…

    Anyway, great job.

    Jana H.

  • Jana H.
    10. November 2013 at 22:48

    OH! I forgot to say here, that Isabel Marant is great, it is what it is. But if H&M would tell me that the people who make this colthing can actually live from it, with dignity, than I’ll visit their stores more often. They make so much out of this, why can’t they pay enough to eat and live?

  • Siegmar
    11. November 2013 at 12:44

    @ Bernd

    ich denke das es heraus zu lesen war, das Daisy die Models toll findet. Die Qualität ist wie sie ist, was soll das bedeuten, wenn du das sagst und bei anderen ist die Qualität auch nicht so toll, das interessiert keinen. Hier bei Horstson wird auch über die Qualität mancher High End Labels sehr krtisch geschrieben. Es geht darum das die Qualität der H&M Koop. in keiner Relation zur Qualität der Marke, in diesem Fall Marant steht. Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen mal ganz aussen vor gelassen. Die meisten Teile sind bei den letzten Koop. alle im Sale gelandet und dort zu Spottpreisen verkauft worden und das keine 3 Wochen nach Verkaufsbeginn der Kollektion. Die Designer und Marken tuen sich keinen Gefallen damit. Als Beispiel. Ich habe als einziges Teil aus einer H&M Kooperation mit Marni, einen Kaschmirpulli gekauft, der insgesamt nach 4 mal tragen wie ein Sack an mir und war durch das Pilling mehr als unansehnlich. Margiela hing in den bleiern in Läden usw.

  • Daisydora
    11. November 2013 at 15:53

    @Jana H.

    Genau, es ist immer wieder schön Models wie Milla wieder in großen Kampagnen zu sehen und über Devon Aoki habe ich mich wie Du auch gefreut 🙂

    Und es freut mich, dass Du Dich hier einerseits als Fan von Marant zeigst aber trotzdem wert darauf legst, dass die Menschen am anderen Ende der Welt in Würde und ohne Hunger und große Not leben können ….

    @Siegmar

    Nicht schön, was Du da von Deinem Marni Pulli erzählst. Die Kollektion hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm (ich mag Marni aber auch!) …

    Ein bisschen kann ich verstehen, dass manchen Lesern das sauer aufstösst, wenn wir so frei und offen darüber schreiben, was dahinter steckt …. weil das ja manchmal so einen fachlichen Hintergrund hat und nicht viele Blogs diesen Tenor nutzen … 😉 aber da muss man auf Horstson, wie Du richtig feststellst, leider durch …