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Mehr vom Mann – Emporio Armani Fall/Winter 2012/2013

Hurraaaaaa ….. Wir begrüßen endlich auch den Winter in einer Winterkollektion!
Bei Emporio Armani haben die Designer neben guten Handschuhen sogar an lange und breite Schals gedacht, von denen einige sogar mittels Kordelzuges Kopfbedeckung und praktischer Schal zugleich sind.
Die günstigere Zweitlinie des Alt- und Großmeisters guter Männermode trumpft mit all den tragbaren Teilen auf, die Draußen in den Läden gerne gekauft werden. Fast 80 Outfits lang kann man sich davon überzeugen, dass auch ganz normale, leger-elegante Klamotten Männer schöner machen, weil man mehr vom Mann als von der Mode erlebt. Sehr gut angezogen, aber nicht verkleidet sein. Giorgio Armani hat das zutiefst italienische Verständnis von männlich modischer Attitüde ohne Chichi verinnerlicht, wie kaum ein zweiter.

Effektheischende Showteile, die nie im Laden landen, sucht man bei ihm vergebens. Ob das ein Oxblood-Roter feiner Reinwoll-Cardigan ist, einer der eleganten Schlabberpullis zu Seidenhosen, wie sie die Zwillinge im Header tragen, irgendwie sieht alles nach Bestseller aus.
Das Bild der Kollektion wirkt auf mich wie eine gepflegte Best-Of-Mens-Fashion-Parade; man könnte dem Designer vorwerfen, er ist immer gleich – aber eben gleich gut.

Auch die Farben sind gewohnt zurückhaltend. Schwarz ist im nächsten Winter ja ohnehin von der Modepolizei verordnete Pflichtfarbe, an die sich auch die Emporio Designer gehalten haben. Dazu kommen dunkle Beerentöne, Tintenblau, viele Graunuancen, Rotbraunes Leder, Braune Samte und solche in Schwarz, auch mit dezenten Chenille-Effekten bei einer Hose … die zu einem der Ringel-Sweater getragen wird, mit superkurzem Lederbolero drüber. An diese Silhouette muss ich mich erst noch herantasten. Sieht aus, wie bauchfrei, ohne Blick auf den Bauch.

Die Mäntel sind durchwegs aus warmen aber nicht schweren oder auftragenden, wollenen Stoffen und Kaschmir gefertigt. Mal als Double-Face in Grau mit Off-White-Innenleben, oder schmal und Schwarz mit Gürtel und hoch geschlossen, die Schnitte immer auch an der perfekten Funktion orientiert. Armani war noch nie von der Sorte qualvoll origineller Designer, die asymmetrische Läppchen ohne Sinn und Funktion an was dran nähen, um dem Design einen Touch von Edgyness zu geben.

Besonders hübsch sind auch die feinen Samtanzüge, die von großen samtenen Baretten begleitet, einen Hauch von modernen Jung-Edelmännern über den Runway wehen ließen.
Am besten, ihr schaut euch die vielen Bilder an, wenn ihr Zeit und Lust dazu habt. Bin schon gespannt, was ihr zu dieser Kollektion sagt.

Und der Meister, Signor Giorgio Armani, sieht doch auch immer noch gut aus, in den eigenen, schlichten Klamotten, oder?

  • siegmarberlin
    17. Januar 2012 at 16:14

    schön und tragbar

  • Rene Schaller
    17. Januar 2012 at 23:20

    Die einzelnen Teile sind wie immer toll.

    Ich mag aber die Präsentationen nicht, ich finde die Shows sehr langweilig. Das liegt zum einen an der Musik und dann an diesem schleichenden Gang ohne Dynamik.