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Keine Lust auf Luxus? … Zalando bald wieder ohne Onlineshop-EMEZA

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Wenn Aufwand und Ergebnis in einem schlechten oder ungünstigen Verhältnis stehen, dann nannte man das früher: Miese machen!
Aber dann begann auch in Deutschland die neue Zeitrechnung, Venture Capitalists und ganz normale Investoren entdeckten ihre Liebe zu Internet-Entrepreneuren (ich weiß, da gibt es auch viele solche, die ihr Geld in andere als webbasierte Projekte stecken …), und so begab es sich, dass wir die große Ehre haben, bei Zalando shoppen zu können … und weil man auch die „Luxusbienen“ unter uns überglücklich machen wollte, gingen die „Drei von der Tankstelle“ zu Beginn des noch laufenden Jahres mit dem Luxus-Online-Shop EMEZA ins Rennen, oder zumindest damit, was die jungen Entrepreneure für einen Luxus-Onlineshop halten.
Dass das nur schief gehen konnte, war jedem klar, der die Seite einmal kurz diagonal gescannt hat. Viel zu wenig Auswahl, alte Teile und ein nicht ganz glücklicher Webauftritt, dem ausgerechnet das absolut unverzichtbare Nonplusultra allen Handelns mit Waren fehlte: Der Warendruck!

Das kennt selbst jeder Tante-Emma-Laden: wenn nichts im Regal ist, und wenig oder nichts neues dazukommt, dann bleiben die Reste wie angeklebt in den Fächern und an den Kleiderstangen … und dort wo viel Ware und Auswahl ist, da wird gekauft. Auch im Luxussegment ist das so.

Wenn ich auf der Suche nach Teilen für meine Querbeet-Modeberichte die Seiten der Onlineshops im Luxussegment rauf und runter sichte, dann denke ich zwar: wer soll das alles kaufen, aber mit wenig Ware läuft so ein Laden gar nicht und der Erfolg gibt den Marktführern recht. Das kaufkräftige Online-Publikum kauft bei Net-a-porter, bei Mytheresa, MrPorter, bei Stylebop, Luisaviaroma, den Online-Shops der großen Fashion-Department Stores und natürlich bedient man sich auch in den Webshops, direkt bei den Luxuslabels. Da gibt es nichts, das es nicht gibt.

Nun gut, EMEZA macht nach neun Monaten wieder dicht. Mehr dazu könnt ihr hier beim Handelsblatt lesen. Und weil hier ohnehin alle gut Bescheid wissen, fasse ich mich im Folgenden kurz: Solide Gewinne müssen her, das ist nun mal so, bei solchen (eigentlich bei allen) Investoren. Schade, dass da keiner drunter zu sein scheint, der den Luxusmarkt Deutschlands wie seine Westentasche kennt und pragmatisch genug ist, solche Luftblasen erst gar nicht ins aussichtslose Rennen zu schicken. Aber das Verbrennen von Geld und damit Substanz, scheint zu der Branche der Venture Capitalists und Internetgründer zu gehören, wie zu den selbstbewussten „Jungs“ (Rubin Ritter, David Schneider und Robert Gentz) von Zalando, deren wichtigster Mitarbeiter zur Zeit vermutlich der Pressesprecher ist.

Ich bin so was von gespannt, ob und wann der Zalando-Börsengang kommt, ihr auch, liebe LeserInnen? Rocket Internet (der Gründungsinkubator der Samwer-Brothers) hat sich ja schon per Exit fast restlos verabschiedet. Es bleibt also spannend, wie die Zahlen des zweiten Halbjahres aussehen und ob auch am Ende des Jahres solide Schwarze Zahlen in den Zalando-Büchern der vierzehn Märkte stehen.

  • vk
    11. Dezember 2013 at 16:01

    EMEZA – geile bude. – kannte ich vorher nicht. – apokalyptische beliebigkeit. – 0 – in worten: zero – mehrtwert. – im gegenteil: vollkommen unkuratiertes angebot und website mit dem charme eines amazon-logistikzentrums vernichtet markenwerte, absorbiert leben wie ein schwarzes loch. – lochnummer. – lachnummer. – arme gierschlunde.

  • peter
    11. Dezember 2013 at 16:50

    wie grenzenlos hässlich und geschmacklos!
    Kann weg!!

  • Daisydora
    11. Dezember 2013 at 17:46

    @vk

    … vollkommen unkuratiertes Angebot, das ist super … vielen Dank für Deinen scharfsinnig-erhellenden Kommentar! 🙂

    @peter

    Du hast dort also auch nie bestellt tztztz… 😉

  • Siegmar
    12. Dezember 2013 at 10:57

    kannte ich auch nicht, war kurz auf der Seite, was ich gesehen habe reicht mir. Kaum was aktuelles, vieles angeblich stark reduziert etc. und ein hässlicher Web-Auftritt.

  • Daisydora
    13. Dezember 2013 at 10:19

    Das ist eine tolle „Verweigerungsaktion“ in Hamburg, Einzelhändler nehmen keine Pakete der Onliner an … da muss der werte Online-Kunde dann eben leider zur Post und i9n der Schlange lange warten … 😉

    http://www.stern.de/wirtschaft/news/keine-paketannahme-einzelhaendler-sagen-amazon-und-zalando-kampf-an-2077107.html

  • monsieur_didier
    13. Dezember 2013 at 20:34

    …manchmal reinigt sich der Markt selber…
    nicht jeder Schrott der Online gestellt wird verkauft sich, wenn „stark reduziert“ dransteht…