Nicht umsonst hat Thierry Wasser bei der Verleihung der Duftstars 2016 für sein Lebenswerk geehrt, denn der Franzose, der Chefparfümeur bei Guerlain ist, lebt seinen Beruf auf bewundernswerte Weise.
Dabei verbindet er das Bewusstsein von Tradition, also das, was die Werte von Guerlain ausmacht, und den Anforderungen von Nachhaltigkeit und Modernität, die neue Möglichkeiten bei der Duftkreation eröffnen. Neben der Rekonstruktion von historischen Parfumrezepten und der Einführung von neuen Düften fährt Wasser ständig durch die Welt, um die besten Ressourcen von Rohmaterialien zu entdecken und auch, um die Kultivierung von fast ausgestorbenen Pflanzen und Grundessenzen anzuregen. Jedes Jahr im Mai reist Wasser nach Bulgarien, um für Guerlain die besten Damaszener Rosen zu sichern – die Rosen reifen dort aufgrund der Bodenbeschaffenheit einmalig.
Für die Herren der Schöpfung lancierte jetzt neu das Eau de Parfum L’homme Idéal – ein Duft, der viele Eigenschaften hat, die aus alten Traditionen der Parfümeurskunst resultieren und der daher eine fast magische Anziehungskraft besitzt.
Das, was früher selbstverständlich in den Parfumhäusern und längst wegen des Aufwands oder auch der Kosten abgeschafft wurde, ist für Guerlain und Thierry Wasser selbstverständlich. So ist zum Beispiel die Gewinnung von nachhaltigem Extrakt aus den Bourbon Vanilleschoten aufwendig, und dennoch ist er in vielen Düften wie Shalimar, L’Heure Bleue oder auch L’Homme Idéal enthalten. Der Unterschied zu den meisten uns offerierten Parfums und Eau de Toilettes sind bei Guerlain eben die lange Erfahrung und die Hochwertigkeit der Ingredienzien.
Thierry Wasser und die Parfümeurin Delphine Jelk brachten bei L’Homme Idéal den Duft von Mandel, durchdrungen von Ledernoten und Vanilletinktur als maskulinen Ausdruck auf den Punkt.
Mit einem Augenzwinkern haben nun 160 Mitarbeiterinnen von Guerlain (und ein paar sehr gut aussehende Mitarbeiter) für ein Kampagnenbild genau das dargestellt, was scheinbar passiert, wenn man L’Homme Idéal benutzt.
Wer möchte nicht so begehrenswert und attraktiv erscheinen, wie der smarte Franzose auf dem Foto? Selbstbewusst muss man schon sein, aber Düfte von Guerlain bedienen eher die geschmackvolle Fraktion von Konsumenten und sind noch wirkliche Luxusdüfte.
Allein die vielen Duftebenen und die Entwicklung über Stunden auf der Haut, die bei der Komposition erdacht werden, leisten sich Massenanbieter nie. Deswegen, bei allem Ausdruck, schwingt Raffinesse und Zweideutigkeit mit, die diesen Duft zu einem besonderen Erlebnis über Jahre werden lässt. Bergamotte macht die Rasse aus, begleitet von einer eleganten bulgarischen Rose, unterstrichen von Weihrauch und eben der typischen Vanille. Auch das seit Jahrhunderten verwendete indische Sandelholz findet seinen Platz und steht für Eleganz und maskulinen Charme.
Vielleicht muss man ja nicht gleich heiraten, wenn man auf seinen Duft angesprochen wird, aber L’Homme Idéal kann ich nur wärmstens empfehlen. Es ist eine Fortsetzung von Klassikern, die sicherlich genau so eine erotische Wirkung auf ihre Generation versprüht haben oder auch noch immer tun. Ein Duft, der wie Haute Couture ist und das Handwerk der Parfümeure wunderbar repräsentiert. Hoffentlich entdeckt Monsieur Wasser auf seinen Reisen noch viele exotische Zutaten, um neue Abenteuer für unsere Nasen zu erschaffen.
„Eine Frau ohne Parfum hat keine Zukunft“, sagte Coco Chanel einmal – dank Thierry Wasser haben Männer spätestens seit L’Homme Idéal wieder eine! Schön und sehr verdient, dass Wasser bei den Duftstars für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Selbst Qualität braucht Anerkennung. Und Ausnahmetalente sowieso …