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Grand Jeté x David LaChapelle x Happy Socks

Wie heißt es so schön: „Life’s too mysterious, don’t take it serious!“ Und quietschbunte Socken sind nun mal schwerer ins Bild zu setzen, als eine Handtasche von Hermès …aber man fragt sich das ja in der Regel nicht, wie man selbst gerne für diese Socken werben würde, wenn man Marketingleiter von Happy Socks wäre, oder etwa doch?

Vielleicht hat sich das schwedische Sockenlabel ja ein gutes Beispiel an US-Herstellern genommen, die sich selbst davor nicht fürchten, Bruce Weber zu buchen, um ihre Socken gut zu verkaufen … wahrscheinlich war es aber das Ding mit den klaren Farben – da ist La Chapelle einfach erste Wahl!
Und wenn schon, dann gleich richtig. Drum hat man keine Models sondern TänzerInnen engagiert, die in klassischen Ballettposen zu sehen sind, mit wenig Klamotten oder gleich gar nichts am Leib, als den fröhlichen Socken … Die Grand Jeté(s) der Herren Tänzer sind vielleicht nicht ganz so hoch und sauber gelungen, wie die von Vladimir Malakhov, Rudolf Nurejew oder Mikhail Baryshnikov … aber um so lustiger. Dass David La Chapelle eine hohe Affinität zu Tanz hat, weiß man spätestens seit seiner großartigen Krumping Dokumentation Rize, in der die echten Tänzer aus den weniger glamourösen Straßen in LA die Hauptrolle spielen.

Aber am besten lassen wir La Chapelle selbst erzählen, was hinter dem Ergebnis steckt und wie er diese Kampagne produziert hat. Zuerst der kurze und erwartungsgemäß verrückte Happy Socks Clip …

David LaChapelle for Happy Socks

… und jetzt aber David La Chapelle

Interview with David LaChapelle – Happy Socks Campaign

Werbung, besonders die aus Deutschland, kommt ja oft so unglaublich bedeutungsschwanger daher, als wäre jedes dieser oft viel zu dunkel ausgeleuchteten Bilder pure Kunst … da freut es mich, zu sehen, dass es Entscheider gibt, die alles richtig machen. Man kennt sein Produkt und weiß, wie dem Absatzfaktor am besten auf die Sprünge geholfen werden kann, mit Big Jumps und so weiter. Und es ist ein Zeichen von Wertschätzung, die Verbraucher nicht mit Werbung zu langweilen oder gar zu nerven. Ich schreibe das auch, weil mancher hierzulande wahrscheinlich gar kein Werbefernsehen mehr gucken würde, wenn man immer darüber Bescheid wüsste, dass der Pitch dreistufig war, die Agenturen darin von einem Berater, der viel Geld gekostet hat, vorausgewählt wurden, nur, um dann am Ende einen Spot oder eine Anzeigenkampagne ins Rennen zu schicken, die zum Davonlaufen ist und beim Durchblättern des Magazins übersehen wird.

Dann schon lieber öfter so was, finde ich! Drum gibt es von mir für die Fotografenauswahl, den Cast, die Idee und die Umsetzung eine glatte Eins mit mehreren goldenen Sternchen. Den während des Shoots gedrehten Kurzfilm “Happy Accidents” könnt ihr dann hier ansehen … die Choreographie ist von John Byrne und basiert natürlich auf „The Red Shoes“. Bin gespannt, was ihr dazu sagt.

  • Siegmar
    6. November 2013 at 13:14

    Ich find´s klasse

  • peter
    6. November 2013 at 13:42

    Super!!!Love the Colours!!!

  • Paul
    6. November 2013 at 15:25

    Tolle Kampagne, tolle Socken (heute auch an meinen Füßen)

  • monsieur_didier
    6. November 2013 at 20:44

    …finde ich erstaunlich gut gelungen…
    denn ansonsten bin ich ein wenig „La Chapelle-müde“
    aber die Kampagne: 1a 🙂

  • Daisydora
    7. November 2013 at 16:26

    @alle hier

    Mich freut, dass die Botschaft verstanden wurde und es anscheinend gar nicht so falsch wäre, auch hierzulande bei der Produktion von Werbung mal mehr den Verbraucher und Werbekonsument in den Fokus zu stellen … Danke, Leute! 🙂