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DER GROSSE BLUFF? – Patrick Mohr auf der Mercedes Benz Fashion Week

Wenn sich im Kaufhaus oder bei Ikea ein Teil der Sippe in endlosen Gängen und Winkeln verläuft, dann bittet man die nette Dame an der Information einfach um eine Personensuche-Durchsage und alles wird wieder gut. Wenn sich Leute auf die Berlin Fashion Week verirren, die dort eigentlich nichts verloren haben, klappt das leider nicht … Nichts wird wieder gut. Man hat das Malheur mit eigenen Augen gesehen und ist heilfroh, dass man davon zumindest nicht blind werden kann. Was ist denn das für ein großer Bluff, den der Designer da als Kollektion abfeiert? Wie Horst so charmant in seiner Mail an mich bemerkte: Das sieht ja aus wie von Esprit oder Tom Taylor … Nein, da muss ich eurem Lieblingsblogger Horst ausnahmsweise widersprechen. Dort arbeiten hochprofessionelle Designer, auch wenn die Klamotten gerade nicht unsere Krangenweite sind. Was Patrick Mohr da als Kollektion zeigte, ist eine wie zufällig zusammengeschustert wirkende Melange aus Kraut und Rüben. Alles schreit wannabe stylish – es funktioniert aber nicht. Hässliche Farben, schlecht sitzende Schnitte, keine stringente Idee oder Linienführung zu einer definierten Silhouette hin zu erkennen; ich dachte, die wurden wohl zwei Wochen vor Beginn der Fashion Week kalt dabei erwischt, den Termin doch glatt verschwitzt zu haben.

Aber weil sich die Fashion People Berlins nicht so einfach geschlagen geben, wenn eine Kollektion mal völlig misslingt, musste eine schlagende Idee für die Presse und die Fotografen her. Und Schwupps, da war sie auch schon: Man klebt den Models die nur mit Make-Up betupften Lippen zusammen, so dass der Mund beim Walk über den Runway unsichtbar ist …. was für eine geniale Botschaft!????!! Ja, was wolltet ihr der Welt damit eigentlich genau mitteilen? Sieht doch einfach bescheuert und tendenziell menschenverachtend aus… jeder merkt, dass es den „Kreativen“ nur um eine aufmerksamkeitsheischende Idee ging. Man ist von Patrick Mohrs Defilees ja hauptsächlich Kummer gewohnt, der dann aber den gewünschten Presserummel auslöst. Bei der letzten Fashion Week waren es die mit diesen ekeligen Fusselbärten beklebten superdünnen Männer und Frauen, die für ordentlich Presse sorgten – diesmal ist es das Gesicht ohne Mund. Bin gespannt, wer von den Bloggern und Printlern da wieder mal vor Begeisterung tagelang durchdreht. Daisys bescheidene Meinung zum Make-Up: Es sollte euch stutzig machen, wenn Pat Mac Grath nicht vor euch Münder verklebt hat. Denn, dann ist das einfach keine gute und kreative Idee… Nur so als kostenloser Servicehinweis von Horstson. Zur Mode sag ich nichts weiter, außer: „Much ado about nothing“ oder „der große Bluff!“ Sucht es euch aus…

Bilder: MBFW

  • Florian
    19. Januar 2011 at 22:08

    danke!

  • Chris
    19. Januar 2011 at 23:46

    Das war vermutlich auch das beste der Fashionweek in Berlin! 🙂

  • Rene Schaller
    20. Januar 2011 at 09:55

    Reiner Blödsinn die Show. Und ja, sie werden wieder durchdrehen. Obwohl die Reihen recht leer gewesen sein sollen diesmal.

  • siegmarberlin
    20. Januar 2011 at 12:25

    @ daisydora

    danke für diesen Artikel, er entspricht genau dem was ich denke. Andere Blogs, wie dandy diary, feiern schon wieder ab. Letztes Jahr war es tatsächlich eklig und nicht sperrig, wie so viele geschrieben haben. irgendwie finde ich auch den Herrn Mohr schon immer etwas eklig ( sorry, persönliche Einstellung )

    @ chris
    es gibt schon einige gute Sachen auf der Berliner FashionWeek, wann sollte nicht die Veranstaltungen vergessen, die nicht auf dem Bebelplatz stattfinden und auch Labels wie LalaBerlin od. Kaviar Gauche sind wirklich gut.Es ist ja auch genügend mainstream vertreten und nicht zu vergessen der Liebling aller Berliner neben H. Walz, unser H. Michalsky grins.

    @ Rene Schaller
    da die Pressesprecherin einer der Hauptsponsoren eine gute Freundinn von mir ist, kann ich mir relativ viele Shows ansehen. Bei Patrick Mohr waren die Reihen nicht leer nur die Promi-Dichte war sehr gering, dafür immens viele Fotografen.

  • Johan
    20. Januar 2011 at 12:53

    @siegmarberlin Selbst bei Dandydiary halten die sich zurück. Auch die haben vermutlich gemerkt das die Kollektion sich durch Langeweile auszeichnet.
    Letztes Jahr war wenigstens die Show durch den angesprochenen Ekel unterhaltsam.
    @Chris muss ich auch widersprechen, Kaviar Gauche ist wirklich gut

  • Horstson » Blog Archiv » Die Woche auf Horstson
    23. Januar 2011 at 10:04

    […] Patrick Mohr hat es wieder geschafft: Er hat uns verblüfft. Diesmal mit einer komplett langweiligen Kollektion 2) So ist er der Jan – da bitte ich ihn, einen Bericht über die Armani Kollektion zu […]