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Agents Provocateurs oder Koketterie mit den Rechten?

Sind die Zeiten, in denen man ganz automatisch zusammenzuckte und in der Sekunde reflexhaft reagierte bei geschmacklosen Bemerkungen wie denen, die Regisseur Lars von Trier bei der Pressekonferenz zu seinem neuesten Werk Melancholia in Cannes von sich gab, schon wieder vorbei?

Natürlich ist das Schlimmste daran, dass ein Künstler wie von Trier diesen rechten Stuss – wohl hauptsächlich aus Gründen der Provokation des heutigen politischen Israel – von sich gab. Aber genau so schlimm fand ich die seltsamen Reaktionen – beziehungsweise besser gesagt das nicht Reagieren der Damen und Herren, die mit von Trier das Podium der Pressekonferenz teilten. Hatte ich bisher zu Kirsten Dunst als Persönlichkeit keine Meinung, muss ich mich nunmehr dahingehend korrigieren, dass ich ihr dümmlich verlegenes Lächeln als Reaktion auf so starken Tobak mehr als schwach und befremdlich fand… und von Akteuren wie Udo Kier und Charlotte Gainsbourg hätte ich erwartet, dass sie von Trier sofort und vor allen Journalisten den Marsch blasen… was wäre denn schon dabei gewesen?

Ist es nicht seltsam, die Hacken innerlich zusammen zu schlagen, während der Agent Provocateur und Radikalfilmer von Trier sich öffentlich in sein Verderben hinein fantasiert. Ob man diesen gewaltigen Ausrutscher, der die Festivalleitung zurecht dazu brachte, den Regisseur vom Wettbewerb auszuschließen, tatsächlich nur als … „dumme Nazi-Frotzeleien, für die er sich bereits entschuldigt hatte“… sehen sollte, wie die Journalistin Hannah Pilarczyk dies in Ihrem Artikel „Stinkbombe und Fehlurteil“ tat, in dem sie auch fragte: „Wie sehr hat sich das Festival von Cannes mit der Fehlentscheidung geschadet, von Trier auszuschließen? “
Dazu meine Meinung und Gegenfrage: Geschadet hat sich das Festival damit gar nicht, ihn auszuschließen. Eher ganz im Gegenteil, denn man darf solche Ausrutscher nicht dulden, will man glaubwürdig bleiben und die politische Vorbildwirkung, die Filme im Rahmen solcher Festivals oft haben, nicht beschädigen. Welche Reaktion wäre denn angemessen gewesen, einige Monate nach dem wesentlich privateren Vorfall, der John Galliano den Ruf einbrachte, mit Hitler und den Nazis zu sympathisieren, obwohl auch er ziemlich betrunken wirkend nur blöde und unappetitliche Sprüche – der reinen Provokation wegen – von sich geben wollte.

Schade um den Film Melancholia, der wohl als gut gelungen gewertet werden kann, wenn das stimmt, was ich bisher darüber gelesen habe.
Aber genau hier muss leider ein deutlicher Kontrapunkt gesetzt werden, wenn überflüssige Lobeshymnen auf das irre Personal von Hitler gesungen werden und Verständnisbekundungen für die einsamen letzten Stunden des Führers in seinem Bunker auf einer Pressekonferenz des Festivals in Cannes erfolgen…. um, und das ist das wirklich Kranke dran, das heutige Israel auf seine Siedlungspolitik und Verstöße gegen die Vereinbarungen in der Roadmap – mit den ungeeignetsten Mitteln, die es gibt – hinzuweisen… Mein Fazit: Wenn man vielleicht doch eher unpolitisch ist, lieber Lars von Trier, und einem der Durchblick und das Wissen über Zusammenhänge schlichtweg fehlt, dann ist es manchmal besser, zu schweigen. Das „How do I get out of this sentence?“ … und alle Erklärungen, Entschuldigungen und Ausflüchte retten die Vollkatastrophe des begabten Herrn von Trier bestimmt nicht mehr.
Aber willkommen im Club der begabten Männer, die manchmal besser ihre Klappe halten sollten….

  • Daisydora
    20. Mai 2011 at 11:07

    Fehlerkorrektur:
    Der Film ist noch im Wettbewerb…sorry…

  • Rene Schaller
    20. Mai 2011 at 11:29

    Danke Daisy!

    Ich stimme dir in vielem zu, aber nicht darin das Kirsten Dunst nicht mitbekommt was geht. Man sieht ihr an wie sie sich schlagartig unwohl fühlt und sie eigentlich eher wohl wegrennen möchte.
    Es ist aber zu verurteilen, dass diesem verwirrten Mann keiner ins Wort fällt.

    Der Vergleich mit Galliano kam mir auch gleich in den Sinn, und der war ‚wenigstens‘ noch betrunken und nicht von einer Schar Presseleute umringt.

  • Horst
    20. Mai 2011 at 11:37

    lars von trier hat in meinen augen nicht alle tassen im schrank und da ist es mir auch ziemlich egal, wie er irgendwas gemeint hat. die reaktion von cannes ist konsequent.

    @daisy habe die entsprechende passage geändert. sorry

  • Daisydora
    20. Mai 2011 at 13:09

    @René

    Danke….
    In den Ausschnitten, die ich im französischen Fernsehen gesehen habe, kam das mit Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg und Kollegen leider gar nicht gut rüber… in so einem Moment denkt man doch nicht lange über die laufende PR für den Film nach, da redet man dem Mann einfach ins Wort, um ihn zu stoppen und vor sich selbst zu schützen …..

    Ich finde diesen Vorfall auch schlimmer als den mit John Galliano, weil ich weiß, dass der kein Antisemit ist und eben zumindest viel zu betrunken war, um diese unappetitliche Szene zu vermeiden … aber dulden kann man sowas nicht und von Hollywoodstars erwarte ich Rückgrat im Angesicht des Wahnsinns … Das nennt man dann auch Zivilcourage und die sollten engagierte Künstler immer an den Tag legen …….

    @Horst

    Dankeschön, war ja mein Fehler …. 🙂

    Ich hoffe, das wird kein Trend…denn Quentin Tarantino hat ja auch schon mal von Albert Speer und Leni Riefenstahl geschwärmt.. ..

  • Planquadrat
    20. Mai 2011 at 13:13

    Yeah! Galliano kam mir auch in den Kopf als ich diese Scheisse gehört habe. Passt aber alles zusammen: Lars hat doch seine Karriere durch Cannes erst richtg starten können jetzt macht er sie auch in Cannes kaputt.

  • Epi
    20. Mai 2011 at 13:35

    Man müsste nun, auch in Bezug auf Speer und Riefenstahl, (wieder einmal) die Diskussion aufflammen lassen, ob und inwieweit das Werk eines „Künstlers“ von seinen Ansichten gelöst betrachtet werden kann.

    Quasi im Sinne von:
    Sollte das Wissen um Speers Machenschaften die Betrachtung der wie auch immer gearteten Qualität seiner architektonischen Entwürfe beeinflussen? Sollte Riefenstahls Status als „des Führers Haus- und Hofregisseurin“ ein Licht – oder einen Schatten – auf ihr filmemacherisches Können werfen? Sollten Gallianos und von Triers Aussagen dazu führen, dass man ihre Designs bzw. Filme nicht mehr ohne entsprechende Gedanken betrachten kann?

    Im Bereich der Musik wird immer wieder gesagt, dass es nicht möglich sei – und auch nicht möglich sein dürfe – das Werk von der Person des Künstlers zu trennen, und das besonders dann, wenn der Künstler politisch/ethisch als verwerflich angesehene Aussagen macht, da das Werk immer „die Botschaft“ vermittelt, quasi latent auch dann, wenn es augenscheinlich gar nicht der Fall ist.

    Ich denke, dass es hier ganz klar zu differenzieren gilt: Manche Entwürfe Speers finde ich grandios (im wahrsten Sinne des Wortes), die Neuerungen Riefenstahls im Filmbereich sind kaum von der Hand zu weisen, Gallianos Designs sind noch immer als wegweisend anzusehen und auch so mancher Film von Triers ist schlicht extrem gut gelungen – und das alles behält seinen je spezifischen Wahrheitsgehalt unabhängig davon, was der Urheber jenseits seiner Urheberschaft sonst noch so getan hat.

    Man kann das Werk eines Künstlers durchaus schätzen – und die Person selbst dabei völlig verabscheuenswert finden.

    Soviel nur zu dem Hinweis auf Tarantinos „Schwärmereien“. In meinen Augen ist das nicht mit von Triers billigem Gelaber über „seine deutschen Wurzeln“ zu vergleichen.

    Im Übrigen hätte auch ich es sehr gerne gesehen, dass wenigstens EINER der anwesenden Podiumsgäste den Mund aufmacht und von Trier, gelinde gesagt, in seine Schranken weist. Das wären sie sich schuldig gewesen, wage ich zu behaupten…

  • Trac
    20. Mai 2011 at 13:44

    Verstehe die Aufregung nicht. Er hat sich entschuldigt. Jeder macht Fehler (ihr natürlich nie 😉

  • Epi
    20. Mai 2011 at 13:53

    @Trac: Wäre die Aufregung nicht so groß, wäre das kein „Fehler“ gewesen und er hätte sich nicht zu entschuldigen brauchen – und es sicherlich auch gar nicht getan. 😛

    Er darf ja meinethalben gerne mit dem armen, halb (oder vielleicht auch ganz…) irren Führer im seinem Bunker mitfühlen; er darf deutsche Ahnen haben und auch Kritik an Israel üben. Nur hätte er die ganze Chose vielleicht anders formulieren sollen…

  • Daisydora
    20. Mai 2011 at 14:16

    @Trac

    Ich glaube auch nicht, dass von Trier, der elf Jahre nach Kriegsende zur Welt kam, alles so gemeint hat, wie er es gesagt hatte … aber so einfach ist das mit dem Entschuldigen auch nicht, weil jeder derartige Eklat der eigentlichen Sache der Herbeiführung bzw. Unterstützumng des Nahostfriedens schadet … Und ich mache jeden Tag mehrere Fehler, aber nicht den, solche krausen Gedanken zu haben, weil mir langweilig ist oder ich gerade geltungssüchtig bin… danke für deinen Kommentar.

    @Epi

    Vielen Dank für deinen Beitrag.
    Für mich ist die Sache ganz klar: Es gab zu Zeiten Albert Speers und Leni Riefenstahls Künstler, die ohne Zuspruch zu einer völlig falschen Ideologie eines Irren und seines ebenso irren Personals – nur mit ihren Fähigkeiten zu überzeugen wussten … und wir würden aus heutiger Sicht nichts wirklich vermissen, das die beiden in die Welt gebracht haben. Falsche Ideologien sind und bleiben falsch und das konnte man auch schon auf der Höhe der Zeit merken, wenn man wie meine Oma Zeitung gelesen hat …

    Die Grenze bei Künstlern ziehe ich, den Wagnerianern zuliebe, bei Wagner… den ich persönlich auch nicht vermissen würde ….

  • Trac
    20. Mai 2011 at 14:35

    @daisydora Er meinte es ganz sicher nicht so und vielleicht war er einfach nervös wie anderen auch und wusste nicht was er da sagt!

  • Epi
    20. Mai 2011 at 14:37

    @Daisydora: Was Speer anbelangt stimmt es natürlich, was du schriebst (seine neoklassizistischen Entwürfe sind alles andere als revolutionär) – allerdings muss ich dir in Bezug auf Leni Riefenstahl durchaus widersprechen: Ich glaube schon, dass die Filmbranche bis heute von ihren Neuerungen zum Beispiel in den Bereichen der Schnitttechnik und der Kameraperspektiven profitiert, und die von ihr gezeigten Ästhetikwerte werden noch immer erfolgreich aufgegriffen, ob man es nun will oder nicht. Wir würden also in der Tat vermissen, was zumindest die eine der beiden in die Welt gebracht hat. 😉
    (Das soll freilich nicht heißen, dass nicht früher oder später auch ein anderer Regisseur auf die gleichen Ideen hätte kommen können, aber da wir das nicht sagen können wäre eine derartige Betrachtung recht müßig.)

  • Epi
    20. Mai 2011 at 14:41

    @Daisydora: Oh, dies noch: Ohne Wagner, der die Leitmotiftechnik fast schon perfektioniert hat, klängen ziemlich viele moderne Filmscores weitaus weniger interessant (ich möchte nur an Howard Shores Musik zu den „Lord-of-the-Rings“-Filme erinnern). Allein schon deshalb würde ICH ihn schon vermissen! 😀

  • Rene Schaller
    20. Mai 2011 at 15:21

    Man kann einen Lars von Trier nicht mit Riefenstahl, Speer oder gar Wagner vergleichen.

    Riefenstahl und Speer waren voll in das System involviert und die Nutznießer. Sie glaubten entweder an einen Erfolg Hitlers oder nutzten die Gegebenheiten egoistisch für sich aus, gleichzeitig verschlossen sie die Augen vor dem Regime und rechtfertigten später ihr Handeln mit Naivität. Von Trier und wir alle sind aufgeklärt und haben vor allem durch alle Arten von Medien immer die Bilder des Leids vor Augen. Es ist also eigentlich unmöglich etwas derartiges zu äussern oder derartige Vergleiche zu ziehen, wenn man nicht entweder betrunken ist oder anderweitig neben sich steht. Oder aber tatsächlich glaubt was man sagt. Die Rechtfertigungen von Triers sind doch nur halbherzige Versuche das Image seiner Person und all seiner Werke wieder ein bisschen gerade zu rücken.

    Wagners Hass auf Juden wird mit seinen eigenen Komplexen erklärt, und er wollte seinen eigenen nicht von Natur aus gegebenen Stand kompensieren. Mittlerweile kann man aber die Genialität seiner Musik über seine Ideologie stellen, sollte diese aber nicht bei Musikliebe ausser Acht lassen.

  • Epi
    20. Mai 2011 at 15:44

    @Rene Schaller: Es geht gar nicht um einen direkten Vergleich; ich spielte lediglich darauf an, dass Daisydora Tarantino in dem Kontext von von Triers Äußerungen erwähnte – und dass man eben die Aussagen des Einen nicht mit jenen des Anderen vergleichen kann. Und erst von jenem Punkt aus kam ich zu der oftmaligen Diskrepanz zwischen Werkbetrachtung und Wissen um die Person des Uhrhebers.

  • Klaer
    20. Mai 2011 at 16:54

    Galliano in schutz zu nehmen weil er wenigstens alk getrunken hat find ich etwas schräg. und wie man zu der behauptung- vorallem nach diesen äusserungen-,er sei kein antisemit kommt, kann ich nicht wirklich nachvollziehen (selbst wenn du ihm kennst)! aber es kristallisiert sich allmählich ein muster heraus: öffentsichlich ist das einzige, mit dem man heut zu tage die massen schocken kann, solche äußerungen traurig aber wahr! was früher dem lars seine pornmäßigen darstellungen waren, sind es heute solche aussagen ! Ich lehn mich psychologisch aus dem fenster: ich vermute, exentriker sehen es als maximum an freiheit und luxus an, sich eben über die letze bastino der von der gesellschaft konsenshaften als political correctnis empfundenen meinung hinweg zusetzen zu können! und zu genial gesellt sich leider nicht allzuselten größenwahn ! Es gilt aber auch neue arten des protestes zu finden, um diesen untragbaren entwicklungen einhalt zu gebieten! Manchmal hat man das gefühl je mehr protest es auslöst um so dienlicher ! Leider auch traurig zumal ich hier keine neues patentrezept nennen kann

  • Daisydora
    21. Mai 2011 at 10:13

    @Trac

    Ganz sicher hat er etwas anderes mit seiner Provokation auslösen wollen, zumindest hoffe ich das inständig, aber zu diesem Mittel darf man trotzdem nie greifen.

    Gerade heute, in Zeiten des politischen Aufbruchs in so vielen Ländern mit auch religiös begründeten Konflikten, beziehungsweise im Angesicht der Anstrengungen Obamas, den Nahostfriedensrozess wieder in Gang zu bringen, muss man verantwortlich agieren, als so exponierte Persönlichkeit.

    @Epi

    Obwohl ich nicht über ein ausreichend großes Fotohistorisches Wissen verfüge, um mir ein letztgültiges Urteil über Leni Riefenstahls Arbeiten bilden zu können, halte ich die Verherrlichung, die diese grässliche Frau über weite Strecken erfährt, ehrlich gesagt für Legendenbildung. Für mich heiligt der Zweck nie die Mittel und solche Leute sind verabscheuungswürdig, ganz egal, ob ihnen auch mal was Gutes gelungen ist. Immerhin haben sie ein Regime verherrlicht und unterstützt, das vielen anderen Künstlern, unter denen bessere als Leni Riefenstahl waren, das Leben und bzw. oder die Existenz genommen haben.

    Was nun Wagner anbelangt: Sei’s drum, er ist wichtig, aber es gab so viele bessere Komponisten, dass mir ohne Wagner rein gar nichts fehlen würde….

    @René

    Richtig. In der Tat kann man die Verfehlungen der Genannten nicht vergleichen. Lars von Trier leidet darunter, dass er etwas politisches auf der Höhe der Zeit nicht einsortiert bekommt. Ihm geht es, davon bin ich überzeugt, eigentlich um Teile der politischen Kräfte des heutigen Israel. Aber umso falscher war es, diesen kontraproduktiven Stuss zu verzapfen. Für einen Nazi halte ich ihn nicht. Quentin Tarantino ist auch keiner, aber leider versteigen sich Künstler ganz gerne dabei, wenn sie das Werk eines Akteurs des Dritten Reichs von seinen Ideologien und Handlungen trennen wollen….

    @Klaer

    Ich nehme Galliano nicht in Schutz. Fand und finde sein Verhalten absolut nicht hinnehmbar. Aber ich weiß, dass er weder Antisemit noch Rassist ist. Ich denke ähnlich wie du, dass diese Vorfälle mehr oder weniger gezielte Provokationen oder dummes Geschwätz sind… Es geht um Haltungsfragen bezogen auf Israel und es geht auch darum, dass es Menschen gibt, die wenig Verständnis dafür haben, dass Religion heute wieder zunehmend ins Zentrum gesellschaftlicher und politischer Fragen unserer Zeit gerückt ist.

    Und ganz klar muss man seine Ansichten zu politischen, gesellschaftlichen und religiösen Fragen heute auch formulieren können, ohne den ohnehin nutzlosen und ekelhaften Rückgriff auf das Dritte Reich mit all seinen irren Akteuren… aber selbst ein nie zu erreichender Idealzustand würde auch nicht dazu führen, dass die Lager mit ihren verschiedenen Interessenlagen nicht reflexhaft reagieren und unsachlich argumentieren.

    Wenn Obama mit Netanjahu über die Roadmap bzw., die Grenzen von 1967 Klartext spricht, dann verteidigt dieser die Interessen Israels auch mit der Keule des Holocaust. Die neuen Formen des Protests werden durch die jungen Leute und deren gemäßigtere Ansichten und deren Wunsch, endlich Frieden zu schließen, ganz sicher gefunden werden.

  • Daisydora
    21. Mai 2011 at 10:25

    @Planquadrat

    Sorry, dich hatte ich in dem Gewusel hier vergessen: Ja, jeder kann seine Karriere nach eigenem Gutdünken fördern oder beschädigen.

    Die Finanzierung seiner neuen Filme wird damit sicher schwieriger. Ich finde, er sollte eine schriftliche Stellungnahme dazu verfassen, aus der klar hevorgeht, was er wirklich gemeint hattte und, dass er sich hoffentlich von allen Akteuren des Dritten Reichs distanziert.

  • Klaer
    21. Mai 2011 at 15:51

    @ daisydora ich empfinde es als sehr höflich und wertschätzend von dir dass du dir immer die zeit nimmst auf kommentare zu antworten! So macht bloggen spaß und bringt qualität 😀 ich denke ähnlich wie du auch israel sollte sich nicht der holocaust vergleichs bedienen um politische ziele zu verfolgen , um jede weden kritiker moralisch mundtot zu machen ! Und leider wird in den medien viel zu wenig über die gemäßigten israelis berichtet , die noch jahrzehnte langem terror einfach frieden wollen ! Vielleicht wär das mal ein schritt in die richtige richtung der protestes den fokus auf positive dinge lenken anstatt auf entgleisungen zu reagieren die so viel aufsehen erregungü und beachtung nicht verdienen! Aber dazu gehört eine gewisse moralische verantwortung der medien sowie rücksichtnahme und voraussicht auf die konsequenzen! Zb in meinem empfinden manifestiert sich unsere pressefreiheit nicht in der veröffentlichung der Mohamed karrikaturen aus respekt und in weiser voraussicht -ob der protestes- hätte man darauf verzichten kommen genauso wie das ganze thematik und die tötung bin ladens ! Man muss medial nicht immer auf provokation setzten ! Womit ich den bogen zumausgangsthema grad noch gespannt habe 😉

  • Daisydora
    21. Mai 2011 at 18:28

    @Klaer

    Dankeschön, sehr nett von dir… 🙂
    Das ist die reine Selbstverständlichkeit, sich mit den Lesern auch über Kommentare und die Inhalte von Berichten zu unterhalten, andernfalls würde man die Leser von Blogberichten ja als Projektionsflächen für Eitelkeiten benutzen und das würde uns a keinen Spass machen und geht b früher oder später immer nach hinten los…

    Auf guten Blogs gibt es trotz des chronischen Zeitmangels wegen der eigentlichen Berufe der Schreiber immer eine Kommunikation … siehe Modepilot und andere Kollegen, die es damit genauso halten…

    Leider ist es in der Tat so, dass im Rest der Welt wenig bekannt ist, wie viele Isralelis unzufrieden mit dem unhaltbaren Kurs der üblichen Verdächtigen unter deren olitikern sind …. Ich habe einige tolle Dokumenattionen gesehen und Artikel gelesen und dort Dinge erfahren, die mich hoffen lassen, dass es nach mehr als 55 Jahren doch noch zum Nahostfrieden kommt. Aber der Weg dahin ist noch sehr weit, wenn man die Berichte des gerade erst stattgefundenen Gespräches zwischen Obama und Netanjahu sieht. Je maßvoller, verantwortungsvoller und sorgfältiger recherchiert die Medien über Vorfälle und Fortschritte berichten, desto eher werden Hinz und Kunz rund um den Erdball mal richtige Schlüsse ziehen und den Erkenntnissen hoffentlich auch gute Taten folgen lassen.

    Aber wir müssten mit gutem Beispiel vorangehen und für andere Glaubenskulturen erlebbar und nachvollziehbar machen, weshalb es so wichtig ist, den Staat von der Kirche zu trennen und Religion als reine Privatsache bzw. Nebensache zu handhaben.

    Ich fand Amerikas Umgang mit Informationen und Bildern zur Tötung Bin Ladens zwar grenzwertig aber wegen der strikten Haltung Obamas, niemand mehr demütigen zu wollen, als unbedingt nötig, am Ende doch halbwegs OK. Und die Rede an die Arabische Welt passt dazu und das nehme ich ihm auch ab….

    Wenn überhaupt, dann bekommt die Welt die Kurve nur mit solchen Leuten….

    🙂