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Adieu Beatrix!

Amsterdam ist feierlich heraus geputzt.
Hätte es meine Arbeit erlaubt, dann wäre das die zur Zeit beste Gelegenheit, die fröhlichsten Farben aus meinem Kleiderschrank zu entnehmen und nach Amsterdam zu reisen. Dort könnte ich heute Königin Beatrix mit Oranje-Fähnchen zujubeln und nach ihren 33 „Dienstjahren“ würdig verabschieden.
Und auch als bekennende Nicht-Royalistin würde es mir nicht schwer fallen, dem neuen König der Niederlande, nun nicht mehr Prinz sondern König Willem-Alexander und Maxima von den Niederlanden, die ohnehin unter allen Prinzessinnen meine Favoritin ist, nach der Krönungs-Zeremonie in der Nieuwe Kerk entgegen zu lächeln und freundlich zu zuwinken.

Mehr noch als die königliche Folklore, die, zumindest dann, wenn es so gut wie hier läuft, eine der besten Image- und Fremdenverkehrs-Kampagnen für Nationen darstellt, ziehen mich das nach dem langen Umbau am 13 April wieder eröffnete Rijksmuseum, der 40. Geburtstag des Van Gogh Museums (tolle Ausstellung Van Gogh bei der Arbeit), der am 01. Mai gefeiert wird und vielleicht auch Ballett von Netherlands Dans magnetisch zu den „Nachbarn“.

375 Millionen Euro (insges. 500 Mio. für Kultur) hat sich das relativ kleine Holland den „Spaß“ kosten lassen, sein Rijksmuseum, in dem es von Rembrandts und anderen Meisterwerken Holländischer Künstler nur so wimmelt – rund um die „Nachtwache“, die alle Kunstwelt sehnlichst wieder sehen will, ins 21 Jahrhundert zu holen.
Zehn Jahre hat man sich dafür Zeit genommen, um den „Louvre“ der Holländer neu zu organisieren, zu restaurieren und mit einem architektonisch spannenden Entrée – auf der Höhe der Zeit – aufzuwerten. Der Umbau und die Erweiterung wurden von den Architekten der Gruppe Cruz y Ortiz in Zusammenarbeit mit Jean-Michel Wilmotte und Van Hoogvest entworfen und umgesetzt.
Seht selbst.

Dazu sagen die Architekten von Cruz y Ortiz: „Eine Renovierung soll wirken, als wäre sie immer schon da gewesen. Um dies zu erreichen, verwenden wir Handwerkstechniken, die sich als zeitlos erwiesen haben.“

Glückliches Holland, das begriffen hat, wie wichtig Kultur gerade in unseren unsicheren Zeiten ist. Dafür sollte immer noch etwas Geld im Topf sein!

Krone und Zepter gehen also heute an Willem-Alexander, der vermutlich einen der fröhlichsten Könige der Weltgeschichte abgeben wird. Vielleicht weiß ja einer unserer Leser Genaueres, ich bin bei Königs und deren Gemütsverfassung nicht gerade gut im Bilde. Jedenfalls regiert er mit einer tollen Frau an seiner Seite, deren modischer Geschmack nun wahrscheinlich noch neugieriger beäugt und häufiger kommentiert werden wird.

Was tragen Royals heute? Nun ja, das was sie immer getragen haben: Haute Couture vom jeweiligen Haus- und Leibschneider. Immer aus tollen Materialien in lebensbejahenden Farben. Und natürlich Hüte! Wer weiß, wie es um die besten Hutmacher der Welt ohne Royals, deren Hochzeiten und Feste bestellt wäre. Aber man muss die Hoheiten schon für ihre Verdienste gegen das Aussterben bestimmter Pastelltöne, der Dauer-Homage an Bright Colors, dem Hoch auf kostbare Jacquards, märchenhaft schöne Broches und schwere Piqués lieben!

Nur noch die Haute Couture und königliche Hoheiten und deren Gefolge schwelgen geradezu lustvoll darin. Wie unter den Referenzen bei Jakob Schlaepfer zu bestaunen. Die jüngeren unter den Prinzessinnen greifen aber auch gerne bei der gehobenen Prêt à porter zu. Dünn genug sind sie ja.

Was habe ich dem modisch gesehen entgegen zu halten, wenn ich dann zu ruhigeren Zeiten nach Amsterdam und Den Haag reise und dem Land auch farblich Referenz erweisen will? Der Kleiderschrank gibt nur Dunkles her. Ich brauche also etwas Passendes und kaufe – zumindest virtuell – das ein, was dem letzten Königinnentag und der Krönung von Willem-Alexander würdig gewesen wäre.

Und da ich mich ohnehin schon öfter gefragt habe, zu welchem Anlass ich eines der „Op-Art-Ensembles“ in Zitrone und Weiß aus der aktuellen Kollektion von Louis Vuitton tragen würde, habe ich mich soeben dazu entschieden, zuzugreifen. Und zwar bei dem langen Kleid auf dem ersten Bild rechts und dann nochmals im Detail zu sehen. Das mag ich aus dieser Kollektion am liebsten (für mich). Die dazu passende Handtasche sollte es für so einen Anlass und zu dem Kleid schon sein, oder? Bitte sehr, hier ist sie! Nicht gerade riesengroß, aber umso schöner. Bei dem hellgelben Mantel war ich mir nicht ganz so sicher Ich bin nun mal Fan von Zitronengelb, aber der Vollständigkeit halber und weil manche unter uns ja ohnehin lieber sanftere Gelbtöne mögen, ist er hier auch im Bild.

Für kräftige Farben und viel Orange, wie sich das am Königinnentag gehört, sorgen einige meiner Kleider der Auswahl und der Mantel von Victoria Beckham. Der Reihe nach nur kurz benannt (für mehr reicht die Zeit leider nicht mehr): Pleated Mid Length Dress von Stella McCartney, Color Block Dress, Helmut Lang, Flared Dress, Victoria Beckham, Two Tone Dress, Chloe, Sweety Fluid Dress, Acne, Belmont One Shoulder Dress, Roland Mouret, Print Drape Dress, Vionnet, Jersey Dress, Miu Miu.

Die beiden Mäntel sind ebenso hübsch wie kostbar! Der linke ist von Victoria Beckham (Double Crepe Wool Silk Coat) und der rechte von Dries Van Noten (Ricci Silk Chiffon and Beaded Embellished Coat). Der sieht schon schwer nach Royaler Einladung aus, oder?

Ganz ohne Tipp komme ich auch hier nicht aus: Zu den Kleidern würde ich keine Nylons in Hautfarbe oder so was tragen, sondern die ganz superfeinen Fishnets in Hautfarbe von Agent Provocateur oder einer anderen Marke, die ihr mögt. Hauptsache, die Netzstruktur ist so fein, dass sie kaum noch zu sehen ist. Das nimmt den Kleidern das allzu klassische oder auch biedere.
Nun fehlen nur noch die Handtaschen. Orange oder weniger Orange, ganz wie ihr wollt. Ich habe größere oder zumindest solche rausgesucht, in die auf Reisen auch was rein passt, ohne, dass die Eleganz leidet. Der Reihe nach seht ihr die wunderschöne Granville von Dior in Puderrosa mit Silber, die knallorangefarbene Fighter Leather Tote von Reed Krakoff, einer Taschen-Trendmarke, von der auch alle weiteren Taschen hier stammen.

Was sagt ihr dazu?

Gerade weil ich solche Farben und diesen Stil normalerweise nicht trage, spiele ich mit der Idee, nach Jahrzehnten 😉 mal wieder etwas Farbe zu wagen. Wenn nicht zu diesem Anlass, wann dann?

Wie auch immer, lasst mich bitte wissen, ob etwas für euch dabei ist und wie ihr Königin Beatrix Abschied und Willem-Alexanders Krönung erlebt habt. Adieu Beatrix! noch mal von hier und ein Hoch dem neuen König und unseren netten Nachbarn! Ich bin sehr neugierig auf die Museen und das neue Ballett und mache mich dann sicher bald mal auf die Reise nach Amsterdam und Den Haag ….

  • Siegmar
    30. April 2013 at 12:16

    schöner Artikel und ich werde sicherlich bald mal nach Amsterdam fahren und mir den Prachtbau des Rijksmuseum ansehen, in einem fast orangefarbenen Outfit von Helmut Lang. Vorher möchte ich aber noch nach München, da gibt es jetzt ja 2 neue Gebäude zu bestaunen “ Maison LV “ und die grandiose Umgestaltung und Erweiterung des „Lenbachhaus “ von Norman Forster, dazu was blau-weißes von Vuitton

  • Daisydora
    30. April 2013 at 15:03

    @Siegmar

    Dankeschön 🙂 gute Idee … an Orange von Helmut Lang kann ich mich noch erinnern (das gab es schöne Anzüge und auch mal einen Mantel, glaube ich) und, dass das Lenbachhaus umgestaltet wurde, ist vollkommen an mir vorbeigegangen. Muss gleich mal gucken, was da jetzt drinne ist. Das RestauranT? Es wird Zeit, mal wieder hin zu reisen. So wie Du. Das Blau-Weiße von Vuitton ist dann aber wahrscheinlich nicht Bayerischerhimmelblau und Weiß, sondern dunkler …..