Screenshot Charles Schumann Sueddeutsche.de, Foto Stephan Rumpf
„The problem with the world is that the intelligent people are full of doubt, while the stupid people are full of confidence.“*
Es geht um ein Lebensgefühl und um Orte, an denen dieses besonders gut ausgelebt werden kann. Um Bars, das sind jene Art Clubs, in denen man die Zeit und alles da draußen vollkommen vergessen kann, während man schluckweise an seinem Drink nippt, ein eiskaltes Bier die trockene Kehle hinunter zischen lässt und mit Freunden ganz unaufgeregt über dies und das redet … manchmal auch philosophiert.
Lolinda, San Francisco
Obwohl ich einer der schlechtesten Alkohol-Konsumenten der Welt bin (das nicht aus Überzeugung), liebe ich diese Lokale – lasse es mir nicht nehmen, in jeder neuen Stadt sofort nach diesen Enklaven zu suchen … weil mir vorkommt, dass dort weniger dummes Zeugs geredet wird, als anderswo oder aber gleich das albernste Zeugs der Welt …. Was ich aber – wie immer – nicht wissenschaftlich erhärten kann.
Artesian at Langham Hotel, London
Meine liebsten Bars sind die, in denen sich Männer mit ihren Kumpels ganz besonders zuhause fühlen. Das macht, auch wenn ihr das jetzt zurecht für ziemlich chauvinistisch halten könntet, einen Riesenunterschied, wie hoch die Dichte oder Dürre an Frauen oder gar GoldfasanenjägerInnen in der Bar ist. Frauen werden eben seltener Philosophen, zumindest das könnte ich beweisen. Und in Bars ist der Herzschlag ein ruhigerer, als in anderen Clubs mit lauter Musik und so weiter. Man muss oder sollte sich dort auch nur dann wenn es wirklich nicht anders geht, ausnahmsweise betrinken, das ist klar. Wir verharmlosen hier nichts rund um den Alkohol. Und eigentlich geht es ohnehin um die Bars, ein paar besonders schöne, die ich denen empfehle, die sie noch nicht kennen.
Shady Pines Saloon, Sydney
Weil wir alle in meinem Gastland Deutschland zuhause sind, geht es nicht ohne ihn und seine legendäre Bar, das Schumann’s in München. Charles Schumann ist das Gesicht der Branche. Ein Mann, der weiß, was gute Bars und noch bessere Drinks ausmacht. Und wer sich da wie am ehesten wohl fühlt. Auch wenn München nicht gerade der Ort ist, an dem man in Bars seine Zeit in Abwesenheit der Bussibussi-Gesellschaft ruhig an sich vorüberziehen und unaufgeregt verstreichen lassen kann. Wenn ich eine Bar in München hätte, würde ich die vielleicht als Club führen. Ihr wisst schon, warum.
Ob man nun Cocktails trinkt, einen trockenen Martini, ein zwei Bier oder gleich mehrere Gläser Fassbrause Zitrone, bleibt dem persönlichen Geschmack und der aktuellen Verfassung überlassen. Auf jeden Fall wirkt ein Barbesuch mit den richtigen, überhaupt nicht nervigen Begleitern wesentlich besser auf Geist und Seele, als Joga, Pilates oder stundenlang mit dem Smartphone und dem iPad rumpusseln … einfach mal (wieder) machen!
Überall dort lässt es sich schön abhängen und die Zeit vergehen lassen …
Schumann’s, Am Hofgarten, Odeonsplatz 6 + 7, München, PDT (Please Don’t Tell), 113 St. Marks Place, New York, Pegu Club, 77 West Houston Street, New York, Dutch Kills, 27-24 Jackson Avenue, New York, Death + Company, 433 East 6th Street, New York, Employees Only, 650m Hudson Street, New York, Smuggler’s Cove, 650 Gough Street, San Francisco, Wilson & Wilson, 505 Jones Street, San Francisco, Lolinda, 2518 Mission Street, San Francisco, 15 Romolo, 15 Romolo Place, San Francisco, Rickhouse, 246 Kearny Street, San Francisco, Barfly’s, Esterhazygasse 33, Wien, Loos American Bar, Kärntnerdurchgang 10, Wien, Onyxbar, Stephansplatz 12, Wien, Bar Dondolo, Hotel Danieli, Riva degli Schiavoni 4196, Venedig, Al Volto, Calle Cavalli 4081, San Marco, Venedig, Café Blue, Dorsoduro, Venedig, Candelaria, 52 rue de Saintonge, Paris, La Bar du Plaza Athénée, 25 Avenue Montaigne, Paris, Hemingway Bar, Karoliny Svetle 26, Prag, Stagger Lee, Nollendorfstrasse 27, Berlin, Lebensstern, Kurfürstenstrasse 51, Berlin, Le Lion, Rathausstrasse 3, Hamburg … da muss es doch noch welche geben, bei Horst um die Ecke, oder?
Ein Horstsonian weiß das, aber trotzdem * Charles Bukowski
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