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Deutscher Webvideopreis 2012

Wie ist es um die Unabhängigkeit von Journalisten und Redakteuren beim Fernsehen bestellt? Darüber kann man nur mutmaßen, wenn nicht gerade ein Kollege das Schweigen bricht und über versuchte Einflussnahmen durch Politiker, Lobbyisten und selbst Prominente berichtet wie jüngst bei … ach ja, ihr wisst schon. Dass es aber bei TV-Sendern den guten alten Proporz noch gibt und Posten aus strategischen Gründen politisch besetzt werden, das hatte ich eher mit den Achtzigern verbunden.

Für mich ist das ein schönes Beispiel dafür, wie gut das funktionieren kann, wenn man sich zusammentut und Missstände in der richtigen Form aufzeigt und sich dabei der Unterstützung der unendlich großen Öffentlichkeit im Web bedient, die das Gemauschel ja auch satt hat. Die Aktion war erfolgreich. Um Schaden vom Haus abzuwenden, hat der ORF Chef die Zusagen gemacht, die erwünscht waren. Ganz zerknirscht ließ er die Mitarbeiter wissen, dass der Protest von mehr als 1300 Journalistinnen und Journalisten ernst zu nehmen sei. Und weil solche Leute einfach alles gut verkaufen können, selbst eine Niederlage, fügte er hinzu: Die Diskussion innerhalb des Unternehmens hätte Stärke, Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit der journalistischen Mitarbeiter des Senders gezeigt.

Webvideos sind eine feine Sache. Auch wenn viele davon nur nette, alberne, skurrile, lustige, überflüssige, fantasievolle, seltsame, schräge und manchmal auch interessante Fundstücke im Netzt sind. Hier könnt ihr alle von der Jury für den Deutschen Webvideopreis nominierten Filme angucken und noch bis zum 29. März für euren Lieblingsfilm voten.
Die Preisverleihung findet dann am 31. März in Düsseldorf statt.