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Ratatouille

Stil

Peter’s Cuttings – Ratatouilles Töpfe

Ich bin ja ein ziemlicher Genießer, aber trotzdem geht mir jeglicher Sinn fürs Kochen ab. Irgendwie bekomm ich nie das Timing hin und ich glaube, es ist eher eine Zumutung für andere, von mir zubereitete Speisen zu verputzen.
Allerdings hab ich ein starkes Faible für schönes Kochgerät und einer meiner Lieblingsfilme, den ich immer wieder sehen kann, ist Ratatouille. Die kleine Ratte Remy, die in einem Bilderbuch-Paris, in einer der schönsten und phantasievollsten Küchen, die ich je gesehen habe, die wunderbarsten Speisen zubereitet.
Und wo kaufte Ratatouille sein Töpfe, Kochlöffel und Pfannenschaber? Wo haben die Leute von Pixar alles recherchiert, um haargenau die Formen und die ganzen Sachen in ihrer genialen Animation darstellen zu können?? Genau: Bei Dehillerin in der rue Coquilliere im Marais-Viertel von Paris.

Aber Dehillerin ist kein Laden im eigentlichen Sinne, sondern ein „Entrepot“, also übersetzt, ein Lager für Köche und die berühmtesten Küchenchefs Frankreichs, die sich hier täglich die Klinke in die Hand geben. Dabei wird größter Wert auf die Großhandels-Atmosphäre gelegt. Die Verkäufer sind alle in graue Kittel gekleidet und wählt man etwas aus dem endlosen, zunächst an ein Durcheinander erinnernden Sortiment aus, so wird auf einer Art Liste die Artikelnummer notiert und das Teil herbei getragen.
Im Untergeschoss befinden sich Wannen, Töpfe und Siebe von winzig klein bis zu einer Größe, in der zwei Köche gleichzeitig Platz nehmen könnten. Natürlich fehlen urtypische französische Küchengeräte nicht, wie eine Entenleber-Presse oder auch Tüllen für den Spritzbeutel, um den berühmten Paris-Brest-Kuchen herzustellen.
Im Erdgeschoss tritt man vor eine riesengroße Wand mit hunderten Löchern, an deren winzigen Haken alle Größen von Kupfertöpfen, Pfannen und Casseroles hängen. Backförmchen in Eiffelturm- oder Fischform runden das Sortiment ab. Da es Dehillerin aber schon seit dem neunzehnten Jahrhundert gibt, sind viele Töpfe auch gar nicht mehr erhältlich und so ist das Ganze auch wie ein Museum der Kochgeschichte.
Ob Joel Robuchon oder Bernard Pacaud, die Köche, die nach den Sternen greifen, lieben diesen Laden genauso wie Ratatouille. Auch wenn man niemals große Braten macht oder auf Schlachtplatten steht, erliegt man dem unweigerlichen Charme der großen Kisten mit unzähligen Spickeln, Wurst-Fleisch- und Käsegabeln, die bunt durcheinander gewürfelt in großen Schüben lagern und mit ihren verheißungsvollen, aufgestempelten Dehillerin-Logos sofort in die heimische Küchenschublade wandern wollen.

Ein Besuch bei Dehillerin ist ein Fest für jeden Genießer und wenn man einmal da gewesen ist, will man immer wieder hin. Seit vielen Jahren hab ich peu à peu meine gesamte Küchenausstattung dort zusammen gekauft; und ohne meine nicht vorhandenen Kochkünste hervorheben zu wollen, die Küche sieht Dank Dehillerin echt schnieke aus. Ratatouille würde sich bei mir richtig wohl fühlen und etwas Anständiges auf die Teller bringen. Zumindest mit den Dehillerin-Töpfen würde er sich ganz wie in seiner Küche zuhause fühlen.

Einen Besuch bei Dehillerin solltet ihr unbedingt das nächste Mal in Paris einplanen, vielleicht schaut ihr mal im Keller in der Ecke nach, vielleicht trefft ihr Remy dort, wie er gerade einen neuen Topf aussucht. Das wäre doch wunderbar.

Meinung

Modeblogger-Melancholie

(Foto: Screenshots von Spiegel.de, Berliner Zeitung, C’est Clairette, Der Standard, Die Zeit; Collage: Horstson)

Es ist schon einige Wochen her, als mich nach der Lektüre des Artikels „Sleeping Beauties“ (in der Stil-Beilage des Spiegels, mittlerweile als „Blick zurück nach vorn“ auch Online abrufbar, Bezahlbereich) von Barbara Markert vor Begeisterung Melancholie erfasste. Barbara Markert war bis 2017 auch als Parisoffice auf dem Blog Modepilot bekannt und als eine der Handvoll profilierten ModebloggerInnen Deutschlands sehr beliebt. Doch irgendwann war dann Ende, was aus meiner Sicht auch mit der gruseligen Trivialisierung deutscher Modeblogs zu tun haben konnte … wer weiß das schon.
Auffallend ist, dass mittlerweile alle Cracks mittlerweile damit aufgehört haben, ihre deutschen Modeblogs zu schreiben oder für solche zu schreiben. Wie überaus schade!

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Allgemein

Peter’s Cuttings – warum ich nicht ohne Paris leben kann!

eiffelturm paris frankreich horstson
Eiffelturm; Bild: Horstson

– weil mich der Mensch, der mich am meisten liebt, vor der Comédie-Française das erste Mal geküsst hat.

– weil 1977 ein Bouquinist für umgerechnet 1,50 Euro einem elfjährigen Jungen fünf Vintage-Ausgaben von Harper’s Bazaar von 1937 verkauft hat und damit lebenslang die Liebe zur Mode auslöste.

– weil es im Stammhaus von Hermès am Faubourg Saint-Honoré wie in der Weihnachtsmannwerkstatt im Juni ist und man sich zwischen den Dutzenden von Farben der Carrés und der Portemonnaies gar nicht entscheiden kann.

– weil die letzte Metro nicht nur von Catherine Deneuve genommen wird.

– weil man sich in der „Bar du Tournon“ genau so fühlt, wie in dem Film „Das wilde Schaf“ mit Romy Schneider und Jean-Louis Trintignant.

– weil man am Boulevard Saint Germain nicht nur ganze Nächte im „Café de Flore“ bei Frankfurter Würstchen und Martinis verbringen kann, sondern sich auch seit dreißig Jahren wundert, warum einem alles so gestreift vorkommt, wenn man Sonia Rykiel trifft.

– weil der Arc de Triomphe von der Avenue van Dycke aus gesehen – also halb von der Seite – einen einfach immer wieder umhaut.

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Allgemein

Die Woche auf Horstson

Es ist schon wieder Sonntag und Ihr wisst was das heisst: It’s Wochenrückblick-Time! Viel Spaß!
1) Eine scheinbar frustrierte Zicke führt einen verbalen Krieg gegen ein junges Model. Alltag im Mode-Zirkus? Daisydora berichtete am Freitag.
2) Die Sendung mit der Maus für Erwachsene gab es hier auf Horston am Donnerstag. Oder wusstet ihr so ganz genau unter welchen Bedingungen Konservendosen entstehen?
3) Die „günstige“ Pierre Balmain Kollektion wimmelt geradezu von Basics. Am Donnerstag hatte Horst die ersten Bilder.
4) In Peter’s Cuttings ging es um den wunderbaren Laden Dehillerin in der rue Coquilliere im Marais-Viertel von Paris. Bitte hier nochmal ansehen und durchlesen.
5) Eines muss man Victoria Beckham (oder dem Designer, der sich hinter ihr verstecken muss) lassen: die nächste Winter-Kollektion ist äusserst gut gelungen. Daisydora berichtete am Dienstag.
6) Über die grandiose Emeli Sandé berichtete Jan Who am Montag. Unbedingt reinhören!

Allgemein

Nie mehr Essensreste x Das Kochhaus

Vielleicht kennt ihr das. Man hat gekocht und es ist (natürlich) etwas übrig geblieben (besonders beliebt: Reis und Nudeln). Und was nun? Ist man bei der Familie und will es wegschmeißen, fallen entweder die Worte Krieg oder Afrika. Ist man alleine wird es entweder am nächsten Tag mit ins Büro genommen oder man stellt es kalt und redet sich ein es ja noch die Tage zu essen schmeißt es dann aber entweder unbenutzt oder angeschimmelt und unbenutzt in den Müll. Wahrscheinlich ging es den Gründern des Kochhauses ähnlich und sie kamen auf eine einfache wie gleichzeitig geniale Idee.
Und so kommt man in den Laden an der Eberswalder Straße in Berlin und findet sich tatsächlich in einem real gewordenen Kochbuch wieder.

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Oase der Schönheit in Paris – Musée Nissim de Camondo

Am Parc Monceau in Paris nur einen Steinwurf vom Boulevard Malesherbes entfernt, liegt eine der schönsten Museen und Plätze in Paris: Das Museum Nissim de Camondo. Genauer gesagt in der Rue de Monceau 63. Wenn ihr in Paris seid, müsst ihr es unbedingt besuchen, weil es gar nicht wie ein Museum ist, sondern als wenn man privat bei einem steinreichen Onkel eingeladen ist, der gerade zufällig nicht da ist.
Das Haus ist gar nicht so alt wie es wirkt, man denkt das es aus dem 18.Jhd ist – es ist aber erst 1911 gebaut aber nach den damals neuesten Stand der Technik. So gibt es Aufzüge, Bäder eine Küche, die einen sofort an den Film Ratatouille denken lässt, Fernheizung und Bäder, die damals auf dem neuesten Stand der Technik waren ein Hightech-Haus made in 1911. Aber betritt man es, denkt man man ist in einem Hotel Particulier vor der französischen Revolution 1789 eingeladen.

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