Music

Vive la France!

Shuffle-Funktion sei Dank fand ich zurück zur französischen Musik. Nachdem ich in meiner Jugend mal eine sehr schlimme Mylene Farmer Phase hatte in der ich wirklich Videos wie auch Lieder verschlungen habe, hatte ich die französische Musik etwas vernachlässigt. Fatal eigentlich, denn französische Musik kann man immer zu schönen, angenehmen oder glamurösen Anlässen hören, von denen es natürlich unendlich viele in meinem Leben gibt. Oder eben zu traurig-sentimentalen Momenten mit zuviel Wein von denen es auch unendlich viele in meinem Leben gibt.
Warum ist das so? Prinzipiell sagt man Franzosen und ihrer Lebensart ja nach sehr viel Geschmack und Eleganz nach. Dasselbe gilt in der Musik. Jedes noch so sarkastische Lied wirkt durch Sprache und Melodie zuckersüß. Und Balladen klingen wie ein zarter Windhauch ins Ohr des Geliebten. Meine Englisch (und gleichzeitig Französischlehrerin) hatte ein perfektes Beispiel für die Wirkung der französischen Sprache. Papillon ist ein ganz zauberhaftes Wort. Aber im Deutschen und Englischen wird es durch Schmetterling und Butterfly höchst unschön.
Für viele beschränkt sich französische Musik leider ja noch immer auf „Je t’aime“ von Brigitte Bardot & Serge Gainsbourg. Und das wahrscheinlich auch nur, weil man fleißig „Wa(h)re Liebe“ geschaut hat. Also jetzt Ohren auf und lasst den französischen Hauch hinein!
Da wir gerade schon bei ihrem Vater waren fangen wir mit dieser zauberhaften Dame an. Bereits zwei Alben hat sie veröffentlicht, wobei ich eher zum ersten „5:55“ tendiere. Das zweite „IRM“ ist zwar experimenteller, aber in meinen Augen nicht besser. Das muss aber jeder für dich selber entscheiden. Sie verzaubert jedenfalls genauso wie ihr Vater mit ihrer Stimme, die leicht verträumt und verschlafen klingt. Anfängern rate ich dazu sich 5:55 auf jeden Fall zu kaufen. Mit ner Flasche Rotwein. Französischem natürlich.

Raphael

Ich besitze nur ein Album von diesem sympathischen, typisch hübschen Franzosen. „Caravane“ heißt das gute Stück und ist von 2005. Damals in der Schweiz und Belgien jeweils 79 Wochen und in Frankreich sogar 108 (!) Wochen auf Platz 1. Der 35 jährige Musiker mit bürgerlichem Namen Raphael Haroche, hat es mittlerweile auf sieben Alben gebracht. Der große Durchbruch kam allerdings tatsächlich mit „Caravane“ 2005. Er hat eine außergewöhnliche Stimme, die angenehm quäkig ist. Klingt negativ, aber hört mal rein, dann wisst ihr (hoffentlich) wie ich das meine. Und wer sich einstimmen will einfach mal das Video zu „Caravane“ hören. Nie haben sich zwei modelähnliche Gestalten stylischer abgefüllt und sind auf einem Dach rumgetobt.

Mylene Farmer

„Eine Schwulenikone?????“. Ich war schockiert, nachdem mir ein Freund in meiner Mylene Besessenheit mitteilte, dass die gute Frau Farmer in Frankreich von den französischen Schwestern vergöttert wird. Aber klar. Sie hat langes, feuerrotes Haar, zieht sich sexy an, spielt den Vamp und in ihren Videos gibt’s ne Menge Sex. Hätte mir auch gleich auffallen können. Bei ihr ist es tatsächlich so, dass die älteren Sachen großartig sind, die neuen Alben allerdings nicht an die alten rankommen, zumindest für meinen Geschmack. Ich höre ihr Best-Of „Les Mots“ immer noch gern und ihre Videos (nie kürzer als sieben Minuten), sind Filme aus Trauer, Mystik und Liebe. Hier seht ihr das Video zu „Desenchantée“. Das Lied kennt wohl mittlerweile jeder, da es eine blonde Schaubusenbesitzerin namens Kate Ryan ganz fürchterlich mit Techno unterlegt und mit schrecklichem Französisch spickte. Im Original ein tolles Lied mit Revolution , Gewalt und Aufstand. So muss es sein!

Jane Birkin & Mickey 3D

Ja natürlich darf sie nicht fehlen. Die singende Hermes-Tasche. Oder so ähnlich. Ich muss zugeben Jane Birkin allein nie gehört zu haben. Diese Kooperation war auf dem Sampler „Le Pop en duo“ (sehr zu empfehlen) zu hören. Hier singen französische Chansongrößen mit den jungen Wilden des neuen französischen Chansons.

Nouvelle Vague

Jaaaaaa ich weiß. Ist kein französisches Liedgut. Aber diese 2003 gegründete französische (ha!) Band schaffte es drei Alben lang Pop und Rocksongs so toll in Chansons umzuwandeln, dass es kracht. Das mittlerweile vierte Album, dass seit Kurzem auf dem Markt ist klingt wieder neu und ist (oha) sogar auf Französisch. Und sie sind auch auf Tour:

28.1. Berlin (Huxleys)
29.1. Hamburg (Große Freiheit)

Hingehen!

So. Nun habt ihr erstmal ein paar geschmackvolle französische Delikatessen zum genießen. Wohl bekomms!

  • siegmarberlin
    5. Januar 2011 at 17:06

    war das nicht jane Birkin u. serge Gainsbourg die je´taime gesungen haben? Ich kann micht nicht an die BB erinnern

  • Jan Who
    5. Januar 2011 at 17:08

    Also in meiner Bilbiothek und Gedächtnis sinds die Bardot und Gainsbourg … 😀

  • Ich
    5. Januar 2011 at 17:34

    Très agréable!

  • Jan Who
    5. Januar 2011 at 19:50

    Und ich möchte korrigieren. Je t’aime ist im ORIGINAL von Jane Birkin und Serge. Die Bardot hats gecovert das dralle Ding!

  • klear
    5. Januar 2011 at 20:10

    auch wenn ich mich dann als kulturhonk bezeichnen mag

    ich mag joe le taxi ..
    vielleicht auch weil ich vanessa paradis mag

    vielleicht weil sie die einzige lolita mit zahnlücke ist, die nix schmutziges an sich hat

    vielleicht weil sie johnny depp fast nicht geheiratet…..

  • Horst
    5. Januar 2011 at 22:33

    @klear neee, Vanessa Paradis ist super und Zahnlücken sind toll!

  • Daisydora
    6. Januar 2011 at 05:24

    Schööööööööööööööööön, Herr Kollege 🙂

  • Horstson » Blog Archiv » Je m’apelle Baguette x Pari Pari – „Pari Pari“
    16. August 2012 at 09:33

    […] Vor ganz langer Zeit schrieb ich einmal über französisches Liedgut. Damals noch mit Mylene Farmer und Charlotte Gainsbourg. Vergesst das! Jetzt gibt es Pari Pari. Und Pari Pari machen endlich mal Schluss mit […]