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Der Berlin-ist-im-kommenden-Frühling-irgendwie-anders-Look ….

Was soll man den fashionaffinen Berlinern und Wahlberlinern in Sachen Mode noch beibringen?
Da gebe ich mich keiner Illusion hin. In dieser Stadt wird auf modische Statements Wert gelegt, aber eben ganz anders als im schnieken Hamburg oder dem verspielt modischen Düsseldorf, da, wo man sogar seine selbstverständlich alten T-Shirts von Custo und Ed Hardy auftragen kann. Nur der Berliner weiß, wie man sich in Berlin gerade anziehen muss, soll, will …..
Ich probier’s trotzdem und leiste mir überdies den Luxus, meinen Vorschlag ganz ohne angesagte, postmoderne Labels wie Demeulemeester, Owens & Co. zu gestalten. Mal sehen, was ihr dazu sagt. Zumindest geht da irgendwie die Sonne auf, weil es mir in den Sinn kam, euch mal in Gelbe Hosen, T-Shirts und Pullis zu stecken …

Los geht es mit einem Weißen Jackett und einer Gelben Hose. Zusammen hoffentlich das Gelbe und Weiße vom Ei. Das schicke Jackett ist der Soft Cotton Blazer (oben links) aus der Kollektion von Bottega Veneta, der schmal tailliert aber nicht zu eng geschnitten ist und mit seinen eleganten Details wie dem nicht zu großen Revers und den drei Taschen, besticht. Das Jackett hat mir schon in der Schau sehr gut gefallen, ich hatte nur sofort gedacht, da sollte man eine anders farbige Hose dazu probieren, um nicht wie ein Barpianist oder Member des Billionaires Clubs von Flavio Briatore daher zu kommen. Gefunden habe ich die knallgelben Straight Leg Cotton Chinos (oben rechts) von Band Of Outsiders, die mir zu diesem, aber auch zu dem nächsten Jackett einfach sehr gut gefallen.

Weil ich euch das ultramoderne Sakko aus der Kollektion Dior Homme (links) unbedingt zeigen wollte, muss eine der beiden Hosen nun auch dazu getragen werden können, beziehungsweise euch erst mal gefallen. Das Jackett ist aus Baumwolle und Viscose und verlangt mit seinem fast schon sakral strengen Schnitt nach dem richtigen Darunter und Dazu. Weiß in Weiß ist es mir jedenfalls zu aufgesetzt. Wer die Gelben Chinos von Band Of Outsiders nicht mag, der kann es mit den Dunkel Sandfarbenen Slim Fit Cotton Twill Trousers (rechts) von Yves Saint Laurent versuchen. Ich glaube, die sehen zusammen mit Sneakers und dem Jackett genau richtig kombiniert aus.

Unter den Weißen Jacketts trägt man dann am besten T-Shirts und/oder Pullis. Besonders schön finde ich das fantasievoll bedruckte Buffalo Print Cotton T-Shirt (links) von Balmain. Oder auch das Bobby Leightweight Cotton T-Shirt (rechts) von Orlebar Brown, das mir allerdings wegen des tieferen V-Ausschnitts besser zu dem hoch geschlossenen Sakko von Dior Homme gefällt. Oder aber mit Schal, so kann man es auch zu dem Jackett von Bottega Veneta tragen.

Mein Lieblingsoutfit in diesem Bericht braucht allerdings den Gelben Lyndhurst Sea Island Cotton Sweater (links) von John Smedley, der zusammen mit den Gelben Chinos und dem Weißen Jackett meine Vision des Berliners in Weiß und Gelb ergibt. Wahrscheinlich kommt das davon, wenn man den ganzen Winter hauptsächlich in Mitternachtsblau und Schwarz verbringt, dann muss da selbst bei mir auch mal was Helles rein.
Unkompliziert und fröhlich ist der Striped Cotton Sweater (rechts) von Marni, den ich zusammen mit den Sandfarbenen Chinos von Yves Saint Laurent und einem der Weißen Jacketts getragen, schön fände.

Das ist mir aber noch immer nicht farbig genug für Berlin Mitte im Frühling. Drum kommt jetzt noch der Mustard Royal Paisley Scarf (links), der kann eigentlich nur von Etro sein. Manchmal frage ich mich, ob alle anderen Hersteller, die Paisleys nutzen, Linzenzgebühren an die Italiener abdrücken müssen ….
An den Füßen, liebe Berliner, solltet ihr zu diesem Outfit Sneakers tragen. Weiße Jacketts und schöne Schuhe sind mir zu viel. Drum habe ich mich für die Grau-Weißen Suede Low Top Sneakers von Maison Martin Margiela entschieden. Die passen zu allen Teilen meiner Auswahl und man kann darin sicher auch stundenlang über den Asphalt der Hauptstadt schweben.
Mal sehen, was ihr dazu sagt. Ich war noch nie so gespannt, weil das ja alles Sachen sind, die weit weg von meinen Präferenzen sind. Aber Horst sagt immer: Wir sind ein Modeblog und da gehört das einfach dazu, auch mal gelbe Hosen und Spiegelei-Outfits zu zeigen, oder

  • blomquist
    17. Februar 2012 at 12:13

    Eine interessante Auswahl….
    das ein oder andere Teil gefällt mir sehr.

    Ich bin gespannt auf die Kommentare von Berlinern.
    Ob da ein Outfit ohne „Vintage“ oder schrägem Hinterhofdesign, Londoner It-Piece oder H&M Zeugs (natürlich aus der Männer-Trend-Abteilung!) überhaupt denkbar ist?
    😉

  • Daisydora
    17. Februar 2012 at 12:25

    :-)) interessant geht ja in Richtung geschmacklos … ich konnte einfach keine richtig coolen Oberteile zu den Jacken finden und dann habe ich mich eben auf’s Glatteis begeben und auch noch den verzopften Schal dazugetan…

    Rechne auch nicht allzu fest damit, einen Berliner als Fan meiner Auswahl zu gewinnen.

  • siegmarberlin
    17. Februar 2012 at 12:31

    also mir gefallen die Teile, die gelbe Hose nicht so, der Rest würde ich sofort anziehen, da ich kein Vintage trage und wenig schrägen Hinterhofdesign abgewinne ist die Auswahl nicht schlecht. Blomquist meinst Du mit Londoner It-pieces eueren geschätzen Kollegen Hugo Hase hier Berlin, ich kenne sonst niemand

  • peter kempe
    17. Februar 2012 at 13:33

    der streifenpulli und das indische tuch in diesen currytönen sind meine neue große frühjahrs liebe!!!ganz ganz toll!!

  • Daisydora
    17. Februar 2012 at 14:00

    @siegmarberlin

    Schön, dass irgendwas aus der Auswahl entspricht …. ich hätte aber eher damit gerechnet, dass die Gelbe Hose zum Weißen Jackett gut ankommt.

    Ansonsten denke ich, dass man in Berlin auch alles an Mode sieht, wie anderswo, und zum Glück sind die Modeblogger ja gemessen an der Einwohnerzahl schwer in der Minderheit … 😉

    @peter kempe

    Freut mich, dass du wieder was gefunden hast. Danke, peter … die gelbe Hose hätte ich wohl lieber in meine Düsseldorf oder Sylt Kollektion getan. Mal sehen. 🙂

  • blomquist
    17. Februar 2012 at 14:06

    @ siegmarberlin: 😉

    Das Du nicht auf selbsgebasteltes Design stehst war mir natürlich klar!

  • Scissorella
    18. Februar 2012 at 10:20

    Nachdem man mir kürzlich in Berlin erklärt hat, daß man schwarz ja nun wirklich nicht mehr tragen darf und daß grau dagegen viel zeitgemäßer sei, finde ich es super, daß den Berlinern in puncto Farbe hier mal ein wenig geholfen wird.

    Davon abgesehen möchte ich zum Thema „verspielt modisches Düsseldorf“ auf meine kleine Fallstudie hinweisen, in der ich in einem repräsentativen Querschnitt zeige, was man in Düsseldorf abseits der Einkaufsstraßen zum Rundgang der Kunstakademie trägt:
    http://www.flurflaneur.blogspot.com

    Mit heiteren Grüßen zum Wochenende,
    Julia

  • Daisydora
    20. Februar 2012 at 09:05

    @Scissorella

    Das ist also schon offiziell, man trägt kein Schwarz sondern Grau in Berlin … aber da ist noch ein weiter Weg bis zu meinem Spiegelei …

    Danke für den Hinweis, sehr schön, ich habe den Rundgang leider versäumt, obwohl der für mich wie Weihnachten und Ostern in einem ist … hast du jemand entdeckt?

    Mit ebenfalls heiteren Grüßen zum Wochenbeginn

    Daisy

  • Daria
    8. März 2012 at 17:29

    Ich bin sehr gespannt auf den Frühling und den Sommer! Die Farbe gelb wird wohl des öfteren über die Straße wandern. Ob in Form eines Schuhs oder in Form von Hosen, Shirts, Sakkos oder Hüten. Vor allem werden sie aber nicht nur von Frauen gertragen, sondern auch von Männern! Hut ab 🙂 Ich freu mich drauf!